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James Bond – Octopussy

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Octopussy, einer der bekanntesten James-Bond-Titel und auch einer der populärsten Teile der 007-Filmreihe. Und einer der Fälle, wo ich mich selbst beim besten Willen nicht mit dem Fan-Konsens anfreunden kann, sondern eher mit den negativen Kritiken der Profis sympathisiere. Auf mich wirkt der 13. von Eon Productions Ltd. in die Kinos gebrachte Bond-Film wie ein aus allen Klischees dieses Franchises zusammengeschustertes Machwerk, das im großen Duell-Jahr 1983 krampfhaft versucht, das Kinopublikum an die Identität des echten 007 zu erinnern, ehe Sean Connery in Sag niemals nie auftritt. Und so gibt es einen doppeldeutigen Titel, bunte Actionszenen, Sexismus und dafür leider keinen spannenden Plot. Dafür war wohl keine Zeit ...

Der Film eröffnet mit einem originellen, augenzwinkernden und knalligen Prolog mit Bond auf Kuba, wo er eine Luftwaffenbasis zerstören soll und dabei mehrfach in die Bredouille kommt. Aber dank verrückter Tricks und stets nonchalant umgesetzter Finesse kann er entkommen. Nach dem beliebigen Titelsong beginnt die eigentliche Story, die sich des brodelnden Ost-West-Konflikts annimmt und zu deren Beginn Bonds MI6-Kollege 009 kurz vor seinem Tod noch ein Fabergé-Ei an den britischen Botschafter übergeben kann. Dieses stellt sich allerdings als Fälschung heraus, weshalb Bond den Auftrag erhält, die Hintergründe dieses sonderbaren Falls zu beleuchten. Die Spur führt zum afghanischen Prinz Kamal Khan, der deshalb seine privaten Mordkommandos auf Bond setzt. 007 wird letztlich gefangen genommen und wird zufällig Zeuge eines unmoralischen Vertrags zwischen Kamal Khan und einem sowjetischen General, der hofft, durch einen militärischen Präventivschlag auf Westeuropa endlich den Kommunismus zum Sieg gegen den Kapitalismus verhelfen zu können. Wie Bond abhören kann, ist die dritte Verbündete in diesem diabolischen Abkommen eine mysteriöse Frau namens Octopussy. Diese betreibt einen Wanderzirkus, ist als Schmugglerin tätig und lebt auf einer abgelegenen Insel, zu der nur Frauen Zugang haben. Wo könnte Bond seine Stärken besser ausspielen?

Octopussy wirft alles zusammen, was die Bond-Formel verlangt. Die Introsequenz ist eine, nicht sonderlich stimmige, Vereinigung des anfänglichen Vorspannsequenzen mit Projektionen auf Frauenkörpern einerseits und dem neueren Stil mit interessant montierten Solhouetten andererseits. Der Plot wiederum ist ein Mischmasch aus Schmugglergeschichte und Weltbeherrschungskomplott, aufgefrischt mit einer in dieser Masse lange nicht mehr bei Bond dagewesenen Frauenfeindlichkeit. Die geheime Insel, auf der sich Bond an den bildhübschen Aufpasserinnen Octopussys ergötzen darf, dient ohne jeglichen Sinn für Ironie bloß der visuellen Stimulierung des (vornehmlich) männlichen Publikums. Die Actionsequenzen sind im Mittelteil derweil wenig stimulierend: Beim Versuch, möglichst viel von allem zu bieten, ging Regisseur John Glen offenbar der Blick für die Details verloren. Bonds Rangelei mit einer Riesenanaconda könnte glatt aus einem Ed-Wood-Film stammen, kleinere Verfolgungsjagden und sonstige Scharmützel überzeugen kaum. Richtig ärgerlich sind auch die mehreren Szenen, in denen Bond mit Tieren blödelt oder all zu aggressiv mit Frauen flirtet - der joviale Charme Bonds geht in diesem Streifen fast durchweg unter. Allein sein Geplänkel mit Miss Moneypenny geriet wieder einmal humorvoll.

Wirklich gut wird Octopussy erst wieder gen Ende - ausgerechnet dann, sobald sich Bond als Clown verkleidet, um in einem Zirkus eine Bombe zu entschärfen. Sozusagen als Gegengewicht zum albernen Look dieser Szene darf Moore schauspielerisch wieder etwas ähnliches wie Gravitas aussprühen, denn sein Bond zeigt in diesem Finale Anspannung und Nervosität. Dies ist man vom Überagenten 007 nicht gewohnt und nach all den knalligen, nie aber wirklich unterhaltsamen, sondern stets zu forcierten Abenteuern in Octopussy ist es sehr willkommen, in Bond wieder eine Figur statt einer Karikatur zu erkennen.

Trotzdem legten die Macher die Messlatte für die im selben Jahr veröffentlichte, unoffizielle Bond-Produktion mit Sean Connery in der Hauptrolle ziemlich niedrig an ...

Seasons Greetings

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Ich wünsche sämtlichen Leserinnen und Lesern dieses Blogs ein frohes Fest! Möget ihr nicht nur reich beschert werden, sondern auch die Chance haben, die Tage im Kreise eurer Liebsten zu verbringen. Nutzt die Zeit zur Besinnung und Erholung sowie auch dazu, euch auf die kommenden Jahre zu freuen, in denen ihr euer Glück weiterhin genießen oder ausbauen könnt. Je nachdem, wie gerade eure Lage ist.

Außerdem möchte ich mich bei all jenen bedanken, die Geduld mit diesem Blog und der rapide gesunkenen Schlagzahl an neuen Postings haben. In meinem Alltag hat sich viel verändert und mein Blog muss noch seinen Platz im neuen alltäglichen Zeitplan finden.

Doch glaubt mir: Es wird sich stets alles zum Guten wenden.

Die schlechtesten Filme des Jahres 2013

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Das Jahr neigt sich dem Ende entgegen und somit liegen wieder einmal zwölf Monate hinter uns, in denen die Kinosäle des Landes mit Kassenschlagern, Kleinoden und qualvollen Fehlschlägen erfüllt wurden. Ehe ich mich meinen Höhepunkten des Filmjahres 2013 widmen werde (und dies werde ich, störrisch wie ich bin, erst kommenden Monat machen, weil ich finde, dass es ungalant ist, die besten Filme 2013 zu küren ehe das Jahr überhaupt zu Ende ist), möchte ich meinen Blick auf die letztgenannte qualitative Kategorie richten. Und wie schon in den vergangenen Jahren möchte ich auch an dieser Stelle klar machen, dass dies hier eher die von mir am meisten gehassten Filme des Jahres 2013 sind – und nicht die nach Lehrbuch schlechtesten Machwerke. Denn welchen Sinn hat es schon, auf inhaltslose D-Ware draufzuhauen, die von kaum jemanden gesehen und innerhalb von vier Tagen gedreht wurde? Ist es wirklich aufregend, zu sagen, das Jets – Helden der Lüfteschlechter animiert und ambitionsloser geschrieben wurde als Planes? Und vor allem: Wer will schon meineMeinung diesbezüglich hören? Ich habe bislang nicht einmal Kindsköpfe 2 komplett gesehen!

Nein, hier geht es um die Filme, die besonders aggressiv langweilten oder deren Figuren, Storys, Gags und/oder moralinsauren Aussagen nerven. Es geht um Filme, die mich erzürnen – und nicht um unbedeutenden Schund. Und somit ist diese Liste ganz und gar subjektiv. Mehr noch: Sie ist höchst emotional. Zum Ende des Jahres darf das einfach mal sein.

Platz 10: Schlussmacher(Regie: Matthias Schweighöfer)

Deutsches Massenkino nach dem Schema F: Ein Rüpel lernt Leute kennen, die er zunächst nicht mag, mit denen er sich dann aber langsam anfreundet. Zudem sieht er endlich ein, wie wertvoll die Liebe ist. Das Ganze mit zig Farbfiltern auf einen Pseudo-Hollywood-Look hochgebauscht und fast schon widerlich-zynisch auf ein möglichst großes Publikum abgestimmt: Die schmierige Hauptfigur darf sich in chauvinistischen Geisteshaltungen suhlen, damit der prollige Klischeemann im Publikum in versoffener Stimme „Ey, jo, Respekt, der weiß noch, was abgeht!“ brüllen kann, weil der Protagonist ja so ein geiles Vorbild ist. Daraufhin werden Romantikfloskeln auf Postkartenniveau in die Kamera gesäuselt und in Zeitlupe schmacht-sülzige Arien gesungen, um die Klischeefrauen dahinschmelzen zu lassen. Krasser Vulgärhumor trifft Rosamunde-Pilcher-Schmonzette in einer Billigkopie der einstmal einzigartigen Keinohrhasen-Ästhetik. Das ist weder witzig, noch romantisch, sondern einfach nur nervig. Dass RomCom mit Schweighöfer in der Hauptrolle sehr wohl furios funktionieren kann, bewies vor zwei Jahren noch der ungleich bessere RubbelDieKatz.

Platz 9: G. I. Joe – Die Abrechnung (Regie: Jon Chu)

Allein schon die Tatsache, dass der Action-Schund G. I. Joe – Geheimauftrag Cobraein Sequel erhielt, während viel ansprechendere, mäßig erfolgreiche Franchiseerstlinge wie John Carterohne Fortsetzung bleiben, ist traurig. Dass diese 3D-Fortsetzung dann aber zudem noch eine stinklangweilige, mit energieloser Action versetzte, konfus erzählte, inhaltlich dennoch völlig platte Aneinanderreihung alberner Sequenzen ist, in denen nicht eine glaubwürdige Figur herumtappst, ist umso ermüdender.

Platz 8: Der Butler (Regie: Lee Daniels)

Oscar-Bettelei in ihrer reinen und überdreisten Form: Diese Tragikomödie über einen Sklavensohn, der zum geliebten Butler des Weißen Hauses aufwächst und dort mehrere Amtszeiten über treu und würdevoll dient, während sich sein rebellischer Sohn der Black-Power-Bewegung anschließt, ist bis zum Bersten voll mit schmalzigen, bedeutungsschwanger vorgetragenen Dialogen. Diese sind jedoch nahezu durchgehend spürbar unehrlich – Regisseur Lee Daniels und Autor Danny Strong sind sich selbstredend der Bedeutung ihrer Themen bewusst, statt aber eine vom Herzen kommende Parabel über Rassismus, gesellschaftliche Auflehnung und die verschiedenen Formen der Dienerschaft zu erzählen, geben sie hohle Phrasen und forcierte, unecht wirkende erzählerische Versatzstücke von sich. Dadurch geht die dramatische und emotionale Wirkung des Filmstoffs verloren und übrig bleibt ein (auch dank des unfassbaren Overactings) unfreiwillig lachhafter Streifen, der kaum einen Funken Ehrlichkeit in sich trägt.

Platz 7: John Dies at the End (Regie: Don Coscarelli)

Die schwarz-groteske Horrorkomödie John Dies at the End ist einer dieser Filme, die viele allein schon aufgrund ihrer Absurdität verständnislos als mies abtun dürften. Dass bewusst trashige, übertreibende Verschmelzungen von makaberem Humor und blutigen Schauergeschichten allerdings sehr wohl gute, ungewöhnliche Filmkost darstellen können, beweisen solche Genreklassiker wie Tanz der Teufel II, Brain Dead oder Robert Rodriguez' B-Splatter-Hommage Planet Terror. John Dies at the End möchte offensichtlich in eben jene Kerbe schlagen, doch seine Story will für mich einfach nicht zünden: Zwei College-Abbrecher erfahren zufällig von der neuen Trenddroge „Sojasauce“, die ihren Konsumenten albtraumhafte Halluzinationen und prophetische Eingebungen ermöglicht. Das Problem: Viele der Sojajunkies kehren nach ihrem Rausch als unmenschliche, bedrohliche Wesen zurück. So rutschen die beiden Versager in einen abstrusen Horror-Sci-Fi-Komplott, der voller haarsträubender Wendungen ist und in dessen Verlauf die Figuren immer alberner, flacher und überzeichneter werden. Die Darsteller (selbst Gaststar Paul Giamatti) und die Regie treffen bei dieser Tour de Force selten den richtigen Ton: Zu viel Augenzwinkern, um einen spannendenTrip in ein schaurig-konfuses Filmuniversum zu ermöglichen, zu viel Geplotte, um jeder Verrücktheit genügend komödiantischen Raum zu geben und die schäbigen Effekte als Gags zu entschuldigen. John Dies at the End: Für mich die Horrorantwort auf die fehlgeleitete Exploitation-Hommage Bitch Slap</>.

Platz 6: Runner Runner (Regie: Brad Furman)

Dieser vor schwärmerischer (vollkommen unzureichend ausgenutzter) Kulisse spielende Betrugsthriller hätte das Zeug dazu, bei zahlreichen Film-Jahresfloplisten auf den obersten (äh, untersten?) Rängen mitzuspielen. Und direkt nach meinem Kinobesuch war ich überzeugt, dass ich Runner Runner mindestens in meine Flop 3 parken werde. Jedoch ist dieses Schnarchfest so dröge und dermaßen wenig denkwürdig, dass ich mich einfach nicht zu genügend Abneigung für Brad Furmans Flop aufraffen konnte. Justin Timberlake, Gemma Arterton und Ben Affleck schlafwandeln durch eine von Logiklöchern zerfressene, spannungsbefreite und mit nutzlosen Szenen gestreckte Thrillergeschichte, die dank magerer Dramaturgie, ideenloser Inszenierung und wackeliger Figurenzeichnung zu einem dummen Stück Zeitverschwendung degradiert wurde. Sobald dann der dritte Akt erreicht ist, wird aus der lahmen Erzählung plötzlich eine Ansammlung stümperhafter Entscheidungen: Subplots werden im Off gestartet und beendet, eine Erzählerstimme muss Storylücken schließen und in gewaltigem Tempo lösen sich mit einem Schlag alle Probleme der Hauptfiguren in Luft auf. Es wäre frustrierend und ärgerlich, wäre es nicht dermaßen unbedeutend!

Platz 5: Kokowääh 2 (Regie: Til Schweiger)

Til Schweiger, mal wieder. Viele hassen den deutschen Schauspielstar, der mit seinen Regiearbeiten regelmäßig mehrere Millionen Menschen in die Kinos lockt, allein schon aus Prinzip. Ein Blick auf seine liebevoll mit einem markanten Look versehenen Filme barfuss und Keinohrhasenzeigt aber, dass Schweiger wirklich ein Filmemacher mit einem ganz eigenen, stimmigen Auge für Ästhetik ist. Schade nur, dass er sich immer mehr auf eine unverrückbare Formel versteift, was seine Werke nicht nur schwer erträglich und vorhersehbar macht, sondern sie sogar mittlerweile zu einem Schatten ihrer selbst verkommen lässt. Kokowäähwar nach dem feschen Zweiohrküken eine unausgegorene, nervende Patchworkfamily-Story, in der schriller Krawallhumor auf pointenlose „Sind Kinder nicht süß?“-Sequenzen und eine melodramatische Romanze traf. Das Sequel fühlt sich daneben wie ein (besonders) herzloser Cash-In an: Die auserzählte Geschichte wird mittels radikaler Veränderungen in der Charakterisierung mehrerer Figuren, Moralamnesie und Rom-Com-Klischees weitergesponnen, der laute Humor wird noch lauter und die Romanze noch kitschiger. Wenigstens artikuliert sich Emma Schweiger mittlerweile verständlich und Matthias Schweighöfer wirkt wie vom Set eines tausendfach besseren Films entführt: Als manische Karikatur eines erfolgsverwöhnten Schauspielers lässt er in seinem eigenen Subplot jede einzelne Pointe sitzen und macht Lust auf eine makabere, wilde Filmbusiness-Satire von und mit Schweiger & Schweighöfer. Den Film will ich sehen!

Platz 4: Taffe Mädels (Regie: Paul Feig)

Eine dicke, unflätige, kaum gebildete, jedoch bauernschlaue Rüpel-Polizistin ermittelt zusammen mit einer streng nach dem Regelbuch verfahrenen, gestriegelten Spitzen-Polizistin in einem komplizierten, blutigen und persönlichen Fall. Eine Story, wie man sie tausendmal gesehen hat, ohne ironische Brechung, ohne neue Impulse. Bloß ist Sandra Bullocks vorbildlicher Cop unausstehlich prahlerisch und Melissa McCarthy schimpft sich mit einem gepfefferten Vokabular durch die Szenerie. Gags sind hier gleichbedeutend mit Vulgärbegriffen und Charakterentwicklung mit dem Rumreißen an den Klamotten anderer. Wenn dieser Film nicht wegen seiner Formelhaftigkeit langweilt, dann zerrt er aufgrund seiner bemüht krawalligen Dialoge oder der schalen Figurenzeichnung an den Nerven.

Platz 3: Fack Ju Göthe (Regie: Bora Dagtekin)

Ein unhöflicher, kaum gebildeter Prolet und Ex-Knacki will unter der neuen Turnhalle einer Schule an seine versteckte Beute heran. Damit ihm dies gelingt, gibt er sich als Aushilfslehrer aus. In seiner neuen Position pöbelt er unentwegt seine Schüler an, was sich als Wundermittel im Umgang mit den Arschlöchern aus der Problemklasse 10b erweist. Nachdem diese erstmal mit Paintballgewehren angeschossen, mit einem riesigen Arsenal an Schimpfwörtern bombardiert und mit einer riesigen „Fickt euch doch selbst!“-Haltung begrüßt wurden, sind sie plötzlich Ohr für den (überaus beschaulichen) Unterrichtsinhalt des langsam auftauenden Machos. Dies ist zum Teil auch seinem Mauerblümchen von Kollegin zu verdanken, einer gewaltigen Spießerin, die sich in seinen heißen Body verguckt und durch ihn endlich lernt, dass man auch mal unflätig sein muss, um das Leben zu genießen.

Wäre dies eine weit ausholende Parodie auf Schulfilme, gekreuzt mit intelligenter Gesellschaftssatire, könnte diese Komödie vielleicht annehmbar sein. Stattdessen aber verkauft sich Fack Ju Göthe einfach bloß als reinrassige Blödelkomödie, die ungeliebte Klischees über kulturfremde, unerzogene Rüpelschüler nimmt, sie auf Hunderachtzig hochdreht und es dann als pures Comedygold verkauft, wenn ein türkdeutscher Schüler Sätze mit „Alter!“ beendet oder jede dritte Szene nach ihrer eigentlichen Schlusspointe meint, noch mit Vulgärwörtern einen zweiten Tusch setzen zu müssen. Durch die lächerliche Darstellung der einzigen intelligenten Figur in dem ganzen Wahnsinn (Karolin Herfurths graue Maus) als unattraktive, überkorrekte Langweilerin mutieren die ersten 30 Minuten dieses in quietschigen Neonfarben gehaltenen Kinofilms zur heillosen Zelebrierung des Asozialentums. Die dramaturgisch ausgelutschte Wandlung des harten Hunds zum halbwegs einfühlsamen Mitmenschen macht die restliche Laufzeit zwar erfreulicherweise nicht zu einer Moralstunde, versäumt aber, auch nur irgendwie seine anfängliche Verneigung vor Bildungsignoranz ernsthaft zu revidieren. Stattdessen regieren bis zum Schluss „Witze“, die daraus bestehen, dass Figuren ihr inkorrektes Deutsch geil finden, der vermeintliche Held (dessen begnadeter und ungeheuerlich charismatischer Darsteller Elyas M'Barek tausendfach besseres Material verdient hätte) ohne Unterlass Wörter wie „Arschloch, Wichser, Fotze“ benutzt und Herfurths Figur eine anstrengende Streberin ist.

Unsympathische Figuren, anstrengende Pointen und eine ätzend klischeehafte Storyformel machen Fack Ju Göthe zu einem Paradebeispiel dafür, wie leicht heutzutage in den deutschen Kinos schon etwas als Humor verkauft werden kann. „Die Figur da spricht wie ein dummer Jugendlicher. Es wird zwar nicht im Geringsten von der Realität abgewichen und es gibt auch keinen neuen Kontext, der dieser Abbildung des Assitums eine ironische Brechung verleihen würde oder sie sonstwie gewitzt erscheinen lässt, aber der Film behauptet, er ist eine Comedy, also lach ich mal!“ Assis gehen in den Film, um zu lachen, weil es so geil ist, wie auf der Leinwand ihr Menschenschlag endlich mal mit fast allem durchkommt, Normalos gehen in den Film und lachen sich mit arrogant erhobener Nase darüber schlapp, dass er sich ja vermeintlich über die sie nervenden Personen mokiert. Dabei reicht der Witz dieses Films gerade einmal so weit, festzustellen, dass das Berlin – Tag & Nacht]-Klientel nicht gerne lernt und in einem stets angesoffen klingendem Tonfall spricht. Anscheinend ist das mittlerweile schon ein toller Gag – das behaupten jedenfalls die guten Kritiken und die zahllosen Facebook-Fans des Films. Für mich ist es aber bloß lästig, antriebslos und stupide.

Platz 2: Pacific Rim (Regie: Guillermo del Toro)

Roboter hauen Riesenmonstern eins auf die Schnauze. Umwickelt mit einer bemühten, pseudo-tiefsinnigen Mythologie, trockenen Figuren und massenhaft 90er-Jahre-Actionfilmklischees. Keinerlei Originalität, kein Spannungsbogen, kaum gute Gags und unterbelichtete, unübersichtlich fotografierte Action, die sich zu ernst nimmt, um als Camp zu funktionieren, aber zu albern ist, als dass del Toro hiermit einen finsteren Monsteractioner hätte abliefern können.

Platz 1: Stirb langsam – Ein guter Tag zum Sterben (Regie: John Moore)

Eine Beleidigung, nicht nur an das Stirb langsam-Franchise, sondern das gesamte Action-Genre: Der knallharte, doch verletzliche und menschliche Polizist John „Zur falschen Zeit am falschen Ort“ McClane verliert in diesem extrem kurzen, dennoch außerordentlich drögen Actionfilm jeglichen Wortwitz, sein gesamtes Charisma und all seine Menschenkenntnis. Sein zum toughen, starrsinnigen Undercover-Agent herangewachsener Sohn? Ein selbstverliebtes, eiskaltes Arschloch! Die Schurken, welche in den Teilen eins, drei und vier so viel Spaß machten? Die sind in Stirb langsam – Ein guter Tag zum Sterben konturlose Pappfiguren. Keiner der Darsteller scheint in diesem fünften Part einer der wichtigsten Actionreihen überhaupt Freude an seinem Job zu haben, die Action ist zu rasant geschnitten, um übersichtlich zu sein, die Stunts aber sind zu klassisch, als dass sie bei dieser Schnittarbeit Energie entwickeln würden. Es gibt zahllose DVD-Premieren, die einen durchdachteren Plot und mehr visuellen Selbstanspruch haben. Ganze Essays ließen sich mit den Fehlleistungen von Stirb langsam – Ein guter Tag zum Sterben füllen – doch jedes Wort mehr über diesen Film wäre schon eines zu viel. Am Besten ist es, dieses Schundwerk einfach zu vergessen!

Unehrenhafte Nennungen gibt es noch für Star Trek Into Darkness, dem ich einen Ehrenpreis für den Film mit der am rasantesten zerfallenden Dauerspaß verleihen möchte. Während des Anschauens war ich leidlich unterhalten, schon während des Abspanns machten sich bei mir gewaltige Zweifel an dieser Einschätzung breit und mittlerweile müsste man mich bestechen, damit ich ihn mir nochmal ansehe. Außerdem muss ich natürlich Disneys 53. abendfüllenden Animationsfilm Die Eiskönigin – Völlig unverfrorennennen, ein Film, den ich wegen seiner raren, dafür umso berauschenderen Stärken nicht hassen kann und der mich zwar zwischenzeitlich nervt, den ich als Gesamtwerk aber sehr wohl zu dulden weiß. Und gelangweilt hat er mich keine Sekunde. Ja, es gibt keinen Film, der mich in den vergangenen vier, fünf Jahren mehr frustrierte als dieser – aber darum geht es in dieser Liste nicht. Wären Elsa und ihre zentrale Powerballade nicht so faszinierend, könnte Die Eiskönigin die Krone meiner Filmflops 2013 einheimsen. Doch so? Nein, ich kann den Film nicht wirklich so hart abwerten, als dass er in eine meiner Negativlisten vorkommen würde.

So viel also zum Dreck des Filmjahres. Anfang 2014 blicke ich dann auf die Höhepunkte zurück!

Siehe auch:

Die 15 erfolgreichsten Disney-Filme in Deutschland

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Für all jene, die heute Abend überprüfen wollen, ob RTL in der Norddeich-TV-Produktion Die erfolgreichsten Disney-Filme aller Zeiten mit Lena Meyer-Landrut auch das korrekte Ranking verfolgt (oder für alle, die sich während der Countdownsendung die Spannung verderben wollen), gibt es hier die 15 erfolgreichsten Disney-Filme zu bestaunen. Gemessen wurde der Erfolg nach Anzahl der verkauften Kinotickets in Deutschland, entnommen sind diese Werte vom besten Nachschlagewerk in Sachen Kinoerfolgen, das das deutschsprachige Internet zu bieten hat: Insidekino.de.

Und, so viel sei verraten: Der erste Platz dieser Liste ist in Deutschland zugleich auch der Kinofilm mit den meisten Besuchern überhaupt ...

Platz 15: Cap & Capper (5,01 Millionen Besucher)
Platz 14: Die Schöne & das Biest (5,11 Millionen Besucher)
Platz 13: Tarzan (5,66 Millionen Besucher)
Platz 12: Robin Hood (6,05 Millionen Besucher)
Platz 11: Pirates of the Caribbean - Am Ende der Welt (6,07 Millionen Besucher)
Platz 10: Ratatouille (6,11 Millionen Besucher)
Platz 9: Fluch der Karibik (6,17 Millionen Besucher)
Platz 8: Aladdin (6,35 Millionen Besucher)
Platz 7: Pirates of the Caribbean - Fluch der Karibik 2 (7,23 Millionen Besucher)
Platz 6: Ein toller Käfer (7,42 Millionen Besucher)
Platz 5: Findet Nemo (8,84 Millionen Besucher)
Platz 4: Bernard & Bianca (9,77 Millionen Besucher)
Platz 3: Aristocats (11,29 Millionen Besucher)
Platz 2: Der König der Löwen (11,89 Millionen Besucher)
Platz 1: Das Dschungelbuch (27,39 Millionen Besucher)

Auch wenn Disney die Rechte an Star Wars erwarb, sind die bislang veröffentlichten Sternenkriegsfilme nicht berücksichtigt worden, ebenso wenig wie Indiana Jones oder Filme von Touchstone Pictures oder weiteren Disney-Studios ohne den Disney-Markennamen.

Meine Hits des Jahres 2013

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Bevor das Jahr 2013 mit Feuerwerk und Getöse verjagt wird, so dass es Platz für 2014 machen kann, soll an dieser Stelle noch (obligatorischerweise) auf meine Songs des Jahres eingegangen werden. Nicht, dass mir diese Blogtradition in ihrer jüngsten Inkarnation besonders leicht gefallen wäre: Weder habe ich 2013 ein sonderlich offenes Ohr für neue musikalische Veröffentlichungen gehabt (viel eher habe ich Filmmusik gelauscht sowie non-cineastische Songs aus früheren Jahren gehört), noch baute ich dieses Jahr größere emotionale / assoziative Verknüpfungen zu den neuen Liedern auf, die mir ins Ohr gingen.
Doch bekanntlich funktioniert eine Liste der besten neuen Musikstücke nur, wenn sie neue Musikstücke umfasst und wie in den früheren Song-Contdowns hier im Blog vielleicht deutlich wurde, basieren meine Musik-Hitlisten stets auch ein wenig auf der Verbindung, die ich zu einem Lied habe. Weshalb etwa 2007 etwa Rihannas Umbrella in meinem Countdown vorkam, obwohl ich die Nummer eigentlich ziemlich dumm finde.

Ein paar vereinzelte Lieder haben sich dennoch hier eingefunden, einsame, müde Krieger, die mir nicht nur gefielen, sondern in mir ausreichend Begeisterungsfähigkeit geweckt haben, so dass ich sie hier im Blog würdigen mag. Und ein weiteres Mal kam eine abstruse Genremischung dabei raus. Dieser Mix gehört zu mir (und meinem traditionsmäßigen Musik-Jahresrückblick), wie die Matrosenmütze zum guten, alten Donald.

Platz 11: Thrift Shop (Macklemore & Ryan Lewis feat. Wanz)
I'm gonna pop some tags / Only got twenty dollars in my pocket / I-I-I'm huntin' / Lookin' for a come up / This is fucking awesome

Das witzige Musikvideo machte mich erstmals auf diese herrlich vergnügt komponierte und vorgetragene Rapper-Swagsucht-Parodie aufmerksam, dann folgten die perfekt auf dieses Stück geschnittenen Pain & Gain-Trailer und so öffnete ich mich dann langsam für diesen launigen Indie-Hip-Hop. Und wieso auch nicht? Das Stück ist eingängig, gewitzt und ein klarer Stimmungsheber.

Platz 10: Lights (Ellie Goulding)
You show the lights that stop me / turn to stone / You shine them when I'm alone

2011 erstmals veröffentlicht, erreichte Ellie Gouldings Song Lights in Deutschland erstmals durch eine Performance in der Show Schlag den Raab die breite Öffentlichkeit - und auch mich. Durch Gouldings schmissigen Auftritt erhielt die Nummer genug Publicity, dass die Single wiederveröffentlicht wurde und erstmals in den hiesigen Charts zum Hit wurde. Daher erlaube ich es mir auch, Lights in den diesjährigen Countdown aufzunehmen. 2011 kannte ich ihn schlicht nicht und erst nun wurde er zum Erfolg. Spaßiger Refrain, starke Stimme und zudem eine ganz, ganz leicht beschwingende Qualität: Passt. Ich darf ihn nur nicht zu oft in kurzer Zeit hören.

Platz 9: Only Teardrops (Emmelie De Forest)
How many times do we have to fight / how many times till we get it right

Und hier ist er, der obligatorische jährliche Eurovision Song Contest-Titel in meinen Jahrescharts. Dieses Mal ist es der dänische Gewinnersong des großen Musikwettbewerbs: Eine verspielte, folkloristische Melodie, aufgepeppt und ins emotional tragende gehoben durch einen sanften Hall in der Stimme der Sängerin sowie den intensiven Drums im Hintergrund. Es ist, um ehrlich zu sein, kein Lied, das mir oft in den Sinn kommt. Doch die von Hoffnung getragene, sich der Resignation verzweifelnde Frage der zierlichen Interpretin, wie lange es denn noch dauert, bis das Lyrische Ich und die Person seiner Wahl endlich zu kämpfen aufhören und den richtigen Weg einschlagen, also einander finden, weiß den richtigen Nerv bei mir zu treffen. Ein zierlicher Hauch Melancholie, hinweg getragen von poppig umgesetzter Folklore und ambitioniertem Einsatz der Künstlerin, und so in Optimismus und die Erwartung eines Triumphs verwandelt. Passt super!

Platz 8: Happy New Fear (Lordi)
Happy happy new fear / Happy new fear / And the more you feed the fear / the more it consumes

Laut, kratzig, amüsant: Lordi zeigt sich in diesem Song des Studioalbums To Beast or Not To Beast von der energiereichen, eingängig-mitsingbaren und partytauglichen Seite. Der Refrain ist fantastisch, die Strophen legen das Tempo gut vor, bloß die Instrumentalstellen sind meiner Ansicht nach ein Stück zu lang für ihr eigenes Wohl. Als kleine Headbang-Hymne aber ein guter Vertreter der monströsen Band.

Platz 7: We're Not Bad For the Kids (We're Worse) (Lordi)
Make you mommy cry / Daddy blows his mind / Listen up and learn / We're not bad for the kids, we're worse

Einen Hauch besser ist meiner Meinung nach der Opener des Albums To Beast or Not To Beast gelungen. Ebenfalls schnell, etwas kantiger, eine Melodie, die sich an den Stil Motörheads anlehnt, aber einen Funken harmonischer ist. Knackig, kraftvoll, laut.

Platz 6: Stand Up and Fight (Saxon)
If you wanna make a life playing in a rock and roll band / You've got to take a chance and don't look back

Schroffer, direkter Rock 'n' Roll von den ebenso rockigen wie metal-mäßigen Urgesteinen Saxon: Epochale Instrumentalpassagen, die einen flott und melodisch in ihren Bann ziehen, hinzu kommen engagiert vorgetragene Texte mit autibiographischen Zügen, die jeder Aufgebermentalität einen Riegel vorschieben.

Platz 5: I Luv Ugly (Lordi)
Now listen kiddies / I salute the freaks/  It's only pretty when it's nasty

Weg mit den quietischig-süßen Plüschfiguren, her mit den charakterstarken, einmalig aussehenden Wesen, die oberflächliche Deppen als hässlich bezeichnen: Lordi besingt in dieser griffigen, im besten KISS-Stil gehaltenen Hymne mit rauen Riffs, einem im Ohr bleibendem Refrain sowie Mr. Lordis unvergleichlichem Monster-Timbre die Liebe zur nicht ganz so klischeehaft-hübschen Einzigartigkeit. Eine rasante Mitgröhl-Nummer, irgendwo zwischen schrammelndem Hard Rock und melodischem Power-Metal. Starke Nummer mit besonders cooler Bridge.

Platz 4: Standing in a Queue (Saxon)
We're standing in a queue / We don't know what to do / We're just trying to make it through / We're just standing in a queue

Saxon gibt sich humorvoll: Knackiger Rock 'n' Roll mit voluminösen Instrumentalparts in launig-großspuriger AC/DC-Marke ... und all dies, um möglichst laut tönend und rockig das Schlangestehen zu besingen. Nie klang doof in der Gegend stehen und warten bombastischer und aufregender als in diesem Song! Gute Laune garantiert. Leider verkürzt Standing in a Queue das Schlangestehen nicht wirklich ...

Platz 3: Do What U Want (Lady Gaga & R. Kelly)
You can't stop my voice cause / You don't own my life

Klanglich irgendwo zwischen 80er-Synthie-Pop und 90er-Bubblegum-Pop, so als würden die Lyrics eines verschollen gegangenen Christina-Aguilera-Nachfolgesongs zu Genie in a Bottle auf einen vergessenen Titel von Soft Cell treffen. Textlich als selbstbewusster Angriff auf ignorante Kritiker angelegt, der aber so suggestiv formuliert wurde, dass der Refrain auch ziemlich zweideutig erscheint, fügt sich dieser tanzbare, schwungvolle und dennoch stylisch-kühle Song toll in Lady GaGas Œuvre. Vor allem aber ist er unfassbar gut darin, mich um den Finger zu wickeln und mitwippen zu lassen. Ein toller Ohrwurm, der gut ins Heute passt, durch sein aufs Früher verweisendes Klangbett aber zeitlos ist. Spitze!

Platz 2: Horrifiction (Lordi)
It's all horrifiction / Silver screen addiction / Cinematic gore and murder / It's horrifiction Not a fact prediction / Movies cannot make you a killer / It's horrifiction

Ein poppiges Tempo, Ohrwurm-fähige Melodie, doch wunderbar schaurige Keyboard-Einsätze und ein sonst sehr an 80er-Metal erinnerndes Klangbett: Auch wenn die idiotischen Vorwürfe spießiger Moralapostel, Horrorfilme würden ihre Konsumenten zu Killern erziehen, mit nachlassender Taktung die Massenmedien erreichen, so ist diese These noch immer ein Thema von gewisser Relevanz. Da ist es nur fein, dass Lordi mit feiner Ironie und in coolem Sound die Horrofilm-Angst anpacken - Horrifiction handelt von einem Horror-Fan, dessen Umfeld ihn aufgrund dieses Hobbys fürchtet. Dank eines kernigen Refrains erinnern die nordischen Monster daran, dass Horrofilme nur Spaß sind. Ein finsterer Twist zum Abschluss des Songs lässt aber die Frage offen, ob in der Realität der Horrorkonsum wirklich immer ein gutes Ende nimmt. Denn wieso sollten uns diese Monster mit einem reinen, guten Gefühl entlassen?

Platz 1: Lieder (Adel Tawil)
Ich sang nur noch für mich, für ‘ne unendlich lange Zeit / Dann traf ich auf sie / Und sie erinnerte mich

Adel Tawil singt wieder und widmet sich in seiner Single Lieder den Songs seines Lebens, indem er diverse Titel (egal ob deutsch oder englisch) zu Textzeilen in seiner eigenen, autobiographischen Nummer verarbeitet. Das Ergebnis ist ein melodisches, gefühlvolles und dennoch auch beschwingtes Musikquiz und obendrein einfach eine richtig schöne Komposition, die sich als meine liebste neue Nummer dieses Jahres herauskristallisierte. Lieder macht Spaß, zollt den lieben Damen ihren Tribut, die einsame Menschen an die melodische Seite des Lebens erinnern und geht sofort ins Ohr, ohne dort nach größerer Verweildauer zu nerven. Sowas darf gerne mein Hit des Jahres 2013 sein!

Ich wünsche euch allen einen guten Rutsch und ein frohes neues Jahr!

Doppelte Dosis Entengeschnatter

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In gleich zwei neuen Ausgaben des launigen Podcasts Entengeschnatter geht es munter her: Zunächst besprechen Stephan, Antje und ich den Horror-Episodenfilm ABCs of Death, danach liefere ich mir mir Antje ein großes Argumentationsduell über Die Eiskönigin. Sie liebt den neuen Disney-Film ... ich bekanntlich nicht!

Hier geht es zur ABCs of Death-Ausgabe

und

hier zur Eiskönigin-Diskussion.

Viel Spaß!

"Kritiker" lieben den neuen Muppet-Film

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Muppets Most Wanted ist noch nicht gestartet, begeistert aber bereits jetzt die filmkulturelle Kritikerelite. Beweis? Man schaue sich nur das jüngste Promovideo an:



Nach den ersten beiden Trailern ist dies endlich wieder ein ähnlich genialer Clip wie sie regelmäßig erschienen sind, um den 2011/2012 erschienen Streifen Die Muppets zu bewerben. Wie treffsicher hier Oscar-TV-Spots und Twitter-Sprache durch den Kakao gezogen werden, ist schlichtweg großartig. #YOLO

Prognose: Wer gewinnt bei den Golden Globes 2014?

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In der Nacht vom Sonntag, dem 12. Januar, auf Montag, den 13. Januar, ist es wieder so weit: Kino und Fernsehen teilen sich eine Bühne, vor versammelter, prominenter und angetrunkener Mannschaft feiern sich die Vertreter dieser Unterhaltungsmedien selbst. Die Hollywood Foreign Press lädt zur Verleihung der 71. Golden Globe Awards, und Filmliebhaber aus der ganzen Welt blicken gebannt auf diesen nicht all zu verlässlichen, dafür aber äußerst unterhaltsamen Oscar-Indikator.

Ich halte die Globes für schwerer einzuschätzen als die Academy Awards, was den Spaß an einer Prognose jedoch nicht mildert. Hier sind sämtliche Film-Kategorien und meine Gedanken, welche Nominierten sich durchsetzen könnten:

Bester Film (Drama)

  • 12 Years a Slave
  • Captain Phillips
  • Gravity
  • Philomena
  • Rush
Der klare Favorit auf den Oscar ist (zumindest nun, ehe die Filmgewerkschaften ihre Sieger gekürt haben) 12 Years a Slave. Und es kommt durchaus vor, dass sich der Globe-Drama-Sieger und der Oscar-Gewinner decken. Aber bei den Globes können finanzieller Erfolg oder die glanzvollere technische Leistung durchaus auch dem späteren Sieger der Academy Awards übertrumpfen. Avatar siegte gegen The Hurt Locker, Aviator gegen Million Dollar Baby, Der Soldat James Ryan gegen Shakespeare in Love. Gravity und 12 Years a Slave sind beides große Kritikerlieblinge, doch Cuarons Weltallthriller bekommt laute Lobeshymnen, während McQueens Sklavendrama mehr Komplimente bekommt, die mit feiner Feder geschrieben wurden. Gravity ist ein Meilenstein des Filmemachens, 12 Years a Slave eine Glanzleistung des dramatischen Erzählens. Ich tippe daher eher auf Gravity denn auf 12 Years a Slave.

Bester Film (Musical oder Komödie)
  • American Hustle
  • Her
  • Inside Llewyn Davis
  • Nebraska
  • The Wolf of Wall Street
Jede Produktion hat sehr gute Kritiker und namenhafte Verantwortliche auf ihrer Seite, doch American Hustle passt als glitzernde, glamourhafte Ganovenposse sehr gut ins Globe-Schema, während Her und Nebraska eher zu Indie-Awards passen. Somit tippe ich auf den neuen Film von David O. Russell, wenn es aber der Wolf oder Inside machen, wäre ich nicht erstaunt.

Bester Hauptdarsteller (Drama)
  • Chiwetel Ejiofor (12 Years a Slave)
  • Idris Elba (Mandela)
  • Tom Hanks (Captain Phillips)
  • Matthew McConaughey (Dallas Buyers Club)
  • Robert Redford (All Is Lost)
Anders als in der Drama-Filmkategorie glaube ich hier voll und ganz an den Oscar-Frontrunner Chiwetel Ejiofor. Schärfste Konkurrenz findet er im toll agierenden, namenhaften Tom Hanks, der den erfolgreichen Thriller Captain Phillips so spannend macht.

Beste Hauptdarstellerin (Drama)
  • Cate Blanchett (Blue Jasmine)
  • Sandra Bullock (Gravity)
  • Judi Dench (Philomena)
  • Emma Thompson (Saving Mr. Banks)
  • Kate Winslate (Labour Day)
Es gibt in meinen Augen keinen Grund, gegen die beste weibliche Performance des Jahres zu tippen. Das Gold geht an Cate Blanchett!

Bester Hauptdarsteller (Comedy/Musical)
  • Christian Bale (American Hustle)
  • Bruce Dern (Nebraska)
  • Leonardo DiCaprio (The Wolf of Wall Street)
  • Oscar Isaac (Inside Llewyn Davis)
  • Joaquin Phoenix (Her)
Auch wenn Kritiker Christian Bale in American Hustle durchaus mochten, kam nie ein wirklicher Hype um seine Performance auf. Anders als bei den vier weiteren Nominierten. Her ist aber, noch vor seinem breiten US-Start, noch immer zu sehr Geheimtipp und Bruce Derns Performance in Nebraska nicht extravagant genug. Es entscheidet sich also zwischen DiCaprio und Isaac. Eine weit reichende, viele Emotionen umfassende, eindrucksvolle Darstellung gegen eine mit leisen Facetten gespickte, nachhallende und besonnene Darbietung. Selbst wenn eine laute Minderheit gegen The Wolf of Wall Street wettert: Die Coen-Brüder spielen selten eine große Rolle bei den Globes, eher wird DiCaprio wie schon damals für Aviator gewinnen.

Beste Hauptdarstellerin (Comedy/Musical)
  • Amy Adams (American Hustle)
  • Julie Delpy (Before Midnight)
  • Greta Gerwig (Frances Ha)
  • Julia Louis-Dreyfus (Genug gesagt)
  • Meryl Streep (Im August in Osage County)
Die Hollywood Foreign Press liebt Amy Adams (dies ist ihre fünfte Nominierung) und hat sich auch einen kleinen Narren an American Hustle gefressen (man beachte die zahlreichen Nominierungen). Was läge näher, als diesen beiden Schwächen zugleich nachzugeben? Zumal die anderen Nominierten in kleineren, weniger präsenten Filmen vorkamen? Eine Auszeichnung Delphys wäre zwar lobenswert, aber sie scheint mir mehr wie eine Mitleidsnominierung für die Before-Trilogie zu sein. Hätte es auch für eine Film-Nominierung gereicht, sähe meine Prognose anders aus, aber so tippe ich auf Adams ...

Bester Nebendarsteller

  • Barkhad Abdi (Captain Phillips)
  • Daniel Brühl (Rush)
  • Bradley Cooper (American Hustle)
  • Michael Fassbender (12 Years a Slave)
  • Jared Leto (Dallas Buyers Club)
Das dürfte ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Brühl und Leto werden. Leto wird seit langer Zeit laut als Favorit gefeiert, andererseits wird Brühl derzeit wieder stärker in den Fokus gerückt. Und er hätte es auch vollauf verdient. Trotzdem ist Letos ungewöhnliche Rolle sehr einprägsam, und wenn Matthew McConaughey schon leer ausgeht, so sollte wenigstens Leto gewinnen ... Also tippe ich knapp mehr auf den Sänger!

Beste Nebendarstellerin
  • Sally Hawkins (Blue Jasmine)
  • Jennifer Lawrence (American Hustle)
  • Lupita Nyong'o (12 Years a Slave)
  • Julia Roberts (Im August in Osage County)
  • June Squibb (Nebraska)
Der Buzz brummt vor allem für Lawrence und Lupita Nyong'o, während bei Julia Roberts schon die Nominierung als kleiner Sieg gefeiert wird, während Hawkins und Squibb stark sind, aber nicht gerade nach einem Preisregen rufen (selbst wenn es mich für Hawkins durchaus freuen würde). Da Lawrence vergangenes Jahr gewann, setze ich auf Lupita Nyong'o.

Beste Regie
  • Alfonso Cuaron (Gravity)
  • Paul Greengrass (Captain Phillips)
  • Steve McQueen (12 Years a Slave)
  • Alexander Payne (Nebraska)
  • David O' Russell (American Hustle)
Üblicherweise sollte einer der beiden Film-Globe-Gewinner auch hier obsiegen. Basierend auf meinen Drama- und Comedy/Musical-Nominierungen entscheidet sich also zwischen Gravity und American Hustle, womit Cuaron der klare Sieger sein sollte. Bedenkt man, welch technisches Wunderwerk der Film darstellt, wäre es keine große Überraschung.

Bestes Drehbuch
  • Spike Jonze (Her)
  • Bob Nelson (Nebraska)
  • Jeff Pope Steve (Philomena)
  • John Ridley (12 Years a Slave)
  • David O. Russell (American Hustle)
Von der Story her müsste es Her oder 12 Years a Slave werden, aber der Hype deutet auf das flott erzählte, spaßig-runde American Hustle. Gut, glauben wir das Mal!

Bester fremdsprachiger Film
  • Blau ist eine warme Farbe (Frankreich)
  • The Great Beauty (Italien)
  • Die Jagd (Dänemark)
  • The Past (Iran)
  • The Wind Rises (Japan)
Die ersten drei Nominierten haben allesamt großartige Kritiken und zahlreiche Auszeichnungen aufzuweisen. Wird es nun der Cannes-Gewinner Blau, der weltweite Kritikerliebling Die Jagd oder doch Italiens zahlreiche europäische Preise abräumender Kandidat? Ich gebe dem etwas lauter gehypten Blau einen minimalen Vorsprung.

Bester Animationsfilm
  • Die Croods
  • Ich - Einfach unverbesserlich 2
  • Die Eiskönigin
Das wird natürlich Ich - Einfach unverbesserlich 2!



Nein, Quatsch. Der Globe geht an Disney!

Bester Song
  • Atlas (Catching Fire)
  • Let It Go (Die Eiskönigin)
  • Ordinary Love (Mandela)
  • Please Mr. Kennedy (Inside Llewyn Davis)
  • Sweeter Than Fiction (One Chance)
Nochmal Disney. Das Lied hat einfach zu viele Fans und ist zu imposant, als dass ich gegen den Song wetten würde.

Beste Filmmusik
  • All Is Lost
  • Mandela
  • Gravity
  • Die Bücherdiebin
  • 12 Years a Slave
Eine hart umkämpfte Gruppe. Ich denke, am Ende wird es sich zwischen Gravity und 12 Years a Slave entscheiden, zwischen emotional und packend. In der Vergangenheit tendierte der Globe eher zu großen, packenden und eingängigen Scores, statt zu ruhig-emotionaler Ware. Somit hat Hans Zimmer dieses Mal leicht das Nachsehen. Ich tippe auf die elektrisierende Musik aus Gravity.

Wir lesen uns nach der Globe-Nacht wieder!

Die 71. Golden-Globe-Gewinner

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Seufz. Mein traditionelles Golden-Globe-Liveblogging musste dieses Jahr traurigerweise aufgrund einer bockigen Internetverbindung aufgegeben werden. Vielleicht klappt es ja nächstes Jahr. Der Optimist in mir sagt sich zumindest: "Nun, so konnte ich die Show wenigstens mit voller Konzentration verfolgen. Und ich hebe mir meine Live-Blogging dann halt voll und ganz für die eh viel cooleren Oscars auf!"

Die Globe-Nacht verlief für mich, vom mangelnden Live-Blogging abgesehen, jedoch wie eh und je: Bei den TV-Kategorien verflog meine Anspannung (ich hatte keine Zweifel, dass Breaking Bad sich die Globes für Cranston und als beste Drama-Serie holt, ich freue mich sehr für Liberace und davon abgesehen war mir alles egal), erneut fragte ich mich, wieso diese so lockere Stimmung bei den Globes nicht besser ausgenutzt wird und wieder einmal musste ich feststellen, dass ich die Hollywood Foreign Press schlechter einschätzen kann als die Academy of Motion Picture Arts & Sciences.

DiCaprios Sieg bei den Globes wird in den kommenden Wochen sicher für einige Spekulation sorgen, ob er endlich auch einen Oscar bekommt, Cuarons Regie-Auszeichnung dürfte die Oscar-Prognose etwas erschweren und sonst bleibt vieles beim Alten. Es war eine kurzweilige, doch keine tolle Award-Nacht. Das denke ich eigentlich immer nach den Globes ... Oscars, ihr dürft kommen!

So, und während ich meine Prognosen für die Oscar-Nominierungen vollende, findet ihr hier eine Globe-Gewinnerübersicht:

Beste Nebendarstellerin: Jennifer Lawrence (American Hustle)
Beste Filmmusik: Alex Ebert (All is Lost)
Bester Song: Ordinary Love aus Mandela
Beste Hauptdarstellerin (Comedy/Musical): Amy Adams (American Hustle)
Bester Nebendarsteller: Jared Leto (Dallas Buyers Club)
Bestes Drehbuch: Spike Jonze (Her)
Bester fremdsprachiger Film: La grande Belezza - The Great Beauty (Italien)
Bester Animationsfilm: Die Eiskönigin
Beste Regie: Alfonso Cuaron (Gravity)
Bester Hauptdarsteller: Leonardo DiCaprio (Wolf of Wall Street)
Bester Film (Comedy/Musical): American Hustle
Beste Hauptdarstellerin (Drama): Cate Blanchett (Blue Jasmine)
Bester Hauptdarsteller (Drama): Matthew McConaughey (Dallas Buyers Club)
Bester Film (Drama): 12 Years a Slave

Beste TV-Serie (Comedy/Musical): Brooklyn Nine Nine
Beste Miniserie / Bester Fernsehfilm: Liberace
Beste TV-Serie (Drama): Breaking Bad
Beste Hauptdarstellerin (Drama-Serie): Robin Wright (House of Cards)
Bester Hauptdarsteller (Drama-Serie): Bryan Cranston (Breaking Bad)
Beste Hauptdarstellerin (Miniserie/Film): Elisabeth Moss (Top of the Lake)
Bester Hauptdarsteller (Miniserie/Film): Michael Douglas (Liberace)
Beste Hauptdarstellerin (Comedy-Serie): Amy Poehler (Parks and Recreation)
Bester Hauptdarsteller (Comedy-Serie): Andy Samberg (Brooklyn Nine Nine)
Bester TV-Nebendarsteller: Jon Voight (Ray Donovan)
Beste TV-Nebendarstellerin: Jacqueline Bisset (Dancing On the Edge)

Oscars 2014: Die möglichen Nominierungen in der Kategorie "Bester Song"

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Oder: Let It Go und die vier möglichen Konkurrenten 

Die Song-Kategorie war in den vergangenen Jahren das größte Kuriosum der Oscar-Verleihung: In einem Jahr voll mit von Kritikern geliebten, sich langsam ins Gehör schleichenden Nummern bekannter Künstler werden nur zwei Slumdog Millionär-Lieder und die Abspannnummer aus WALL•E nominiert. Die atemberaubende Ballade aus Rapunzel verliert gegen "Randy Newman Standardsong #127" aus Toy Story 3. Und 2012 bekamen wir nur zwei Nominierungen zu Gesicht!

Das Gekicher über die Song-Kategorie drang bis zur Academy durch, weshalb es eine Regeländerung gab und somit wieder eine Garantie, dass fünf Lieder nominiert werden. Trotzdem werden manche Filmfreunde am Donnerstag gewiss verwundert dreinblicken, weshalb die spaßige Nummer Please Mr. Kennedy aus Inside Llweyn Davis ohne Nominierung dasteht. Ich kann euch verraten, weshalb: Der Titel ist nicht für eine Nominierung zugelassen. Um in der Song-Kategorie gewählt werden zu können, müssen Lieder mehrere Kriterien zulassen. Zum einen: Nur zur Nominierung eingereichte Stücke werden berücksichtigt. Deshalb wird es auch keine Mehrfach-Nennung für Die Eiskönigin geben, denn seit die mehrfach nominierten Verwünscht und Küss den Frosch leer ausgehen, ist Disney mit seinen Meisterwerk-Kompositionen sehr vorsichtig und lässt von den Komponisten nur noch das musikalische Herzstück einreichen. Bei Rapunzel war es I See the Lights, dieses Mal ist es Let It Go.

Und zusätzlich zu dieser Regelbegrenzung gibt es zwei weitere nennenswerte Beschränkungen: Ein Filmsong muss eine neue, für den Film geschriebene Komposition sein. Keine Popsongs, die durch den Film bekannt wurden, keine abgekupferten Nummern! Zudem werden bloß Lieder berücksichtigt, die im eigentlichen Film vorkommen oder zu Beginn des Abspanns laufen. Ist ein Song Nummer zwei im Abspann oder kommt sogar noch später erstmals zu Ohren der Zuschauer, kann er nicht nominiert werden.

Die ersten beiden Einschränkungen sind für Please Mr. Kennedy von Bedeutung: Die Songschreiber Ed Rush, George Cromarty, T Bone Burnett, Justin Timberlake, Joel & Ethan Coen verzichteten darauf, ihre Nummer einzureichen, weil sie sich mehrfach bewusst auf Novelty-Songs der frühen 60er bezieht und somit, trotz einiger origineller Ideen, wahrscheinlich eh disqualifiziert worden wäre.

Stattdessen sind diese 75 Lieder qualifiziert:

Amen” aus “All Is Lost”
“Alone Yet Not Alone” aus “Alone Yet Not Alone”
“Doby” aus “Anchorman 2: The Legend Continues”
“Last Mile Home” aus “August: Osage County”
“Austenland” aus “Austenland”
“Comic Books” aus “Austenland”
“L.O.V.E.D.A.R.C.Y” aus “Austenland”
“What Up” aus “Austenland”
“He Loves Me Still” aus “Black Nativity”
“Hush Child (Get You Through This Silent Night)” aus “Black Nativity”
“Test Of Faith” aus “Black Nativity”
“Forgiveness” aus “Brave Miss World”
“Lullaby Song” aus “Cleaver’s Destiny”
“Shine Your Way” aus “The Croods”
“Happy” aus “Despicable Me 2″
“Gonna Be Alright” aus “Epic”
“Rise Up” aus “Epic”
“What Matters Most” aus “Escape from Planet Earth”
“Bones” aus “For No Good Reason”
“Going Nowhere” aus “For No Good Reason”
“Gonzo” aus “For No Good Reason”
“The Courage To Believe” aus “Free China: The Courage to Believe”
“Let It Go” aus “Frozen”
“100$ Bill” aus “The Great Gatsby”
“A Little Party Never Killed Nobody (All We Got)” aus “The Great Gatsby”
“Over The Love” aus “The Great Gatsby”
“Together” aus “The Great Gatsby”
“Young and Beautiful” aus “The Great Gatsby”
“The Moon Song” aus “Her”
“I See Fire” aus “The Hobbit: The Desolation of Smaug”
“Bite Of Our Lives” aus “How Sweet It Is”
“Try” aus “How Sweet It Is”
“Atlas” aus “The Hunger Games: Catching Fire”
“Better You, Better Me” aus “The Inevitable Defeat of Mister & Pete”
“Bring It On” aus “Jewtopia”
“Aygiri Nadani” aus “Kamasutra 3D”
“Har Har Mahadeva” aus “Kamasutra 3D”
“I Felt” aus “Kamasutra 3D”
“Of The Soil” aus “Kamasutra 3D”
“Sawariya” aus “Kamasutra 3D”
“In The Middle Of The Night” aus “Lee Daniels’ The Butler”
“You And I Ain’t Nothin’ No More” aus “Lee Daniels’ The Butler”
“Let’s Take A Trip” aus “Live at the Foxes Den”
“Pour Me Another Dream” aus “Live at the Foxes Den”
“The Time Of My Life” aus “Live at the Foxes Den”
“Ordinary Love” aus “Mandela: Long Walk to Freedom”
“Monsters University” aus “Monsters University”
“When The Darkness Comes” aus “The Mortal Instruments: City of Bones”
“Sacrifice (I Am Here)” aus “Murph: The Protector”
“The Muslims Are Coming” aus “The Muslims Are Coming!”
“Oblivion” aus “Oblivion”

“Sweeter Than Fiction” aus “One Chance”
“Nothing Can Stop Me Now” aus “Planes”
“We Both Know” aus “Safe Haven”
“Get Used To Me” aus “The Sapphires”
“Stay Alive” aus “The Secret Life of Walter Mitty”
“So You Know What It’s Like” aus “Short Term 12″
“There’s No Black Or White” aus “Somm”
“Cut Me Some Slack” aus “Sound City”
“You Can’t Fix This” aus “Sound City”
“Let It Go” aus “Spark: A Burning Man Story”
“We Ride” aus “Spark: A Burning Man Story”
“Becomes The Color” aus “Stoker”
“Younger Every Day” aus “3 Geezers!”
“Here It Comes” aus “Trance”
“Let The Bass Go” aus “Turbo”
“The Snail Is Fast” aus “Turbo”
“Speedin’” aus “Turbo”
“My Lord Sunshine (Sunrise)” aus “12 Years a Slave”
“Make It Love” aus “Two: The Story of Roman & Nyro”
“One Life” aus “The Ultimate Life”
“Unfinished Songs” aus “Unfinished Song”
“For The Time Being” aus “The Way, Way Back”
“Go Where The Love Is” aus “The Way, Way Back”
“Bleed For Love” aus “Winnie Mandela”

Es wäre müßig, sämtliche dieser 75 Lieder durchzugehen und ihre Oscar-Chancen zu kommentieren. Zudem bezweifle ich, dass das irgendjemand lesen wollen würde. Daher schmeiße ich an dieser Stelle schlicht kommentarlos sämtliche Lieder raus, denen ich gar keine Chance einrechne. Sei es, weil sie nicht denkwürdig genug sind, sie zwar kurzweilig sind, aber zu simpel, als dass sie eine Nominierung verdient hätten oder weil sie in ihrem eigenen Film zu harsche Konkurrenz haben.

Meine "Shortlist" umfasst daher folgende 13 Titel:

Amen” aus “All Is Lost”
“Doby” aus “Anchorman 2: The Legend Continues”
“Last Mile Home” aus “August: Osage County”
“Let It Go” aus “Frozen”
“Young and Beautiful” aus “The Great Gatsby”
“The Moon Song” aus “Her”
“I See Fire” aus “The Hobbit: The Desolation of Smaug”
“Atlas” aus “The Hunger Games: Catching Fire”
“In The Middle Of The Night” aus “Lee Daniels’ The Butler”
“Ordinary Love” aus “Mandela: Long Walk to Freedom”
“Sweeter Than Fiction” aus “One Chance”
“So You Know What It’s Like” aus “Short Term 12″
“My Lord Sunshine (Sunrise)” aus “12 Years a Slave”

Dann wollen wir diese Gruppe mal weiter ausdünnen: Let It Go aus Disneys (mich etwas überraschenden) Welthit ist gesetzt, ebenso wie der in jeder Expertenliste auftauchende, von Karen O Moon Song aus Her. Weshalb auch nicht? Let It Go ist nicht nur pures Disney-Gold, sondern somit auch erwiesenermaßen wie geschaffen für eine Oscar-Nominierung. Ebenso erwiesen Oscar-Anwärter wie Pi's Lullaby, Coming Home, If I Rise und die Gewinner The Weary Kind oder Falling Slowly in den vergangenen Jahren, dass die Musikbranche der Academy eine Schwäche für sanfte, mit prägnanten, zum Film passenden Texten versehene Balladen (entwickelt) hat. Bei solchen Liedern ist stets nur die Frage, ob sie aus den vielen (ähnlich gelagerten) qualifizierten Stücken auch genügend herausstechen. The Moon Song hat mit Her einen viel besprochenen Film auf seiner Seite, zudem geht das Lied gut ins Ohr und kann auf Karen Os schöne Säuselstimme setzen.

Bleiben drei Slots zu besetzen. Doby aus Anchorman 2 hat zwar in der Bloggerszene einige Fans und könnte sich als liebevoll komponierte Scherznummer in anderen Jahren durchaus durchsetzen (siehe: Man or Muppet oder Blame Canada), jedoch ist dieses Jahr die Konkurrenz zu groß und zu ernsthaft, als dass ich es für wahrscheinlich halte. I See Fire aus Der Hobbit: Smaugs Einöde ist zwar radiotauglicher als die Nummer aus dem ersten Hobbit, doch zugleich auch weniger konsequent in den Film eingebaut sowie weniger monumental. Wenn also schon der tragende Misty Mountains nicht nominiert wurde, mag ich kaum an eine Nominierung für I See Fire glauben, selbst wenn sie mich freuen würde. Auch auf Atlas mag ich trotz bekannter Interpreten nicht setzen, da es zu sehr nach einem normalen Radiolied klingt und schnell vergessen ist.

Ordinary Love wiederum ist durch seinen Globe-Sieg ein etwas auffälligerer Kandidat geworden. Die Oscar-Nominierungen konnten dadurch nicht beeinflusst werden, aber vielleicht sieht die AMPAS ähnlich wie die Hollywood Foreign Press etwas in diesem Titel, das ich übersehe? In The Middle of The Night wiederum ist mir zu aufdringlich, und ich möchte mutmaßen (hoffen?), dass die Academy ähnlich denkt. So You Know What It's Like aus Short Term 12 wiederum wirkt mehr wie eine handlungsimmanente Impro-Nummer und weniger wie ein komponiertes Stück, was (meinem Bauchgefühl nach) eher schadet denn hilft.

Somit bleiben erstmal Amen, Last Mile Home, Young and Beautiful, Ordinary Love, Sweeter Than Fiction und My Lord Sunshine (Sunrise) für die drei Plätze neben Elsa und Karen O über. Ich tendiere dazu, Young and Beautiful aufgrund der Einarbeitung in den Film und Lana del Reys Popularität als halbwegs sichere Nummer zu sehen (trotz fehlender Globe-Nennung), ebenso zu berücksichtigen ist My Lord Sunshine (Sunrise), ein eindrucksvolles, kleines Stück und zudem Teil des Oscar-Frontrunners. Aber welche Nummer wird mein fünfter Nominierter? Last Mile Home ist von Kings of Leon, Ordinary Love ist ein erwiesener Gewinner-Titel, Sweeter Than Fiction ein aggressiv süßes Taylor-Swift-Lied und Amen die Hymne des Surviral-Dramas All is Lost ...

Auch wenn es dumm ist, gegen Lieder zu tippen, die bereits Preise erhalten haben, so gingen Globe-Sieger durchaus ab und an bei den Oscars völlig leer aus, daher entscheide ich mich gegen U2 und für ... Amen. Es könnten auch alle anderen meiner zuletztgenannten Lieder werden, dennoch erscheint mir dies die kraftvollste Wahl.

Also langer Rede, folgender Sinn: Meine Prognose für die Oscar-Nominierung in der Song-Kategorie umfasst diese Lieder ...

  • Amen” aus “All Is Lost”
  • “Let It Go” aus “Frozen”
  • “Young and Beautiful” aus “The Great Gatsby”
  • “The Moon Song” aus “Her”
  • “My Lord Sunshine (Sunrise)” aus “12 Years a Slave”

Oscar 2014: Die möglichen Nominierungen in der Kategorie "Beste Filmmusik"

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Die Songs sind vorhergesagt, nun geht es an die Instrumentalmusik. Anders als bei den Liedern durchbricht die Liste der qualifizierten Titel in dieser Sparte die Marke der Dreistelligkeit: 114 Filme stehen mit ihrem Score zur Wahl, nur fünf werden schlussendlich für den Academy Award nominiert. Auch hier gelten besondere Regeln, weshalb etwa Edgar Wrights The World's End mit seiner Masse an Einsätzen bereits existierender Stücke nicht zur Auswahl steht. Auch The Lone Ranger hat sich nicht qualifiziert, wobei mir nicht bekannt ist, ob Zimmer den Score nicht einrichte, die Musikbranche der Academy ihn aufgrund mehrerer Kollaborateure disqualifizierte (einige Tracks stammen zum Beispiel aus Jack Whites kurzem Einsatz als Komponist am Film) oder ob das ausführliche Willhelm-Tell-Neuarrangement die Filmmusik zu sehr in den Bereich "basierend auf vorab existierendem Material" drängelt.

Wie dem auch sei: Weil ich mich in dieser Kategorie für etwas fähiger als bei den Songs halte, die Academy einzuschätzen, und weil es so auch mehr Spaß macht, teile ich die komplette Liste der qualifizierten Titel in Untersparten ein. Abhängig davon, wie wahrscheinlich eine Nominierung meiner Ansicht nach ist ...

Die Qualifizierung ist schon die größte Ehre:

Admission,” Stephen Trask
Ain’t Them Bodies Saints,” Daniel Hart
Alone Yet Not Alone,” William Ross
The Armstrong Lie,” David Kahne
Arthur Newman,” Nick Urata
At Any Price,” Dickon Hinchliffe
Austenland,” Ilan Eshkeri
Before Midnight,” Graham Reynolds
The Best Man Holiday,” Stanley Clarke
The Butterfly’s Dream,” Rahman Altin
The Call,” John Debney
Closed Circuit,” Joby Talbot
The Company You Keep,” Cliff Martinez
Copperhead,” Laurent Eyquem
The Croods,” Alan Silvestri
Despicable Me 2,” Heitor Pereira
Ender’s Game,” Steve Jablonsky
Escape from Planet Earth,” Aaron Zigman
Evil Dead,” Roque Baños
47 Ronin,” Ilan Eshkeri
42,” Mark Isham
Free Birds,” Dominic Lewis
Free China: The Courage to Believe,” Tony Chen
Fruitvale Station,” Ludwig Goransson
G.I. Joe: Retaliation,” Henry Jackman
Gangster Squad,” Steve Jablonsky
The Hangover Part III,” Christophe Beck
Haute Cuisine,” Gabriel Yared
Hollywood Seagull,” Evgeny Shchukin
Hours,” Benjamin Wallfisch
How Sweet It Is,” Matt Dahan
Identity Thief,” Christopher Lennertz
The Incredible Burt Wonderstone,” Lyle Workman
Insidious: Chapter 2,” Joseph Bishara
Instructions Not Included,” Carlo Siliotto
The Internship,” Christophe Beck
The Invisible Woman,” Ilan Eshkeri
Jack the Giant Slayer,” John Ottman
Jobs,” John Debney
Kamasutra 3D,” Sreejith Edavana und Saachin Raj Chelory
Live at the Foxes Den,” Jack Holmes
Love Is All You Need,” Johan Söderqvist
Mama,” Fernando Velázquez
The Missing Picture,” Marc Marder
The Mortal Instruments: City of Bones,” Atli Örvarsson
Mud,” David Wingo
Murph: The Protector,” Chris Irwin und Jeff Widenhofer
Olympus Has Fallen,” Trevor Morris
Pacific Rim,” Ramin Djawadi
Pain & Gain,” Steve Jablonsky
Percy Jackson: Sea of Monsters,” Andrew Lockington
“Planes,” Mark Mancina
R.I.P.D.,” Christophe Beck
Reaching for the Moon,” Marcelo Zarvos
Romeo & Juliet,” Abel Korzeniowski
Runner Runner,” Christophe Beck
“Salinger,” Lorne Balfe
“Short Term 12,” Joel P. West
The Smurfs 2,” Heitor Pereira
Thor: The Dark World,” Brian Tyler
Tim’s Vermeer,” Conrad Pope
“Turbo,” Henry Jackman
2 Guns,” Clinton Shorter
The Ultimate Life,” Mark McKenzie
Unfinished Song,” Laura Rossi
Wadjda,” Max Richter
Walking with Dinosaurs,” Paul Leonard-Morgan
Warm Bodies,” Marco Beltrami und Buck Sanders
We Steal Secrets: The Story of WikiLeaks,” Will Bates
We’re the Millers,” Theodore Shapiro und Ludwig Goransson
What Maisie Knew,” Nick Urata
Why We Ride,” Steven Gutheinz
“Winnie Mandela,” Laurent Eyquem
The Wolverine,” Marco Beltrami

Hat gute Momente, aber für eine Oscar-Nominierung ist es einfach nicht genug:



Elysium,” Ryan Amon
Enough Said,” Marcelo Zarvos
Epic,” Danny Elfman
Ernest & Celestine,” Vincent Courtois
“Hansel & Gretel Witch Hunters,” Atli Örvarsson
The Hunger Games: Catching Fire,” James Newton Howard
Iron Man 3,” Brian Tyler
Labor Day,” Rolfe Kent
Lee Daniels’ The Butler,” Rodrigo Leão
“Now You See Me,” Brian Tyler
“Oldboy,” Roque Baños
“The Place beyond the Pines,” Mike Patton
“Safe Haven,” Deborah Lurie
Side Effects,” Thomas Newman
The Spectacular Now,” Rob Simonsen
Star Trek Into Darkness,” Michael Giacchino
Stoker,” Clint Mansell
The Wind Rises,” Joe Hisaishi

Gut, aber stilistisch nichts, was bei den Oscars den Hauch einer Chance hätte:

Escape from Tomorrow,” Abel Korzeniowski

The Conjuring,” Joseph Bishara
The Counselor,” Daniel Pemberton

Wird von Songs zu sehr an den Rand gedrängt:


The Great Gatsby,” Craig Armstrong

The Secret Life of Walter Mitty,” Theodore Shapiro
Trance,” Rick Smith


Mir egal, dass dieser Score bei den Globes nominiert wurde, ich erachte ihn nicht als Oscar-tauglich:

Mandela: Long Walk to Freedom,” Alex Heffes

Wenn Teil eins der Filmreihe nicht nominiert wurde, wieso sollte Teil zwei plötzlich berücksichtigt werden? Die wiederkehrenden Themen gefielen der Academy vor einem Jahr schon nicht genügend, und die neuen Melodien sind nicht stilistisch so anders oder dermaßen stärker, dass eine Nominierung nahelegend scheint:


The Hobbit: The Desolation of Smaug,” Howard Shore


Wenn Daft Punks Arbeit an Tron: Legacy nicht gewürdigt wurde, so wäre es doch überaus erstaunlich, wenn dieser ebenfalls tolle Score von M83 dieses Jahr mehr Achtung bei den Oscars bekommt:


Oblivion,” Anthony Gonzalez und Joseph Trapanese


In einem anderen Jahr wäre eine Nominierung vollauf denkbar (und ich wäre unfassbar froh, käme es zu einer überraschenden Nennung), aber dieses Jahr gibt es zu viel Konkurrenz, die ein Stück weit mehr Oscar-tauglich geraten ist:


Oz The Great and Powerful,” Danny Elfman

Prisoners,” Jóhann Jóhannsson
Man of Steel,” Hans Zimmer

Bleiben nur noch zehn qualifizierte Scores, die es nun zu halbieren gilt:

All Is Lost,” Alex Ebert
The Book Thief,” John Williams
Captain Phillips,” Henry Jackman
Gravity,” Steven Price
Her,” William Butler und Owen Pallett
Monsters University,” Randy Newman
Philomena,” Alexandre Desplat
Rush,” Hans Zimmer
Saving Mr. Banks,” Thomas Newman
12 Years a Slave,” Hans Zimmer

Für gesetzt halte ich die intensiven Weltraumklänge, die Steven Price dem Höllenritt Gravity verleiht sowie Zimmers mehrfach umjubelte, emotionale Untermalung von 12 Years a Slave. Thomas Newmans mehrfach nominierte Musik, die Saving Mr. Banks begleitet, begeisterte ebenfalls zahlreiche Kritiker und bekam  nicht umsonst eine Luxus-Veröffentlichung von Disney spendiert. Und das Studio soll sich sehr in Sachen Oscar-Promo verausgaben, um den mehrmals Oscar-nominierten, nie prämierten Thomas Newman ein weiteres Mal in die Kategorie zu hieven. 


Bleiben zwei hart umkämpfte Slots. Bei solch einem heißen Wettkampf bezweifle ich (leider), dass Zimmer eine Doppel-Nominierung erhält, womit Rush rausfällt. Doch was nun? Berücksichtigt man, dass die BAFTA-Nominierungen in den vergangenen drei Jahren entweder deckungsgleich mit den Oscar-Nennungen in dieser Kategorie waren oder bloß ein Titel ausgetauscht wurde, so haben sich The Book Thief und Captain Phillips eine größere Berücksichtigung verdient.


Angesichts der Liebe der Academy zu John Williams nehme ich The Book Thief ohne weiteres Murren in meine Prognose auf. Bliebe der letzte Film über ... und hier zweifle ich an, dass sich dieses Jahr die Oscars und die BAFTAs komplett gleichen. Henry Jackmans Kompositionen ließen die Academy bislang kalt, und auch wenn die Dramatik von Captain Phillips effektiv unterstrichen wird, so ist Jackmans Score kein Geniestreich. Es wäre ein wenig kurios, wenn er dafür seine erste Nominierung einheimst. Seinen Platz wird also entweder Globe-Gewinner Alex Ebert für All is Lost, der stets Oscar-nominierte Randy Newman für Monster Uni oder Academy-Darling Alexandre Desplat für Philomena einnehmen. Wenn es nicht die populären Her-Komponisten William Butler und Owen Pallett werden. Auch wenn die Her-Musik einiges an Buzz erhält, ebenso wie der All is Lost-Score, so werden es meiner Ansicht nach eher zwei Veteranen unter sich ausmachen. Die Academy liebt ihre Lieblingskomponisten, und so wird Nominierung Nummer fünf (glaube ich, zumindest) entweder an den grundsoliden Philomena-Score oder Newmans spaßig-einfallsreiche Monster Uni-Studentenmusik gehen. Mein Tipp: Altbekannter Komponist mischt mit Marching-Band-Sound die Welt der Animationsfilmmusik auf und erntet eine weitere Oscar-Nominierung!


Meine Vorhersage lautet daher:


Monsters University,” Randy Newmant
The Book Thief,” John Williams
Gravity,” Steven Price
Saving Mr. Banks,” Thomas Newman

12 Years a Slave,” Hans Zimmer

Oscars 2014: Die möglichen Nominierungen in den Drehbuch-Kategorien

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Das Schöne an den Drehbuch-Kategorien ist: Mit den Nominierungen für die Writers Guild Awards gibt es einen sehr guten Leitfaden für die Oscar-Kandidaten. Aufgrund der leicht anderen Zusammensetzungen beider nominierungsberechtigter Gruppen und des weiter gefassten Reglements bei den Oscars kann es zu Änderungen kommen, trotzdem dürfen wir einen Blick auf die WGA-Hoffnungträger wagen ...

WGA-Nominierungen "Bestes Original-Drehbuch"

  • David O. Russell & Eric Singer (American Hustle)
  • Woody Allen (Blue Jasmine)
  • Craig Borten & Melisa Wallack (Dallas Buyers Club)
  • Spike Jonze (Her)
  • Bob Nelson (Nebraska)
Das einzig beachtenswerte Drehbuch, dass bei den WGAs aufgrund der Gewerkschaftsreglementierung nicht nominiert werden konnte ist: Ryan Cooglers Skript zu Fruitvale Station, darüber hinaus fällt das Fehlen der Coen-Brüder und Inside Llewyn Davis auf. In schwächeren Jahren hätten sicher auch Alfonso & Jonas Cuaron für Gravity eine gute Chance (rein funktionale Dialoge, aber perfekt getimte Szenenreihenfolge und clever reduzierter Plot) wie auch Kelly Marcel & Sue Smith für Saving Mr. Banks (berührend-inspirierende Verschränkung einer Vater-Tochter-Story mit kurzweiligem Blick hinter Hollywoods Kulissen). Geheimtipps wären in anderen Jahren Nicole Holofcener für Genug gesagt oder Aaron Guzikowski für den packenden Prisoners. Oder Peter Morgan für die tolle Figurenzeichnung und spaßig-geschliffenen Dialoge in Rush

In diesem heiß umkämpften Jahr aber entscheidet es sich wohl zwischen den fünf WGA-Kandidaten und den Coens. Während wir uns alle darüber freuen, dass die "Original-Drehbuch"-Sparte so wundervoll blüht und gedeiht, gehe ich tief in mich und tippe (mit Magenschmerzen) gegenInside Llewyn Davis. Es ist ein starker, famos geschriebener Streifen. Doch so verführerisch es sein mag, auf eine Coen-Nominierung zu setzen, so darf man nicht vergessen, dass sie kein Abo auf Oscar-Nennungen haben. A Serious Man erhielt lediglich eine einzelne Oscar-Nominierung, und die galt nicht dem Drehbuch, sondern der Produktion als solche. Und tonal sind sich diese beiden Werke sehr ähnlich. Tragikomisch, mit einem Protagonisten, der durch Enttäuschungen stapft. Schwarzer Humor wechselt sich mit tristen Momenten und Dialogen ab, die lustig wären, wäre der Kontext nicht so deprimierend. 

Ich wünsche mir eine Nominierung für Inside Llewyn Davis, doch ich halte sie nicht für so sicher, wie sie sein sollte!

WGA-Nominierungen "Bestes adaptiertes Drehbuch"
  • Tracy Letts (Im August in Osage County)
  • Richard Linklater, Julie Delpy, Ethan Hawke (Before Midnight)
  • Billy Ray (Captain Phillips)
  • Peter Berg (Lone Survivor)
  • Terence Winter (The Wolf of Wall Street)
In dieser Sparte sind gleich zwei Oscar-Anwärter nicht für die WGAs zugelassen: Steve McQueen und John Ridley für 12 Years a Slave und Steve Coogan & Bill Pope für Philomena. Außerdem ist da noch der Indie-Favorit Short Term 12 von Destin Cretton. Überraschend viele Oscar-Blogger schwören zudem auf Ghalia Lacroix und Abdellatif Kechiche, die Blau ist eine warme Farbe geschrieben haben und so dieses Jahr den Rang des unregelmäßigen, fremdsprachigen Drehbuch-Nominierten nehmen würden.

Die sicheren Kandidaten sollten Oscar-Frontrunner 12 Years a Slave sein sowie Before Midnight (auch als Verneigung vor der gesamten Filmreihe) und Captain Phillips (ökonomisch erzählte, hochpackende Geschichte). Trotz mancher Flennnerei über die vulgäre Sprache in Wolf of Wall Street, die bei den konservativeren Academy-Mitgliedern sicher nicht ankommt, glaube ich auch an eine Nominierung des jüngsten Scorsese-Films. Er ist trotz seiner Länge überaus kinetisch, die Hauptfigur ist geschliffen, der Humor ist ansteckend und die Satire bitterböse beißend. Zudem erhielten Filme wie Borat und diverse Tarantino-Werke Drehbuch-Nominierungen. Als würden über 500 F-Wörter einer Nominierung im Weg stehen ...

Bleibt ein Platz über. Auch wenn das Internet Short Term 12 und Blau hochkocht, misstraue ich dem Frieden und denke, dass die Academy etwas "bekannterer" Kost huldigen wird. Da sehe ich Im August in Osage County und Philomena vor dem geradlinigeren Lone Survivor. Und zwischen diesen beiden kann ich nur raten. Philomena gewann in Venedig, August wurde bei den Indikator-Preisen häufiger nominiert. Ich schwanke leicht zum letzteren Skript!

Damit sehen meine Drehbuch-Vorhersagen wie folgt aus ...

Original-Drehbuch:
  • David O. Russell & Eric Singer (American Hustle)
  • Woody Allen (Blue Jasmine)
  • Craig Borten & Melisa Wallack (Dallas Buyers Club)
  • Spike Jonze (Her)
  • Bob Nelson (Nebraska)
Adaptiertes Drehbuch:
  • Tracy Letts (Im August in Osage County)
  • Richard Linklater, Julie Delpy, Ethan Hawke (Before Midnight)
  • Billy Ray (Captain Phillips)
  • Steve McQueen, John Ridley (12 Years a Slave)
  • Terence Winter (The Wolf of Wall Street)

Oscar 2014: Die möglichen Nominierungen in der Kategorie "Bester Schnitt"

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"Bester Schnitt", oder: Die heimliche Brücke zwischen Technik-Kategorien und den zentralen Sparten Film, Regie und Darstellern. In dieser Kategorie treffen sich Oscar-Spitzenanwärter und präzise orchestrierte Thriller sowie intelligente Komödien und leichtfüßig wirkende Mammutwerke.

Dieses Jahr dürften drei Filme nahezu garantiert in dieser Kategorie vertreten sein: Einerseits Paul Greengrass' packendes Thrillerdrama Captain Phillips, das meisterhaft seine Form annimmt und durch Szenenwechsel, übersichtlich-kinetische Action und zügigem Tempo zu solch einem Glanzstück wird. Andererseits Alfonso Cuarons Gravity, ein Ballett des Weltall-Grauens, das aus wenigen, extralangen Szenen besteht, die sich mit großem Effekt ineinanderfügen. Zu guter Letzt wäre da 12 Years a Slave, der als größter Anwärter auf wichtige Oscar-Ehren und flüssig erzähltes, schwermütiges Drama der Regie gleich viel zu verdanken hat wie dem Schnitt.

Bleiben zwei Nominierungen zu vergeben, doch so viele gute Kandidaten, die sich aber nicht so extrem aufdrängen wie die drei eben genannten Streifen. Rush liegt nahe, als BAFTA-nominierter Film in der Schnitt-Sparte und mitreißendes Rennfahrer-Drama mit flotten Formel-eins-Sequenzen sowie prägnanten Charakter-Momenten. The Wolf of Wall Street bietet sich an: Cutter neigen dazu, mitunter Kollegen zu nominieren, die absurde Aufgaben zu bewältigen hatten. Wie etwa Angus Wall & Kirk Baxter, die David Finchers Unmengen an Takes in Verblendung auszuwerten hatten. Thelma Schoonmaker, eine gefeierte Veteranin der Filmbranche und Scorseses dreifach Oscar-prämierte Dauerkollaborateurin, wiederum schnitt einen vierstündigen Film auf drei Stunden Laufzeit hinunter, ohne einen Subplot oder größere Sequenzen zu verlieren. Unter großem Zeitdruck und mit dem Studio sowie der MPAA im Nacken schliff sie gemeinsam mit Scorsese die Sequenzen des Films schlank und lieferte so ein Epos an, das dermaßen viel Energie hat, dass man ihm die Laufzeit überhaupt nicht anmerkt.

Style und Schwung bringen zudem American Hustle in den Fokus, Her empfiehlt sich aufgrund seines traumartigen Ambientes und der positiv überraschenden Nominierung bei den ACE Awards. Und dann pusht Disney zudem aggressiv Saving Mr. Banks, der ebenfalls eine Nominierung bei den Cutter-Preisen erhielt.

Die stärksten Argumente hat The Wolf of Wall Street in petto womit sich die restlichen eben erwähnten Filme um den letzten Slot prügeln. Ich glaube, bei Her werden viele den Zauber des Drehbuchs über die Umsetzung stellen, während Saving Mr. Banks möglicherweise zu "fluffig" für diese Kategorie erscheint. Stellt sich also die Frage "Rush oder American Hustle?", und auch wenn ich nicht der sein möchte, der eine Rush-Nominierung zu wenig vorhersah, so rechne ich American Hustle insgesamt mehr Chancen ein, weshalb ich mich auch hier für David O. Russels Gangsterposse entscheide.

Die fünf Nominierungen werden also (meiner Mutmaßung nach) folgende sein:

  • Alfonso Cuarón, Mark Sanger (Gravity)
  • Joe Walker (12 Years a Slave)
  • Christopher Rouse (Captain Phillips) 
  • Thelma Shoonmaker (The Wolf of Wall Street)
  • Jay Cassidy, Crispin Struthers & Alan Baumgarten (American Hustle)

Oscar 2014: Meine Prognose in der Kategorie "Beste Kamera"

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Ich habe es schon mehrfach erwähnt und ich bringe es gern erneut zur Sprache: Ich liebe diese Kategorie! Bloß liebe ich sie zu sehr, als dass ich mich ohne Magenschmerzen auf nur fünf Kandidaten beschränken könnte. Am liebsten hätte ich sieben Nominierte für den Kamera-Oscar. Etwas ähnliches geschah nun bei dem Gewerkschaftspreis der American Society of Cinematographers, wo es aufgrund von Stimmengleichheit zu einem Feld von sieben statt der gewohnten fünf Nominierungen kam.

Diese sieben sind:

  • 12 Years a Slave – Sean Bobbit
  • Captain Phillips – Barry Ackroyd
  • The Grandmaster – Philippe Le Sourd
  • Gravity – Emmanuel Lubezki
  • Inside Llewyn Davis – Bruno Delbonnel
  • Nebraska – Phedon Papamichael
  • Prisoners – Roger Deakins
Allein schon aus diesen sieben ließe sich ein fantastisches Feld für die Oscars basteln, weshalb es nahezu unnötig wäre, nach weiteren potentiellen Academy-Award-Anwärtern zu suchen. Dennoch seien die traumhafte Arbeit von Hoyte van Hoytema in Her, Anthony Dod Mantles formidable Kinematografie in Rush sowie Simon Duggats 3D-Prunk Der große Gatsby erwähnt, die alle drei ebenfalls würdige Nominierte wären.

Trotzdem ist es naheliegend, dass aus dem sieben Filme umfassenden ASC-Feld ein fünf Nennungen starkes Oscar-Feld entsteht. Doch welche Werke sind hier die Stärksten oder die Schwächsten? 

Mein Gefühl ist, dass The Grandmaster bei den Größen des US-Filmhandwerks einen Nerv getroffen haben muss, denn wieso sonst sollte dieser Film aus China und Hong Kong in der näheren Auswahl für einen Oscar in der Kategorie "Bester fremdsprachiger Film" sowie für die ASC-Awards sein? Zudem ist Philippe Le Sourd einer der am meisten gelobten Aspekte dieses Martial-Arts-Erfolgs, der visuell sehr viel mit Licht, Schatten, Trockenheit und Regen spielt. Wie schon Tiger and Dragon, Das weiße Band oder auch Die zauberhafte Welt der Amélie bewiesen, sind nicht-englischsprachige Filme, deren visuelle Kraft sich erst einmal bis zur ASC umgesprochen haben, sichere Oscar-Nominierte. Daher sollte dieser Titel ein guter Tipp sein.

Gravity halte ich auch für nahezu garantiert. Lubezki ist einer der großen Meister, die derzeit tätig sind, und ist daher generell ein bemerkenswerter Kandidat, zudem liebt die Academy gelungenes 3D und Filme mit toll choreographierten Long-Shot-Aufnahmen. Genauso würde ich es nicht wagen, gegen Roger Deakins zu setzen, der in Prisoners einmal mehr die malerische, deprimierende Qualität des Herbsts mit minimaler Beleuchtung einfing und dieses Kriminaldrama mit visuellen Metaphern bestückte. 

Bruno Delbonnel halte ich ebenfalls für einen der stärkeren ASC-Nominierten. Als Ersatz für Coen-Dauerkollaborateur Roger Deakins, der bei Inside Llewyn Davis aussetzen musste, weil er noch mit der Arbeit an Skyfall beschäftigt war, stand der Franzose unter genauer Beobachtung sämtlicher Filmliebhaber. Und: Er bestand mit Bravour! Das tragikomische Musikantenstück sieht aus wie ein sich bewegendes, ausgebleichtes Farbfoto aus den frühen 60ern, zudem stützen die karge Farbpalette und einige denkwürdige Bilder wie die Bände sprechende Katzenreflektion die Stimmung und Aussage des Films.


Drei Filme, nur noch eine mögliche Nominierung. Ich erachte Captain Phillips hier als das schwächste Glied in der Kette, denn auch wenn die dokumentarisch wirkende Handkamera dem Film viel von seiner Intensität verleiht, so gibt es keine meisterhaften Einzelbilder wie in den restlichen ASC-Nominierten, zudem ist der präzise Schnitt ein noch stärkerer Spannungsträger in diesem Film. Außerdem scheint die Academy langsam den Wackelkamera-Stil aus den Augen verloren zu haben, wenn es um diese Kategorie geht. Zwischen Nebraska und 12 Years a Slave mag ich mich dagegen kaum entscheiden, da enthüllendes Schwarz-Weiß und eine große, dramatische Bilderwelt gleichermaßen gerne in dieser Kategorie nominiert werden. Ich gebe einfach 12 Years a Slave einen kleinen Bonus, da er allein schon im Trailer visuell zu berücken weiß und als der lauter umjubelte Film auch generell ein größeres "Kampfgewicht" mitbringt.

Somit lautet meine Prognose:

  • 12 Years a Slave – Sean Bobbit
  • The Grandmaster – Philippe Le Sourd
  • Gravity – Emmanuel Lubezki
  • Inside Llewyn Davis – Bruno Delbonnel
  • Prisoners – Roger Deakins

Oscar 2014: Die möglichen Anwärter in der Kategorie "Beste Kostüme"

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Willkommen zur Kategorie, in der Filme die größten Chancen haben, wenn sie nicht in der Gegenwart spielen und in der "Mehr" und "Ausgefallener" zumeist positive Einschätzungen darstellen: Beste Kostüme!

Diese Sparte liebt nicht nur aufwändige, leicht schrille Arbeit sowie akkurate Nachbildungen vergangener Zeiten, sondern auch ihre bereits bekannten Gesichter. Wenn eine Kostümdesignerin / ein Kostümdesigner es einmal in den erlesenen Kreis geschafft hat, so dürfen Oscar-Liebhaber sicher sein, dass viele Wiedersehen folgen werden. Die große Leistung ist erstmal der Sprung in diesen Kreis. Daher werden wird sicherlich keine Nominierung für Penny Rose (Lone Ranger), Julian Day (Rush), Trish Summerville (Die Tribute von Panem - Catching Fire) oder Bart Mueller & Kurt Swanson (Stoker) sehen. Sie leisteten allesamt tolle Arbeit, doch ich glaube nicht, dass diese Leistungen in einem solch visuell beeindruckenden Jahr genügend Zugkraft haben, um Oscar-Neulinge ins Rennen zu zerren.

Nicht, dass ich vermute, nur Oscar-Veteranen in der Kostüm-Kategorie anzutreffen. American Hustle ist wohl nahezu gesetzt: Gutaussehende Stars in prachtvoller (oder im Falle von Christian Bale und zuweilen Bradley Cooper wunderbar grauenvoller) Garderobe, traumhaft geschnittene Kleider (es ist eine Leistung, dass die Klamotten an Amy Adams und Jennifer Lawrence sitzen, ohne dass dauernd was zu sehen ist, was nicht gesehen werden soll) und Zusammenstellungen, die viel über die Figuren aussagen ... Michael Wilkinson dürfte sich vielleicht sogar bereits auf den Oscar-Sieg freuen!

Ebenfalls neu dabei ist Daniel Orlandi. Die Fähigkeit, gleich zwei Ären einzufangen und zudem P. L. Travers verbiestert-britische Trockenheit gegen die sonnig-frohgemute Disney-Studio-Mentalität auflaufen zu lassen sollte ihm eine Oscar-Nominierung einbringen. Bei den BAFTAs und den Preisen der Costume Designers Guild mischt er immerhin auch schon mit.

Bei den Designerinnen und Designern mit Ocar-Erfahrung mischt derweil Patricia Norris ganz vorne mit: 12 Years a Slave ist nicht nur eine detailreiche Leistung im Segment des Historiendramas, sondern zudem eine faszinierende Gegenüberstellung der sozioökonomischen Klassen und zeigt darüber hinaus Einfallsreichtum beim Design der Kleider, die als Mätressen arbeitenden Sklavinnen tragen müssen.

Des Weiteren führt kaum ein Weg an einer Nominierung für Catherine Martin vorbei: Baz Luhrmanns Kostümzauberin gehört zu den heimlichen Stars von Der große Gatsby und durfte sich in dieser Romanverfilmung völlig austoben. Ein wenig schrill, ein wenig historisch akkurat, stets atemberaubend!

Diese vier halte ich für garantiert, aber wer erkämpft sich als fünfter Film in dieser Riege eine Nominierung? Ruth E. Carter könnte aufgrund Masse an unterschiedlichen Kostümen eine Nennung für The Butler rausholen, Mary Zophres leistet in Inside Llewyn Davis stilles Storytelling, The Invisible Woman passt als von Michael O'Conner ausgestattetes Geschichtsdrama voll ins Schema dieser Kategorie und Die fantastische Welt von Oz markiert die furiose Rückkehr von Oscar-Preisträger Gary Jones, der zuletzt einige Gänge zurückschaltete und optisch eher unauffälligere Filme bestückte, nun aber in historischen Gefilden wandern darf (die Schwarz-Weiß-Passage des Films) sowie in Fantasy-Prunk und zudem den drei zentralen Damen der Erzählung bezaubernde Kleider verpasste.

Auch wenn Die fantastische Welt von Oz sonst kaum Oscar-Buzz aufweist, halte ich ihn unter den eben genannten Titeln für den in Sachen Kostümdesign stärksten und die Nominierung für den Gewerkschaftspreis zeigt, dass Hollywoods Kostümbranche Sam Raimis Disneyfilm nicht vergessen hat. Wenn Alice im Wunderland diesen Preis gewinnen kann, dann wird Oz ja wohl wenigstens eine Nominierung erhalten!

Meine Prognose:

  • Catherine Martin, Der große Gatsby
  • Patricia Norris, 12 Years a Slave
  • Michael Wilkinson, American Hustle
  • Daniel Orlandi, Saving Mr. Banks
  • Gary Jones, Die fantastische Welt von Oz

Oscar 2014: Wer wird für das beste Produktionsdesign nominiert?

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Es ist schwer, seinen persönlichen Lieblingen "Adieu!" zu sagen, doch ich würde mir nur selber ins Fleisch schneiden, wenn ich weiterhin darauf bestehe, dass Lone Ranger für das beste Produktionsdesign nominiert wird. Mit einem 1930er Jahrmarkt, einem wandernden Sündenpfuhl, einer detaillierten Westernstadt sowie historisch akkuraten Zügen hätte sich Gore Verbinskis Westernepos redlich eine Nominierung verdient, jedoch stehen die Chancen aufgrund des (noch!) eher mageren Rufs des Films und einer fehlenden Nominierung bei den Gewerkschaftspreisen der Produktionsdesigner überaus mies.

Trotzdem steht sicherlich eine Disney-Nominierung zu erwarten: Saving Mr. Banks umfasst eine Vielfalt an handwerklichen und künstlerischen Herausforderungen, da sowohl das Farmleben in "Old Time England" als auch das Hollywood der 60er rekreiert wurden und zudem das kalifornische Disneyland der Gegenwart mühselig zurück in seinen damaligen Zustand zurückversetzt werden musste. Damit sind Michael Corenblith & Susan Benjamin gesetzt. Außerdem holt sich mit großer Sicherheit das Der große Gatsby-Team Catherine Martin & Beverly Dunn eine Nominierung, erschufen sie doch eine brodelnde, farbenfrohe Baz-Luhrmann-Version des Big Apple in den 20ern. Und weshalb das Sklavendrama 12 Years a Slave Adam Stochausen & Alice Baker, die Armut, chaotische Großstädte und Südstaatenreichtum zeigten, eine Nominierung beschert, muss man wohl kaum erläutern.

So sicher ich mir bei diesen drei Filmen bin, so unsicher bin ich mir, welche Filme die zwei verbliebenen Plätze ausfüllen werden. Gravity ist ein naheliegender Kandidat: Starke 3D-Welten werden mittlerweile gerne berücksichtigt, zudem ist der hohe Grad an Realismus bemerkenswert. Jedoch könnte dies genauso gut in der Effektkategorie prämiert werden. Ein weiterer Kandidat wäre Der Hobbit: Smaugs Einöde, da bisher sämtliche Mittelerde-Filme in dieser Kategorie repräsentiert wurden und nun mit Smaugs Höhle und der Seestadt zwei neue beachtliche neue Umgebungen hinzukamen. Andererseits kam der erste Hobbitt schon bei der Academy relativ schwach an ... wird sie Teil zwei nun überhaupt beachten?

Inside Llewyn Davis bietet sich aufgrund seiner mühevoll ausgestatteten Hintergründe an, ebenso wie die sanfte Zukunftsvision von Her oder American Hustle mit den großen Gegensätzen zwischen Büro- und Disco-Welt. Und dann wären da noch der Historienschinken Invisible Woman und Disneys Fantasyspektakel Die fantastische Welt von Oz ...

Schlussendlich gebe ich American Hustle und dem Hobbit einen leichten Vorteil, weil ersterer viel Buzz genießt und letzterer fast schon Tradition ist.

Meine Prognose:

  • Catherine Martin, Der große Gatsby
  • Michael Corenblith, Saving Mr. Banks
  • Adam Stockhausen, 12 Years a Slave
  • Judy Becker, American Hustle
  • Dan Hennah, Der Hobbit: Smaugs Einöde

Oscar 2014: Die Anwärter in der Kategorie "Bester Animationsfilm"

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Die Animationsfilm-Kategorie dürfte dieses Jahr die sein, in welcher der Sieger am leichtesten zu bestimmen ist. Doch so sicher Elsa, Anna und Olaf den Oscar auch in der Hand haben mögen, müssen vorerst noch ihre vier Konkurrenten bestimmt werden. Praktischerweise sind dank der Shortlist der Academy alle Produktionen bekannt, die sich für eine Nominierung qualifiziert haben. Nun gilt es bloß noch, auszusieben.

Die möglichen Nominierten sind:

  • Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen 2
  • Die Croods
  • Ich - Einfach unverbesserlich 2
  • Epic - Verborgenes Königreich
  • Ernest & Celestine
  • The Fake
  • Free Birds
  • Die Eiskönigin - Völlig unverfroren
  • Khumba
  • The Legend of Sarila
  • A Letter to Momo
  • Die Monster Uni
  • O Apóstolo
  • Planes
  • Puella Magi Madoka Magica the Movie – Rebellion
  • Rio: 2096 A Story of Love and Fury
  • Die Schlümpfe 2
  • Turbo - Kleine Schnecke, großer Traum
  • The Wind Rises

Selbst wenn die Academy bereits solche Sünden begann, wie DreamWorks Animations Große Haie, kleine Fische zu nominieren, dürften viele dieser Filme recht kommentarlos aus der Liste gestrichen werden. Planeswird ebenso wenig Oscar-nominiert wie Die Schlümpfe 2oder Free Birds. Bei den Indie-Produktionen sowie den nicht-englischsprachigen Trickfilmen darf man zudem davon ausgehen, dass nur jene eine Chance haben, die bereits andere Filmpreise erhielten oder zumindest nominiert wurden. Daher lässt sich diese Shortlist bereits auf eine etwas einfacher zu überblickende Auswahl kürzen:
  • Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen 2
  • Die Croods
  • Ich - Einfach unverbesserlich 2
  • Epic - Verborgenes Königreich
  • Ernest & Celestine
  • Die Eiskönigin - Völlig unverfroren
  • Die Monster Uni
  • Turbo - Kleine Schnecke, großer Traum
  • The Wind Rises
Aus diesen neun Filmen gilt es nun, fünf herauszupicken, bei denen eine Nominierung zu erwarten gilt. Neben dem nahezu garantierten Oscar-Gewinner Die Eiskönigin ist auch Pixars liebevolles Prequel Die Monster Uni ein guter Tipp. Trotz Charme glaube ich kaum an Turbo und auch wenn das Urzeit-Tierdesign findig ist, rechne ich dem anderen DreamWorks-Animation-Titel Die Croods kaum Chancen ein. Der gezeichnete Kritikerliebling Ernest & Celestine dagegen könnte die sich immer stärker den kleinen Produktionen öffnende Animations-Branche der Academy verzaubern, und dass die zahlreichen Studio-Ghibli-Verehrer für The Wind Rises stimmen werden, ist wohl ein sicherer Tipp.

Bleibt die Frage offen, ob der humorige Ich – Einfach unverbesserlich 2 eine Nominierung erhält und somit trotz flacherer Story eine Ehre erfährt, die dem Vorläufer verwehrt blieb, oder ob der an den Kinokassen eher enttäuschende Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen 2 mit seiner cartoonigen Energie besticht. Oder fällt die Academy auf die zwischenzeitliche Schwerfälligkeit von Epicherein? Es könnte jeden dieser drei Titel treffen, aber ich tendiere dazu, den Minions genügend Vergnüglichkeit zuzusprechen, um eine Nominierung aus der Academy rauszukitzeln.

Daher lautet meine Prognose:

  • Ich - Einfach unverbesserlich 2
  • Ernest & Celestine
  • Die Eiskönigin - Völlig unverfroren
  • Die Monster Uni
  • The Wind Rises

Oscar 2014: Meine Prognose für die Kategorien "Bester Ton" und "Bester Tonschnitt"

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Hach, die Ton-Kategorien. Auch bekannt als "Äh, was war nun was?!" Daher an dieser Stelle noch einmal zum mitschreiben: Der Preis für den besten Ton geht an die Sound-Mixer, die ihren Filmen die beeindruckendste oder schönste Gesamt-Klangkulisse verliehen haben. Wie gut ist Dialog unter Musik und Hintergrundgeräuschen zu verstehen, wie vielsagend sind Momente der Stille, und so weiter ...

Der Award für den besten Tonschnitt geht für die Verantwortlichen von Klangschöpfungen, also gewissermaßen (und stark vereinfacht) an die besten Soundeffekte.

Bester Ton:
In diesem Jahr, in dem zahlreiche Oscar-würdige Thriller sowie einige Survivaldramen um den Goldjungen buhlen, stehen die Karten ungewöhnlich schlecht für reine Blockbuster, die sich ja üblicherweise in diese Kategorie mogeln können. Die besten Karten haben daher Captain Phillips und Co. - bloß All is Lost steht etwas außen vor, da ein Großteil der beeindruckenden Wasserklänge in der Postproduktion entstanden und somit der Tonschnitt mehr Leistung vollbrachte als die Tonmischung. Gut, auch bei Gravity gibt es keine "echten" Klänge, hier hinterlässt aber die Abmischung aufgrund bewusst gewählter Momente, in denen die Lautstärke ab- oder zunimmt, bleibenden Eindruck ...

  • Captain Phillips
  • Gravity
  • Inside Llewyn Davis
  • 12 Years a Slave
  • Rush
Bester Tonschnitt:
Dies ist eine der raren Kategorien, in denen sich Animationsfilme erfolgreich gegen Reafilme durchsetzen können. Immerhin müssen sämtliche Töne, die zu hören sind, speziell für den Film erschaffen werden, was sehr aufwändig ist und zumindest bei absoluten Kritiker-Lieblingen unter den Trickfilmen auch im Oscar-Rennen Beachtung findet. Meistens nur mit einer Nominierung, manchmal aber sogar in Form einer Statuette. Ob Die Eiskönigin eine Chance hat?
  • Die Eiskönigin
  • Captain Phillips
  • Gravity
  • All is Lost
  • Lone Survivor

Oscar 2014: Die Anwärter in der Sparte "Bester fremdsprachiger Film"

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Die Kategorie für den besten fremdsprachigen Film ist stets für einige Überraschungen gut. Umso besser, dass es immerhin eine Shortlist mit neun Titeln gibt, die die Vorauswahl überstanden haben und sich Hoffnungen auf eine Nominierung machen dürfen. Diese sind:

  • The Broken Circle (Belgien)
  • Aus dem Leben eines Schrottsammlers (Bosnien und Herzegowina)
  • Das fehlende Bild (Kambodscha)
  • Die Jagd (Dänemark)
  • Zwei Leben (Deutschland)
  • The Grandmaster (Hongkong)
  • Das große Heft (Ungarn)
  • La Grande Bellezza – Die große Schönheit (Italien)
  • Omar (Palästina)
Drei dieser neun Produktionen sehe ich als gesicherte Nominierte und eine vierte als relativ guten Tipp: The Broken Circle ist eine sehr zugänglich erzählte, melodramatische Geschichte über ein raubeiniges Paar, das lernen muss mit der schweren Krankheit seiner Tochter umzugehen. Die Jagd ist ein intelligenter, intensiv gespielter Kritikerliebling über einen der Pädophilie beschuldigten Kindergärtner und La Grande Bellezza ist der Abräumer bei den europäischen Filmpreisen, der von einem alternden Journalisten erzählt, der nochmal das Leben zu genießen versucht.

The Grandmaster wiederum ist nicht nur im Gespräch, einige Nominierungen abseits dieser Sparte einzuheimsen, sondern zudem einer der raren Martial-Arts-Filme, die in die Shortlist gelangen. Wenn ein solcher Streifen sich erstmal bei den Oscars so weit nach vorne gekämpft hat, dann sollte er üblicherweise auch wenigstens eine Nominierung erhalten.

Bleibt das große Würfeln um Nominierung fünf: Ich setze mein imaginäres Geld auf Das große Heft, ist es doch ein anspruchsvoller Film über zwei Jungen, die lernen, sich durch die Qualen des Kriegs zu beißen. Typische Oscarware!

Meine Prognose:

  • The Broken Circle (Belgien)
  • Die Jagd (Dänemark)
  • The Grandmaster (Hongkong)
  • Das große Heft (Ungarn)
  • La Grande Bellezza – Die große Schönheit (Italien)

Oscar 2014: Meine Prognose in den Kategorien "Beste Nebendarstellerin" und "Bester Nebendarsteller"

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Beste Nebendarstellerin:

Ja, Oprah Winfrey erhielt für den von mir verhassten The Butler eine Nominierung bei den Screen Actors Guild Awards, und sämtliche US-Oscar-Experten tippen darauf, dass die Academy 1:1 das SAG-Feld in dieser Sparte wiederholen. Dennoch tippe ich darauf, dass sich Blue Jasmine genügend in die Köpfe der Academy drängelte und daher Sally Hawkins eine semi-überraschende Nennung ergattert. Somit sieht mein Feld wie folgt aus ...

  • Jennifer Lawrence, American Hustle
  • Lupita Nyong'o, 12 Years a Slave
  • Julia Roberts, Im August in Osage County
  • June Squibb, Nebraska
  • Sally Hawkins, Blue Jasmine
Bester Nebendarsteller:
Alternativ zu den unten genannten Kandidaten könnten sich noch James Gandolfini für Genug gesagt und Jonah Hill für Wolf of Wall Street reinmogeln, jedoch hat der erste Film in der Award-Saison bislang eine zu kleine Rolle gespielt, während Hill im Wolf keine sonderlich breite Palette an Emotionen bedient, was in einem Jahr voller Co-Hauptdarsteller, die als Nebendarsteller abgestempelt werden, nicht zwingend für eine Nominierung reichen sollte ... Daher bleibe ich bei den SAG-Nominierten und tausche Gandolfini durch Cooper aus ...
  • Jared Leto, Dallas Buyers Club
  • Michael Fassbender, 12 Years a Slave
  • Barkhad Abdi, Captain Phillips
  • Bradley Cooper, American Hustle
  • Daniel Brühl, Rush
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