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Oscar 2014: Meine Prognose in der Kategorie "Bester Hauptdarsteller"

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Bilde ich es mir ein, oder ist Jahr um Jahr diese Sparte eine der am heißesten umkämpften? Alle fünf SAG-Anwärter sind gute (oder zumindest wahrscheinliche) Oscar-Kandidaten, und zusätzlich zu den Nominierten der Schauspielergewerkschaft gibt es auch dieses Jahr eine kleine, feine Auswahl an Darstellern, die es eigentlich auch verdient hätten und die zudem in Filmen mitspielen, die von der Academy (voraussichtlich) eh berücksichtigt werden.

In der aktuellen Oscar-Saison haben sich diese fünf Mimen eine Nominierung für den Screen Actors Guild Award als bester Hauptdarsteller sichern können:

  • Bruce Dern, Nebraska
  • Chiwetel Ejiofor, 12 Years a Slave
  • Tom Hanks, Captain Phillips
  • Matthew McConaughey, Dallas Buyers Club
  • Forest Whitaker, The Butler
Das schwache Glied in dieser Kette ist natürlich Forest Whitaker, der zwar einige überzeugende Momente hat, gerade im Schlussakt des Films aber dermaßen überzeichnet agiert, dass eine Nominierung unwahrscheinlich wird. Was sehr gelegen kommt, denn Leonardo DiCaprio liefert in The Wolf of Wall Street eine seiner besten Performances ab und Oscar Isaac reihte sich in Inside Llewyn Davis mit einer musikalisch fähigen und subtil-zerrütteten Leistung in den Pantheon der besten Coen-Akteure ein. Christian Bales Rolle in American Hustle dagegen ist etwas zu komödiantisch für einen sicheren Oscar-Tipp, doch der Film genießt nennenswerten Hype, insofern ... Und zu guter Letzt ist da Robert Redford zu nennen, der fast ganz allein All is Lost trägt und Kritiker weltweit in Lobeshymnen ausbrechen ließ.

Mein Versuch, auszusieben: Redford hätte schon bei den SAG Awards nominiert werden müssen, doch da dem nicht so wahr, ist zu befürchten, dass All is Lost noch nicht genügend Stimmberechtigte erreichte. Inside Llewyn Davis ist darstellerisch zu trist, um in diesem Feld zu bestehen und bei Bale bleibe ich dabei, dass die Rolle zu launisch ist. Somit dürfte DiCaprio auf eine Oscar-Nominierung hoffen ... seit Einsendeschluss für die SAG Awards ist Wolf of Wall Street regulär in den US-Kinos zu sehen und sollte so einige Academy-Mitglieder erreicht haben ...

Meine Prognose:

  • Bruce Dern, Nebraska
  • Chiwetel Ejiofor, 12 Years a Slave
  • Tom Hanks, Captain Phillips
  • Matthew McConaughey, Dallas Buyers Club
  • Leonardo DiCaprio, The Wolf of Wall Street

Oscar 2014: Wer wird als "Beste Hauptdarstellerin" nominiert?

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Sechs starke Oscar-Anwärterinnen genügen, um eine Prognose zur Qual zu machen. Cate Blanchett, Sandra Bullock, Judi Dench, Emma Thompson, Meryl Streep und Amy Adams sind mit klarem Abstand die sechs am lautesten gefeierten Hauptdarstellerinnen der Saison. Die ersten fünf haben Nominierungen für den Preis der Schauspielgewerkschaft hinter sich, Adams kann im Gegensatz zu Streep eine Nennung bei den BAFTAs und einen Sieg bei den Golden Globes für sich verbuchen. Und somit haben wir das große Dilemma für jeden, der eine Prognose erstellen will: Die Academy liebt junge, attraktive Darstellerinnen mit großen mimischen Fähigkeiten, macht allerdings für Dench und Streep regelmäßig Ausnahmen.

Adams spielt in einer Komödie mit, die jedoch stammt von David O. Russell, einem Regisseur, der seine Schauspieler achtet und dafür selber Achtung erntet. Streep wiederum spielt in einem weniger glamourhaften Film mit, gibt dafür aber eine ihrer exzentrischsten Leistungen ab. Es heißt nun also Julie oder Julia - und es gibt für jede der beiden Damen genügend Argumente. American Hustle hat mehr Hype auf seiner Seite als Im August in Osage County, doch Adams wurde bislang ausschließlich als Nebendarstellerin nominiert. Wird ausgerechnet eine ihrer leichtgängigeren Rollen der letzten Jahre den Sprung in die Hauptkategorie ermöglichen?

Ich versuche mich, in einen Academy-Voter hineinzuversetzen, der sich bei der Stimmvergabe nicht zwischen Adams und Streep entscheiden kann, und denke mir: "Ach, Meryl wird sicher von allen anderen gewählt, ich helf mal der Amy ..." und tippe daher für das Jungblut in dieser Auswahl!

Meine Prognose:

  • Cate Blanchett, Blue Jasmine
  • Sandra Bullock, Gravity
  • Judi Dench, Philomena
  • Emma Thompson, Saving Mr. Banks
  • Amy Adams, American Hustle

Oscar 2014: Meine Prognosen für die Kategorien "Bester Film" und "Beste Regie"

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Die zwei unzertrennlichen Königskategorien der Academy Awards ... Die fünf Hoffnungsträger in der Sparte "Beste Regie" sind nahezu garantiert auch in der Kategorie "Bester Film" anzutreffen. Und, gute Güte, war 2013 ein starkes US-Kinojahr. Selbst wenn beide Oscar-Kategorien auf zehn Nennungen gedehnt würden, müssten einige richtig starke Leistungen auf eine Würdigung durch die Academy verzichten.

Beginnen wir der Einfachheit halber mit der Sparte "Beste Regie". Hier lässt es sich, wie so oft, an den Nominierungen bei den Gewerkschaftspreisen orientieren. Die fünf Kandidaten beim DGA sind, wenig überraschend, Alfonso Cuarón für Gravity, Paul Greengrass für Captain Phillips, Steve McQueen für 12 Years a Slave, David O. Russell für American Hustle und Martin Scorsese für The Wolf of Wall Street. Alle fünf würden auch als Oscar-Nominierte einen stimmigen Eindruck hinterlassen, dennoch sei auf die auffälligsten Regieleistungen geblickt, die in dieser Auflistung fehlen. Dies wären Ethan & Joel Coen für Inside Llewyn Davis (die vor wenigen mit True Grit auch ohne DGA-Nominierung im Oscar-Feld vertreten waren), Alexander Payne für die laut gefeierte, leise inszenierte Tragikomödie Nebraska und Spike Jonze für Her.

Von den DGA-Nominierten dürften McQueen und Cuarón diejenigen sein, die durch die starke Konkurrenz am wenigsten zu befürchten haben. Ansonsten kann nahezu alles passieren, wie etwa vergangenes Jahr durch die große Diskrepanz zwischen der Regie-Gilde und der Academy deutlich wurde. So ist die DGA von der Altersstruktur her jünger, was The Wolf of Wall Street einen Vorteil gab, andererseits ist Scoresese eine geachtete Legende, womit er auch bei der Academy einen guten Stand haben sollte ... Ich bleibe einfach beim DGA-Feld, auch wenn ich sicher bin, dass es zu einer Abweichung kommen wird. Bloß weiß ich nicht, wen es treffen wird ...

Beste Regie:

  • Alfonso Cuarón, Gravity
  • Paul Greengrass, Captain Phillips
  • Steve McQueen, 12 Years a Slave
  • David O. Russell, American Hustle
  • Martin Scorsese, The Wolf of Wall Street
Das Gute an der "Bester Film"-Kategorie mit ihrem weiten Feld ist, dass passionierte Oscar-Fans in dieser Sparte die "Überreste" an Regie-Nennungen parken können. Zusätzlich zu den obigen Werken gilt es aber auch Saving Mr. Banks zu berücksichtigen (ein zauberhaftes Gesamtwerk, dessen Regieführung eher als solide betrachtet wird und das als Hollywood-Liebeserklärung perfekt in diese Sparte passt), ebenso wie der von den Weinsteins gestützte BAFTA-Nominee  Philomena. Und dann ist da noch Dallas Buyers Club ... Selbst zehn Filme wären dieses Jahr zu wenig, trotzdem muss eine Entscheidung her. Die fällt bei mir zu Gunsten des Dallas Buyers Club, weil dieser Film zwei sehr starke Performances hat und somit knapp Philomena schlägt, während Thema und Atmosphäre Saving Mr. Banks über die Zielline tragen!

Bester Film:
  • Gravity
  • 12 Years a Slave
  • American Hustle
  • Captain Phillips
  • The Wolf of Wall Street
  • Her
  • Nebraska
  • Inside Llewyn Davis
  • Saving Mr. Banks
  • Dallas Buyers Club

Oscar 2014: Meine komplette Prognose der Nominierungen für die 86. Academy Awards

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Gegen 14.30 Uhr MEZ wird Chris Thor Hemsworth vor die Kameras treten und die Nominierungen in den populärsten Oscar-Kategorien verlesen. Und somit tritt er die heiße Phase der Award-Saison los, in der jeder Filmliebhaber in muntere Spekulationen, laute Jubelschreie und erzürnte Schimpftiraden gerät.

In den vergangenen Tagen und Wochen habe ich mich um Vorhersagen in nahezu allen Kategorien versucht, die ich nun an dieser Stelle als kleinen Service für alle Leserinnen und Leser zusammenfasse. Die genauen Erläuterungen sind jeweils verlinkt. Außerdem gebe ich auch in den "stiefmütterlichen" Kategorien Prognosen ab, wobei ich gestehen muss, da rein nach Bauchgefühl aus den wichtigsten Anwärtern ausgewählt zu haben.

  • Gravity
  • 12 Years a Slave
  • American Hustle
  • Captain Phillips
  • The Wolf of Wall Street
  • Her
  • Nebraska
  • Inside Llewyn Davis
  • Saving Mr. Banks
  • Dallas Buyers Club

Beste Regie:
  • Alfonso Cuarón, Gravity
  • Paul Greengrass, Captain Phillips
  • Steve McQueen, 12 Years a Slave
  • David O. Russell, American Hustle
  • Martin Scorsese, The Wolf of Wall Street

  • Cate Blanchett, Blue Jasmine
  • Sandra Bullock, Gravity
  • Judi Dench, Philomena
  • Emma Thompson, Saving Mr. Banks
  • Amy Adams, American Hustle

  • Bruce Dern, Nebraska
  • Chiwetel Ejiofor, 12 Years a Slave
  • Tom Hanks, Captain Phillips
  • Matthew McConaughey, Dallas Buyers Club
  • Leonardo DiCaprio, The Wolf of Wall Street

  • Jennifer Lawrence, American Hustle
  • Lupita Nyong'o, 12 Years a Slave
  • Julia Roberts, Im August in Osage County
  • June Squibb, Nebraska
  • Sally Hawkins, Blue Jasmine

  • Jared Leto, Dallas Buyers Club
  • Michael Fassbender, 12 Years a Slave
  • Barkhad Abdi, Captain Phillips
  • Bradley Cooper, American Hustle
  • Daniel Brühl, Rush

  • Ich - Einfach unverbesserlich 2
  • Ernest & Celestine
  • Die Eiskönigin - Völlig unverfroren
  • Die Monster Uni
  • The Wind Rises

  • David O. Russell & Eric Singer, American Hustle
  • Woody Allen, Blue Jasmine
  • Craig Borten & Melisa Wallack, Dallas Buyers Club
  • Spike Jonze, Her
  • Bob Nelson, Nebraska

  • Tracy Letts, Im August in Osage County
  • Richard Linklater, Julie Delpy & Ethan Hawke, Before Midnight
  • Billy Ray, Captain Phillips
  • Steve McQueen, John Ridley, 12 Years a Slave
  • Terence Winter, The Wolf of Wall Street

  • Sean Bobbit, 12 Years a Slave
  • Phillippe Le Sourd, The Grandmaster
  • Emmanuel Lubezki, Gravity
  • Bruno Delbonnel, Inside Llewyn Davis
  • Roger Deakins, Prisoners

  • Alfonso Cuarón & Mark Sanger, Gravity
  • Joe Walker, 12 Years a Slave
  • Christopher Rouse, Captain Phillips
  • Thelma Shoonmaker, The Wolf of Wall Street
  • Jay Cassidy & Crispin Struthers & Alan Baumgarten, American Hustle

  • Randy Newman, Die Monster Uni
  • John Williams, Die Bücherdiebin
  • Steven Price, Gravity
  • Thomas Newman, Saving Mr. Banks
  • Hans Zimmer, 12 Years a Slave
  • “Amen” aus All Is Lost 
  • “Let It Go” aus Die Eiskönigin 
  • “Young and Beautiful” aus Der große Gatsby
  • “The Moon Song” aus Her 
  • “My Lord Sunshine (Sunrise)” aus 12 Years a Slave
  • Catherine Martin, Der große Gatsby
  • Michael Corenblith, Saving Mr. Banks
  • Adam Stockhausen, 12 Years a Slave
  • Judy Becker, American Hustle
  • Dan Hennah, Der Hobbit: Smaugs Einöde

  • Catherine Martin, Der große Gatsby
  • Patricia Norris, 12 Years a Slave
  • Michael Wilkinson, American Hustle
  • Daniel Orlandi, Saving Mr. Banks
  • Gary Jones, Die fantastische Welt von Oz

  • Captain Phillips
  • Gravity
  • Inside Llewyn Davis
  • 12 Years a Slave
  • Rush

  • Die Eiskönigin
  • Captain Phillips
  • Gravity
  • All is Lost
  • Lone Survivor

  • Lone Ranger
  • Dallas Buyers Club
  • American Hustle
(Anmerkung: Im Dezember gab ich noch Der große Gatsby den Vorsprung gegenüber American Hustle, was ich mittlerweile bezweifle und daher hier, bei meiner finalen Prognose, korrigieren möchte.)

  • Lone Ranger
  • Iron Man 3
  • Gravity
  • Pacific Rim
  • Der Hobbit: Smaugs Einöde
(Anmerkung: Auch hier weiche ich aufgrund jüngerer Entwicklungen, wie etwa der Nominierungen für die Visual Effects Society Awards von meiner Dezember-Prognose ab.)

  • The Broken Circle (Belgien)
  • Die Jagd (Dänemark)
  • The Grandmaster (Hongkong)
  • Das große Heft (Ungarn)
  • La Grande Bellezza – Die große Schönheit (Italien)

Beste Dokumentation:
  • 20 Feet From Stardom
  • Blackfish
  • The Act of Killing
  • Stories We Tell
  • The Square
Beste Kurz-Dokumentation:
  • The Lady in Number 6
  • Karama Has No Walls
  • Cavedigger
  • Facing Fear
  • Prison Terminal: The Last Days of Private Jack Hall
Bester Animations-Kurzfilm:
  • Get a Horse!
  • The Missing Scarf
  • Feral
  • Mr. Hublot
  • Requiem for Romance
Bester Kurzfilm:
  • That Wasn't Me
  • Do I Have To Take Care of Everything
  • Two
  • Record/Play
  • Helium

Die Nominierungen für die 86. Academy Awards

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Die erste Phase der Unklarheit liegt hinter uns, liebe Filmfans. Nun steht fest, welche Filme und welche Filmschaffenden sich dieses Jahr Hoffnungen auf einen Academy Award machen dürfen. American Hustle überrascht mit starken zehn Nominierungen, Gravity zog gleich und 12 Years a Slave landete mit neun Nennungen direkt dahinter. Wie sich dies auf meine Prognose auswirkte? Schauen wir mal nach ...

Bester Film

  • American Hustle
  • Captain Phillips
  • Dallas Buyers Club
  • Gravity
  • Her
  • Nebraska
  • Philomena
  • 12 Years a Slave
  • The Wolf of Wall Street
Prognose: 8/10
Weder sah ich kommen, dass es nur neun Nominierungen gibt, noch habe ich mit Philomena gerechnet. Leider musste Saving Mr. Banks hier aussetzen, wie in nahezu allen Kategorien. Der herzliche Streifen fiel bei der Academy offenbar durch und wurde nur in der Musik-Kategorie nominiert, womit er auch in Sparten fehlt, wo er eine sichere Wette schien. Etwa bei der Hauptdarstellerin oder dem Produktionsdesign.

Beste Regie
  • Alfonso Cuarón – Gravity
  • Steve McQueen – 12 Years a Slave
  • Alexander Payne – Nebraska
  • David O. Russell – American Hustle
  • Martin Scorsese – The Wolf of Wall Street
Prognose: 4/5
Paul Greengrass zog den Kürzeren und machte Platz für Alexander Payne, dessen Nebraska vergleichsweise stark ankam. Schade, denn ich finde, dass Captain Phillips eine sehr beeindruckende Regieleistung war. Auch Spike Jonze vermisse ich ...

Bester Hauptdarsteller
  • Christian Bale – American Hustle 
  • Bruce Dern – Nebraska 
  • Leonardo DiCaprio – The Wolf of Wall Street 
  • Chiwetel Ejiofor – 12 Years a Slave 
  • Matthew McConaughey – Dallas Buyers Club
Prognose: 4/5
Christian Bale bricht entgegen vieler (und meiner) Prognosen ins Feld ein und kegelt somit Tom Hanks raus, der gegen Ende von Captain Phillips seine beste Leistung der vergangenen zehn Jahre ablieferte. Und David O. Russel? Der verhilft zum zweiten Mal hintereinander vier Darstellern zu einer Oscar-Nominierung ...

Beste Hauptdarstellerin

  • Amy Adams – American Hustle
  • Cate Blanchett – Blue Jasmine
  • Sandra Bullock – Gravity
  • Judi Dench – Philomena
  • Meryl Streep – Im August in Osage County
Prognose: 4/5
Von wegen "Entweder Streep oder Adams"! Beide haben es ins heiß umkämpfte Film geschafft, dafür ist Emma Thompson nicht mit dabei. So oder so: Ein starkes Feld an Hauptdarstellerinnen, das sich wahrscheinlich zwischen Adams und Blanchett entscheiden wird. Oder überrascht Bullock mit einem Sieg?

Bester Nebendarsteller
  • Barkhad Abdi – Captain Phillips
  • Bradley Cooper – American Hustle
  • Michael Fassbender – 12 Years a Slave
  • Jonah Hill – The Wolf of Wall Street
  • Jared Leto – Dallas Buyers Club
Prognose: 4/5
Die Wolfsliebe war dann doch größer als erwartet, und reichte weit genug, um Superbad-Star Jonah Hill seine zweite Oscar-Nominierung zu sichern. Wann wird ihm Seth Rogen in den Club der Oscar-Nominierten folgen? 

Beste Nebendarstellerin
  • Sally Hawkins – Blue Jasmine
  • Jennifer Lawrence – American Hustle
  • Lupita Nyong’o – 12 Years a Slave
  • Julia Roberts – Im August in Osage County
  • June Squibb – Nebraska
Prognose: 5/5
Selbstredend hat sich Oprah Winfrey nicht durchgesetzt! So gehört sich das! Glückwünsche an dieser Stelle an Sally Hawkins, die nun endlich ihre erste Oscar-Nominierung erhielt, nachdem sie ja für Happy Go-Lucky leer ausging.

Bestes Originaldrehbuch
  • American Hustle– Eric Warren Singer und David O. Russell
  • Blue Jasmine – Woody Allen
  • Dallas Buyers Club– Craig Borten und Melisa Wallack
  • Her– Spike Jonze
  • Nebraska – Bob Nelson
Prognose: 4/5
Auch wenn ich hier erneut das Fehlen von Saving Mr. Banks beklagen darf, ist es kein überraschendes sowie kein peinliches Feld. Dramatik, Humor und Tragikomik sind allesamt vertreten, womit diese Sparte auch sehr abwechslungsreich ausfällt. Ein wiederkehrendes Thema dieses Jahr ...

Bestes adaptiertes Drehbuch
  • 12 Years a Slave– John Ridley 
  • Before Midnight– Richard Linklater, Julie Delpy, Ethan Hawke 
  • Captain Phillips– Billy Ray 
  • Philomena – Steve Coogan und Jeff Pope 
  • The Wolf of Wall Street – Terence Winter
Prognose: 5/5
Würde es doch immer so laufen ... :-D

Bester Animationsfilm
  • Die Croods
  • Ich - Einfach unverbesserlich 2
  • Ernest & Celestine
  • Die Eiskönigin
  • The Wind Rises
Prognose: 4/5
Es ist ja in Ordnung, dass Die Croods oder Ich - Einfach unverbesserlich 2 drin sind. Aber dass beide Filme drin sind, während Die Monster Uni fehlt? Gutes Design im ersten, anspruchsloser Spaß im zweiten und Pixar-Charme im dritten. Was ging schief? War es das "Träume werden nicht wahr"-Thema? Hat Pixar einfach genug gewonnen? Mag die Academy keine Prequels?

Bester fremdsprachiger Film
  • The Broken Circle – Belgien
  • Das fehlende Bild  – Kambodscha
  • Die Jagd– Dänemark
  • La Grande Bellezza – Die große Schönheit – Italien 
  • Omar– Palästinensische Autonomiegebiete
Prognose: 3/5
Ungewöhnlich, nicht aber revolutionär, dass The Grandmaster zwei Nominierungen erhielt, aber keine in dieser Sparte.

Bester animierter Kurzfilm
  • Feral 
  • Get a Horse!
  • Mr Hublot 
  • Possessions
  • Für Hund und Katz ist auch noch Platz 
Prognose: 3/5
Geht so in Ordnung, denke ich ...

Bester Kurzfilm
  • That Wasn't Me
  • Avant que de tout perdre
  • Helium
  • Do I Have To Take Care of Everything?
  • The Voorman Problem 
Prognose: 3/5
Martin Freeman und Tom Hollander als Therapeut und ein sich für Gott haltender Philosoph ... eigentlich kein Wunder, dass The Voorman Problem nominiert wurde ...

Bestes Produktionsdesign
  • 12 Years a Slave – Adam Stockhausen und Alice Baker
  • American Hustle – Judy Becker und Heather Loeffler
  • Gravity – Andy Nicholson, Rosie Goodwin und Joanne Woollard
  • Der große Gatsby – Catherine Martin und Beverley Dunn
  • Her – K. K. Barrett und Gene Serdena
Prognose: 3/5
Erneut: Es ist zwar schade, dass Saving Mr. Banks fehlt, trotzdem gibt es über diese einmalige, abwechslungsreiche Auswahl nichts zu meckern!

Beste Kamera
  • The Grandmaster– Philippe Le Sourd
  • Gravity– Emmanuel Lubezki
  • Inside Llewyn Davis – Bruno Delbonnel
  • Nebraska – Phedon Papamichael
  • Prisoners – Roger Deakins
Prognose: 4/5
Starke, starke Auswahl.

Beste Kostüme
  • 12 Years a Slave– Patricia Norris
  • American Hustle – Michael Wilkinson
  • The Grandmaster – William Chang Suk Ping
  • Der große Gatsby – Catherine Martin
  • The Invisible Woman– Michael O'Connor
Prognose: 3/5
Ich bin etwas baff wegen The Grandmaster, trotzdem kann ich auch hier nicht wirklich meckern.

Bester Dokumentarfilm
  • The Act of Killing 
  • Cutie and the Boxer 
  • Dirty Wars: The World Is a Battlefield 
  • Al Midan 
  • 20 Feet from Stardom
Prognose: 3/5
Dass es weder Blackfish noch Stories We Tell geschafft haben gehört zu den ärgsten Snubs dieses Oscar-Jahres. Selbst wenn er kaum diskutiert wird ...

Beste Kurzdokumentation
  • CaveDigger
  • Facing Fear
  • Karama Has No Walls
  • The Lady in Number 6
  • Reed Prison Terminal: The Last Days of Private Jack Hall
Prognose: 5/5
Ich habe mich bei meiner Vorhersage allein an den behandelten Themen der Kurzdokus entlanggehangelt, und siehe da, ich hatte Glück damit!

Bester Schnitt
  • 12 Years a Slave – Joe Walker 
  • American Hustle – Jay Cassidy, Crispin Struthers und Alan Baumgarten 
  • Captain Phillips– Christopher Rouse 
  • Dallas Buyers Club– John Mac McMurphy und Martin Pensa 
  • Gravity– Alfonso Cuarón und Mark Sanger
Prognose: 4/5
Ich bin noch immer perplex, weil es The Wolf of Wall Street nicht geschafft hat. Eine kleine Sensation, wenn ihr mich fragt ...

Bestes Make-up & Hairstyling
  • Dallas Buyers Club – Adruitha Lee und Robin Mathews 
  • Jackass presents: Bad Grandpa – Stephen Prouty
  • Lone Ranger – Joel Harlow und Gloria Pasqua-Casny
Prognose: 2/3
Yiiiiiiieeee-haw!

Beste Musik
  • Die Bücherdiebin– John Williams 
  • Gravity– Steven Price 
  • Her – William Butler und Owen Pallett 
  • Philomena– Alexandre Desplat 
  • Saving Mr. Banks– Thomas Newman
Prognose: 3/5
Mir fehlt Zimmer in dieser Liste ...

Bester Filmsong

  • Alone, Yet Not Alone aus Alone Yet Not Alone– Bruce Broughton und Dennis Spiegel 
  • Happy aus Ich – Einfach Unverbesserlich 2– Pharrell Williams 
  • Let It Go aus Die Eiskönigin– Idina Menzel, Kristen Anderson-Lopez und Robert Lopez 
  • The Moon Song aus Her – Karen Lee Orzolek und Spike Jonze 
  • Ordinary Love aus Mandela – Der lange Weg zur Freiheit – U2
Prognose: 2/5
Die Songkategorie, stets für eine Überraschung gut! Wer hätte schon mit Happy gerechnet? Geschweige denn mit dem christlichen Alone, Yet Not Alone? Und wo ist Lana del Rey?

Bester Ton
  • Captain Phillips– Chris Burdon, Mark Taylor, Mike Prestwood Smith und Chris Munro 
  • Gravity– Skip Lievsay, Niv Adiri, Christopher Benstead und Chris Munro 
  • Der Hobbit – Smaugs Einöde  – Christopher Boyes, Michael Hedges, Michael Semanick und Tony Johnson 
  • Inside Llewyn Davis– Skip Lievsay, Greg Orloff und Peter F. Kurland 
  • Lone Survivor– Andy Koyama, Beau Borders und David Brownlow
Prognose: 3/5
Soll mir recht sein.

Bester Tonschnitt
  • All Is Lost– Steve Boeddeker und Richard Hymns
  • Captain Phillips– Oliver Tarney 
  • Gravity – Glenn Freemantle 
  • Der Hobbit – Smaugs Einöde – Brent Burge 
  • Lone Survivor – Wylie Stateman
Prognose: 4/5
Ich vermisse zwar Die Eiskönigin, bin aber dennoch zufrieden.

Beste Effekte
  • Gravity– Tim Webber, Chris Lawrence, Dave Shirk und Neil Corbould 
  • Der Hobbit – Smaugs Einöde – Joe Letteri, Eric Saindon, David Clayton und Eric Reynolds 
  • Iron Man 3– Christopher Townsend, Guy Williams, Erik Nash und Daniel Sudick 
  • Lone Ranger – Tim Alexander, Gary Brozenich, Edson Williams und John Frazier 
  • Star Trek Into Darkness – Roger Guyett, Patrick Tubach, Ben Grossmann und Burt Dalton
Prognose: 4/5
Ein Hoch auf den Ranger! ;-)

Insgesamt habe ich 91 von 123 Punkten. Wirklich nicht mein schlechtester Schnitt. Nun gilt es, die Gewerkschaftspreise zu verfolgen, die letzten filmischen Wissenslücken zu schließen und sich so perfekt auf die Oscar-Verleihung einzustimmen.

Reingehört 79: Die Höhen und Tiefen bei den Oscar-Nominierungen 2014

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Einmal mehr erobert die Welt des Kinos den Quotenmeter.de-TV-Podcast: Gemeinsam mit Antje Wessels, Stephan Ortmann und Alex Matzkeit diskutiere ich in vergnüglicher, gleichwohl informativer Stimmung über die Enttäuschungen und Überraschungen bei den Nominierungen zu den 86. Oscars. Ist 12 Years a Slave weiterhin der große Favorit? Welche Filme wurden sträflich übergangen? Und welche Entscheidungen hat niemand von uns vorhergesehen? Hört rein und erfahrt es!

Meine Gedanken über das Kinojahr 2013

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2013 war für mich persönlich ein äußerst bewegtes Jahr, was Stammleserinnen und -leser gewiss an der rapide gesunkenen Anzahl an neuen Blogeinträgen ablesen konnten. Meine Freude an diesem Blog ist jedoch ungebrochen vorhanden, ebenso, wie ich mich weiterhin störrisch weigere, noch im laufenden Kalenderjahr eine Liste meiner Lieblingsfilme zu veröffentlichen. Ich möchte 2013 lieber ein wenig ruhen lassen, ehe ich entscheide, welche Produktionen des Jahres mich am meisten bewegten, unterhielten oder erstaunten. Und wie schon in den vergangenen Jahren nutze ich auch jetzt meine kleine Bedenkzeit, die ich mir erlaube ehe ich meine liebsten Filme des Vorjahres in eine Rangfolge dränge, um über andere Aspekte der vergangenen Kinomonate zu grübeln.

War 2011 für mich ein gutes, unterschätztes Filmjahr, dominierten 2012 dann vor allem die mittelgroßen Produktionen mein Gesamtbild des Kinojahres. 2013 wiederum enttäuschten viele (Möchtegern-)Blockbuster, was aber nicht von arger Bedeutung ist, da im Laufe der zwölf Monate dafür die große filmische Handwerkskunst einen bleibenden Eindruck hinterließ. Eloquente Autoren, namenhafte Regisseure und mehrbödige Stoffe verhalfen 2013 in Kritikerkreisen bereits zu einem hervorragenden Ruf und da wir hier in Deutschland 2013 zudem mit Les Misérables, Django Unchained und Co. in den verspäteten Genuss einiger toller Produktionen des Jahres 2012 kamen, kann ich dies nur doppelt und dreifach unterstreichen.

Trotzdem kommt kein Kinojahr vollständig ohne Enttäuschungen und Frustrationen aus. 2013 waren dies für mich zunächst Star Trek Into Darkness, der gut inszeniert und dynamisch erzählt war, dessen Verständnis von Fanservice und Mythologiebildung überhaupt nicht mein Bier waren, weshalb ich den Kinosaal mit einem sehr flauen Magengefühl verlassen habe. Und dann wäre da natürlich die von mir vielfachthematisierte"AkteDie Eiskönigin". Und selbst wenn ich dem Film aufgrund seiner Titelfigur und der Let It Go-Sequenz bei den noch anstehenden Filmpreisen tüchtig die Daumen drücken, bringt mich diese Disney-Produktion als Gesamtwerk noch immer tüchtig auf die Palme. Anna mausert sich zu einer meiner am wenigsten geduldeten Disney-Heldinnen und wann immer ich an jene Momente denke, die mich stören, gerate ich wieder ins Stänkern. Die Höhepunkte des Films sind phänomenal, der Rest lässt mich kalt. Keineswegs frustrierend, aber erdrückend träge fand ich zudem Wolverine - Weg des Kriegers, der es sich zum Ziel setzte, eine melancholisch-ernste Erzählung über den berühmtesten X-Men zu skizzieren, dann aber doch in einige Klischees verrannte und in der Kinofassung all zu handzahm geriet. Eine mittelgroße Enttäuschung war für mich zudem der in seinen Actionmomenten teils fantastisch, teils grottig gefilmte sowie geschnittene Elysium, der außerdem unerwarteterweise mehr auf Look und Atmosphäre, denn auf subtilen Symbolismus und runde Figurenzeichnung setzte. Von Neill Blomkamp hatte ich mir anderes versprochen. Gehasst habe ich Elysium, in Gegensatz zu manch anderen enttäuschten Filmliebhabern, jedoch nicht.

Positive Überraschungen gab es im Gegenzug selbstredend auch: So fällt Hitchcock für mich in die Kategorie "Schöner Film für einen bequemen Sonntagnachmittag, der kurzweilig ist und dem ich nicht zu viel Bedeutung beimessen möchte", nachdem ich aufgrund einiger überaus erboster US-Kritiken das Schlimmste erwartet habe. Ähnliches gilt für den 2013 endlich in Deutschland gestarteten Disney-Film Das wundersame Leben von Timothy Green, der zum Beispiel angeblich Internetpromi Doug Walker dazu inspirierte, seine zeternde Kunstfigur, den Nostalgia Critic, aus dem Ruhestand zurückzuholen und der auch sonst bestenfalls lauwarm aufgenommen wurde. Ich empfand ihn aber als süß-unschuldigen "Unter die Decke kuscheln"-Familienfilm mit manch überzogenen Momenten, aber auch einer guten Prise Charme. In Michael Bays "kleinem" Film Pain & Gain habe ich mich sogar köstlich amüsiert. Wäre 2013 ein etwas schwächeres Jahr gewesen, hätte es dieser realsatirische Angriff auf den American Dream bestimmt sogar in meine Bestenliste geschafft. Nicht ganz so stark gefiel mir Michael "Bully" Herbigs Romantikkomödie Buddy, dennoch muss ich sie ganz klar als erfreuliche Überraschung einordnen. Immerhin ließen mich die lahmen Trailer und die grausame Sitcom Bully macht Buddy einen Totalausfall befürchten. Stattdessen war der Film konventionell, doch liebevoll und mit einigen netten Lachern ausgestattet. Kein Muss, doch im Fernsehen dürfte er sich als freundliches Couchfutter zu einem verlässlichen Quotenbringer entwickeln. Nach den mageren Besucherzahlen wäre es ihm auch zu gönnen. Unerwartet amüsant fand ich außerdem Jackass: Bad Grandpa, nachdem ich Jackass bislang ja immer unerträglich fand, sowie White House Down, der nach einem Film roch, für den man sich schämen müsste. Stattdessen ist er ein solides "Guilty, guilty Pleasure".
Die stärkste Überraschung war für mich derweil Ron Howards Rush, bei dem ich wider Erwarten fast durchgehend wie gefesselt auf die Leinwand blickte - dabei dachte ich, dass mich bei einem Formel-eins-Film mit Brühl und Hemsworth allein die Anwesenheit der Darsteller amüsieren könnte.

Einen positiven Bruch mit meinen Erwartungen erlebte ich auch bei einer meiner zahlreichen besonderen Kinoerfahrungen. So besuchte ich im April im Münchener Kultkino "Lichtspiele" im urigen Rocky HorrorPicture Show-Saal eine nach allen Regeln der Kunst gestaltete Vorführung von ... Naja, ihr könnt es euch wohl denken. Den wunderbar campigen Film kannte ich natürlich längst, und ich war durchaus neugierig darauf, diesen Kult im Kino zu verfolgen. Als ich, nachts allein in München gestrandet, aber die Möglichkeit auf mich zukommen sah, dachte ich durchaus leicht vorurteilsbelastet: "Allein in der Großstadt zu später Zeit in einem Kino, bei dem es gestattet ist, sich daneben zu benehmen. Das kann nur in eine Katastrophe münden ..." Tat es aber nicht: Selten ein so engagiert den Film aufsaugendes, zuvorkommendes und freundlich-kommunikatives Publikum erlebt. Vor und nach dem Film entstanden freundliche, spaßige Gespräche, während des Streifens wurde nur dann Chaos gestiftet, wenn es auch passte. Kontrollierter Wahnsinn - und ungeheuerliches Vergnügen.
Zu meinen weiteren ungewöhnlichen Kinobesuchen zählten je ein Abstecher in eine Aufführung von Fluch der Karibik und Pirates of the Caribbean - Die Truhe des Todes, die von einem philharmonischen Orchester begleitet eine ganz neue Klanggewalt entwickelten. Sehr reizvoll war auch ein Abstecher in die Filmwerkstatt Düsseldorf, wo Kurzfilme von Studenten der Heinrich-Heine-Universität vorgeführt wurden. Schade aber, dass die versprochene Diskussion mit den Künstlern vom Gastgeber einfach so abgewürgt wurde. Und dann gab es 2013 auch wieder mehrere Double- und Triple-Feature, die nach mir schrien: In guter, von Spannung auf den neuen Blockbuster erfüllter Atmospähre konnte ich alle drei Iron Man-Filme auf großer Leinwand sehen, eine vergnügliche Mischung aus Trekkies und Gelegenheitszuschauern machte das Star Trek-Double zu einem lohnenswerten Kinogang und ein ganz besonderes Highlight war der Hangover-Marathon in ausverkauftem Saal vor gigantischer Leinwand. Running Gags wurden zelebriert, die Versuche des dritten Teils, Spannung zu erzeugen, ging beim das Wolfsrudel liebenden Publikum auf, ein tolles Erlebnis einfach. Noch stärker war natürlich das Die Tribute von Panem-Doppel, bei dem der neue Film ja anders als bei Hangover wirklich spannend ausfiel. Und dann gönnte ich mir noch einen Besuch beim Cornetto-Triple, bei dem ich Shaun of the Dead noch mehr zu schätzen lernte und Hot Fuzz endlich mit schallendem Gelächter vieler Mit-Fans sehen durfte. Und bei dem mich The World's End erstauntlich un-euphorisch zurückließ.

Dass Kinobesuche grauenvoll sein können, bekam ich trotzdem selbst 2013 einmal mehr vorgeführt. Das schlechteste Publikum des Jahres hatte ich in Judd Apatows tragikomischem "Slice of Life"-Streifen Immer Ärger mit 40, bei dem sich nahezu der gesamte Kinosaal aufführte wie im Tollhaus. Während der Trailer brüllten erwachsene Männer durch den Saal, wie geil sie "den Body" der in den Vorschauen gezeigten Frauen fanden, während Frauen mindestens genauso laut über "die knackigen Ärsche" der Kerle aus den Trailern schnatterten. Während des Films tauschten munter Leute Handyvideos aus (darunter auch so manches Sexvideo), der Typ direkt hinter mir stand für zwei, drei Minuten auf, nur um sich danach wieder hinzusetzen, jede Anzüglichkeit im Film wurde angewidert mit "Iiihs" und "Baaaahs" kommentiert ... Es war einfach schrecklich. Einen anstrengenden zweiten Platz erarbeitete sich das Trio prollig auftretender Damen direkt hinter mir bei meinem zweiten Don Jon-Kinobesuch: Schon vor dem Beginn der Trailer fürchtete ich, dass diese Drei unerträglich werden, als sie anfingen, sich über Scarlett Johansson zu streiten. Zwei betonten wie eine hängende Schallplatte, dass die doch "voll hüpsch, ey!" sei und sie wissen wollen "wie voll hüpsch die nun ey ausguckt!", während die dritte Johansson als eine "Schäbräck" bezeichnete. Bei einem der Kinotrailer wurde eifrig mitgesungen, während Don Jons erste Liebeserklärung an Internetpornos mit einem Gekicher zwischen "Hihi, haha, ist das peinlich, der hat 'Porno' gesagt!" und "Haha, ficken ist schon geil, Alter!" begrüßt wurde. Wann immer Joseph Gordon-Levitts Figur ein benutztes Taschentuch wegwarf, gab es ein lautes "Ihhh, baaaaah, was denn das für'n Film?!" zu hören, während jeder Seitenhieb auf Beziehungsprobleme und jeder weitere Gag über Pornosucht eine halblaute, kleine Diskussion auslöste ("Meinem Macker würd' ich das nie erlauben, schwör!" -"Also auf dir würd mir aber auch nie einer abgehen!", ...). Krönung war allerdings jeder Auftritt der bezaubernden Julianne Moore, die eine der drei Nervensäge offenbar anwiderte, was auch DURCHGEHEND von ihr betont wurde: "Igitt, isch muss weggucken, die ist so widderlisch, ey, baaaaah, wann is' die endlisch weg?!" ...

Eine Sondernennung in Sachen nerviges Besucherverhalten muss ich zudem für eine gravierende, immer stärker verbreitete Unsitte loswerden, die mir Anfang 2013 auffiel und seither mit immer größerer Penetranz vorkommt. Es geht ums Verwenden von Smartphones. Erinnert sich irgendjemand noch, wie die meisten Leute vor vier, fünf Jahren im Kino mit ihren Handys umgingen? Also, ich hatte damals beobachtet, dass jene, die während eines Films SMSen verfassten oder lesen wollten, ihr Handy möglichst nah an ihren Oberschenkeln hielten. Mit dem Handy fast auf Höhe der Sessel-Sitzfläche störten die grellen Displays nur die Kinobesucher, die in einem unglücklichen Winkel hinter einem Handynutzer saßen. Das ist nunmehr aber offenbar ausgestorben. Wenn Leute nun während eines Films SMS schreiben, What's App nutzen, Facebook checken, im Web surfen oder Angry Birds spielen, dann positionieren sie ihr Smartphone nicht länger verschüchtert irgendwo weit unten an ihrem sitzenden Körper, sondern heben des stolz mit weit ausgestrecktem Arm auf Augenhöhe. Offenbar um Leinwand und Smartphone gleichzeitig im Blick zu haben. Man will ja anscheinend auch ein wenig was vom Film mitbekommen, wenn man im Kino am Handy rumspielt ... Und es ist wohl auch total in Ordnung, wenn daher jeder, der hinter einem sitzt, das leuchtende Teil ins Blickfeld gerammt bekommt!

Bildquelle: Jim Dyson/Redferns, gefunden bei RollingStone.com

Ansonsten war 2013 zudem das Jahr, in dem ich einige Bekannte endlich Anfixen konnte, die Coens zu verfolgen, die mit Inside Llewyn Davis einen ihrer gelungensten und emotional ambivalentesten Filme rausbrachten. Aber darüber gibt es eh in einem späteren Artikel mehr. Generell war es dann auch schon mit meinen Gedanken über das Kinojahr. Weitere Ausführungen über einzelne Filme gibt es in meiner Bestenliste ...

Siehe auch:

Entengeschnatter: Mensch, war das ein Jahr!

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In bester Tradition überlanger Awardshows und erst nach Silvester veröffentlichter, von mir gestalteter Jahresrückblicke präsentieren die schnatternden Erben Donalds in einem neuen Podcast ihre ganz persönlichen Filmpreise!

Die Entengeschnatter-Moderatoren (also Stephan Ortmann und ich) sowie ihr Dauergast Antje Wessels sprechen im ersten Teil unter anderem über visuelle Glanz- und Fehlleistungen.

Viel Spaß beim Anhören!


In Entenhausen lernt man schnell: Ducks & Friends

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Das frei empfangbare deutsche Fernsehen ist um einen neuen sehenswerten Sender reicher: Seit dem 17. Januar 2014 flimmert der Disney Channel auch über die Mattscheiben all jener, die kein Pay-TV haben. Und dieser Schritt hat sich für Disney gelohnt: Der mit einem neuen, besseren Programmschema ausgestattete Kanal feierte den besten Start eines Free-TV-Senders seit zehn Jahren sowie das beste erste Wochenende, das jemals einem deutschen Familiensender beschieden war (mehr dazu). Wie ich finde, völlig verdient. Denn wie sich am zweiten Sendewochenende zeigte, hat der Disney Channel nicht nur einige schöne Filme und Serien zu bieten, sondern verfügt auch über eine redliche Tugend, die in der Fernsehlandschaft der Bundesrepublik nicht weit verbreitet ist: Den Willen zur Verbesserung!

Dies zeigt sich beispielsweise bei der Talkshow Ducks & Friends, die ein reizendes Konzept aufweist und bei ihrer Premiere unterhaltsam war, allerdings auch unter ein paar kleineren Kinderkrankheiten litt. Doch schon die zweite Episode der von Nova Meierhenrich moderierten Sendung wusste, die Schwächen der Vorwoche einzudämmen und das Format zu verbessern.

In der (Werbepause mit eingerechnet) rund einstündigen Sendung begrüßt Meierhenrich im stilvoll mit Disney-Memorabilia eingerichteten Studio wöchentlich einen prominenten Gast, um mit ihm einen lockeren Plausch zu halten. Dieser bekommt durch einen Entenhausener Held der Woche einen losen Rahmen: So wurde in der ersten Ausgabe Quack, der Bruchpilot vorgestellt, der das Kindheitsidol des Schauspielers Jörn Schlönvoigt war und ihn dazu bewegte, eine Pilotenschein zu machen. Von passenden Disney-Einspielern inspiriert unterhalten sich Gast und Gastgeberin über persönliche Disney-Erinnerungen, den Einfluss der Ducks auf ihr Leben oder aber sie quatschen sympathischen Unsinn über Entenhausen. Schlönvoigt wurde aufgrund eines Clips, in dem Quack einen auf James Bond machte, etwa gefragt, welche großen Kinoikonen er gerne mal uminterpretieren würde, während Johanna Klum als Gast der zweiten Folge aufgrund der Flirttipps aus Entenhausen ganz schön ins Stottern geriet.

Garniert wird das Ganze mit Ratespielen über Entenhausen und einen 90-sekündigen Zeichenkurs mit dem deutschen Disney-Comiczeichner Ulrich Schröder, der zudem den Gast der Woche im Entenstil karikiert.

Das unverfängliche Charisma dieses ruhigen Formats war schon in der Premiere zu spüren, gleichwohl bremste beispielsweise die Entscheidung, eine leicht gestraffte DuckTales-Folge als dreiteiligen Clip über die Laufzeit zu verteilen. Die Wahl fiel mit der Episode Ein Bruchpilot spielt 007 durchaus auf eine passende Geschichte aus Entenhausen: Die mit amüsanten Quack-Momenten gespickte Folge, in der unser geliebter Bruchpilot als Ersatzagent eine Mission löst, ergänzte Schlönvoigts Erläuterungen, wieso er Quack als seinen Entenhelden bezeichnet, und bot auch neuen Gesprächsstoff, da sie ideal die Frage vorbereitete, welche für ihn untypischen Rollen der Quack-Liebhaber denn gern übernehmen wollen würde. Außerdem ist es eine sehr pointiert erzählte Folge, die auch wunderbar als Fundgrube für lose Einspieler hätte dienen können.
Exakt dies verfolgten die Ducks & Friends-Macher jedoch nicht: Die knapp 22-minütige Quack-Story wurde um einen Subplot sowie einige wenige Gags gekürzt und gedrittelt, wobei jedes Drittel der Folge nach kurzer Ankündigung (als Verschnaufpause für Meierhenrich und Schlönvoigt) für mehrere Minuten das Szepter in der Show übernahm.

Auf dem Papier klingt "Promis unterhalten sich auf amüsante Weise über Leben und Karriere, während sie Duck-Cartoons gucken" durchaus nach einer liebevoll-verschrobenen Showidee, die perfekt zum Disney Channel passt. In dieser Umsetzung fiel Ducks & Friends aber durchaus zwischen zwei Stühle: Wer eine Ausgabe der DuckTales sehen will, schaut sich eine Folge an und keine mehrfach unterbrochene, geschnittene Fassung mitten in einer Talkshow. Wer Promis beim Schnattern sehen will, fühlt sich wiederum durch die Episode gestört, die ja immerhin in drei Clips eine Story aufzubauen versucht. Da zudem durch die mehreren Szenenwechsel für den Zuschauer unklar ist, wann der Einspieler denn mal endet, zieht sich das Vergnügen unnötig. Ist man in der Story drin, wird plötzlich wieder getalkt, kommt das Gespräch in Fahrt, wird wieder länger auf die Auflösung der Episode gestarrt.

Doch schon in Woche zwei schliffen die Ducks & Friends-Macher an diesem Problemchen: Zwar gab es weiterhin eine bearbeitete DuckTales-Episode zu sehen, diese wurde aber nur noch zweigeteilt, was die Gesprächsdynamik weniger beeinträchtigte. Ich wäre dennoch begeistert, wenn die Produktionsfirma First Entertainment es ausprobieren würde, ganz Late-Show-mäßig die Einspieler als Sketche zu verstehen: Keine Storyline (die parallel zum Talk einen Spannungsbogen aufzubauen versucht), keine Referenzen auf andere Folgen (die Johanna-Klum-Folge des Talks verarbeitete Geschichte Im ewigen Eis etwa beinhaltete mehre Momente, in denen Dagobert vom Tal der Goldenen Sonne sprach, der Sinn dahinter blieb aber unklar), einfach nur entenstarke Gags. Zur Not kann die Anmoderation (mit einem Augenzwinkern) Kontext liefern. "Quack hat sich mal als Geheimagent versucht, mal schauen, ob das gut geht ...", zack, einige ulkige Sequenzen aus Ein Bruchpilot spielt 007, schon gibt es gute Gründe zu lachen und sowohl die Disney-Nostalgie ist bedient als auch Lust auf mehr Spaß aus Entenhausen geschaffen. Auch Classic Cartoons wurden sich wunderbar anbieten!

Wie gut sich die Abenteuer aus Entenhausen zu solchen Anlässen verwerten lassen, bewies bereits ein Top-5-Video in der Ducks & Friends-Folge mit Johanna Klum. Meierhenrich leitete auf das Thema Flirten hin und präsentierte dann, ehe sie Klum mit sanfter Ironie auf den Zahl fühlte (immerhin will man auf dem Disney Channel seine Nase nicht wirklich zu tief in fremde Angelegenheiten stecken, sondern schlicht gutherzig unterhalten), einen Einspieler darüber, wie sich Frauen in Entenhausen gegenüber dem anderen Geschlecht zu verhalten haben. Einer der Punkte: Damen in Entenhausen sollten niemals Komplimente erwarten, denn die Herren unter den Ducks sind nicht besonders feinfühlig in dieser Hinsicht. Untermauert wurde dies duch Folgenden Wortwechsel aus DuckTales: Neffe warnt beim Kuchenkauf vor einem Sonderangebot: "Das gammlige Zeug ist völlig hinüber!" Dagobert: "Na und, das ist Frieda auch schon. Den nehmen wir!"

Überaus amüsant geriet auch das Ratespiel, in dem Klum mutmaßen sollte, wie ein gezeigter Clip weitergeht. Während der Auflösung gab es parallel zum restlichen Video auch Klums strahlendes Gesicht zu sehen - durch Klums begeisterte Reaktion mit breitem Lächeln auf dem Gesicht konnte sich die Moderatorin bei einigen Disney-Fans gewiss einige neue Sympathiepunkte erarbeiten, darüber hinaus bekamen Gelegenheitszuschauer dadurch nochmal die universelle Wirkung toller Disney-Storys vorgeführt.

Löblich ist auch, dass sich die Trivia (mehr noch in Episode zwei als in der Premiere) einen wohlfeinen Mittelweg suchte und Disney-Kenner wie -Amateure anzusprechen versuchte. Infos über Dagoberts Liebesleben (korrekt recherchiert), Damenmode in Entenhausen sowie den ersten Auftritt von Nicky und Frieda (oder in Folge eins: die Anzahl von Quacks Bruchlandungen) sind weder zu banal, um Disney-Experten zu langweilen (selbst wer es weiß, sollte es nicht zu naheliegend finden - anders als etwa die Quizfragen beim Sat.1-Disneyquiz), noch sind sie zu speziell, um Normalos zu überfordern.

Die Zeichenkurse mit Ulrich Schröder waren in beiden Ausgaben schmissig und auch seine Karikaturen der Gäste sind sehenswert. Die Gesprächsdynamik und die Struktur der Sendung stimmten in Episode zwei, und wenn die Sache mit den Episodenclips etwas optimiert wird, dann müssen sich die Showmacher nur noch ein bisschen mehr einspielen, um dem Format den letzten Schliff zu verleihen. Ich zumindest bin aber seit Ausgabe zwei definitiv von Ducks & Friendsüberzeugt und bleibe am Ball. Weiter so!

Ducks & Friends läuft jeden Samstag nach dem 20.15-Uhr-Film im Disney Channel und ist auch in der Mediathek des Senders verfügbar.

Nominated Yet Not Nominated

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Es war eine der größten Überraschungen, die es bei den Academy-Award-Nominierungen in den vergangenen Jahren zu bestaunen gab: Der unbekannte Song Alone Yet Not Alone aus dem gleichnamigen, obskuren christlichen Filmdrama erhielt eine der fünf Oscar-Nominierungen in der seit Jahren regelmäßig heiß diskutierten "Bester Song"-Kategorie. Viele klagten laut, noch mehr Filmfreunde staunten einfach nur verwundert, andere (darunter meine Wenigkeit) lobten, dass nicht allein große Namen nominiert werden, sondern Qualität offenbar aus allen Gefilden anerkannt wird.

Einige Mitglieder der Filmbranche waren dagegen misstrauisch. Und so wurde am 23. Januaröffentlich, dass die Köpfe hinter der Oscar-Werbekampagne eines Filmliedes, das es letztlich nicht zu einer Nominierung brachte, nach ihrer Niederlage eine Privatdetektei anheuerten, um im Dreck zu wühlen. Die Theorie war, dass Alone Yet Not Alone nicht den Ansprüchen für eine Qualifikation genügte und daher nicht hätte nominiert werden dürfen. Eine Woche später schreitet die Academy of Motion Picture Arts & Sciences ein ... und entzieht dem Titelsong des historischen Glaubensdramas seine Nominierung. Nicht aber, weil sich das Lied nicht qualifizierte, sondern weil schmutzige Tricks aufgedeckt wurden, die den Nominierungsprozess beeinflussten.

Die wenig bekannte Filmproduktion setzte in ihren musikalischen Aspekten auf alte bekannte der Academy: Der Score stammte von William Ross, der vergangenes Jahr die Musikleitung bei der Oscar-Verleihung übernahm, während der Titelsong aus der Feder von Bruce Broughton und Dennis Spiegel stammt. Und hier findet Alone Yet Not Alone den Grund für seinen Fall: Broughton war bis vor kurzem Vorstandsmitglied und Ausschussvorsitzender der Musikbranche der Academy und gängelte während der Nominierungsphase befreundete Ex-Kollegen via E-Mail, sie sollten sich für seine Nummer stark machen. Dies fällt laut den Regeln der Academy in den Bereich unlauterer Werbung, weshalb die Nominierung des Titels zurückgerufen wurde.

Zurück bleiben die vier anderen nominierten Filmlieder Happy aus Ich – Einfach Unverbesserlich 2, Let It Go aus Die Eiskönigin, The Moon Song aus Her und Ordinary Love aus Mandela – Der lange Weg zur Freiheit. Ein "neuer" fünfter Nominierter wird nicht nachgereicht, obwohl die Academy in der vergangenen Award-Saison noch ankündigte, in der Songkategorie würde es von nun an immer fünf Anwärter geben.

Eine Entnominierung ist rar in der Oscar-Historie, allerdings kennt THR einige Beispiele. So zog Uruguay 1992 den als bester fremdsprachiger Film nominierten Streifen A Place in the World zurück, mit der Begründung, er sei kaum aus Geldern dieses Landes finanziert und sei eher ein Film aus Argentinien. 1972 wiederum wurde der Score von Der Pate disqualifiziert, nachdem sich herausstellte, dass Nino Rota große Teile der Musik aus seinem früheren Werk Fortunella kopierte. Damals fand eine Neuabstimmung statt, damit dennoch fünf Filmmusiken nominiert werden konnten.

Gore Verbinski reitet neuer Heimat entgegen

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Es war eine der am lautesten aufgebauschten finanziellen Enttäuschungen der vergangenen Kinojahre: Lone Ranger schnitt an den Kinokassen schlechter ab als von Disney erhofft, zahlreiche Kritiker stürzten sich mit gewetzten Messer, gezückten Mistgabeln und blutigen Äxten auf die komplexe, dennoch spaßige Reise quer durch das Western-Genre, Jerry Bruckheimer und Disney beendeten bald darauf ihre langjährige Partnerschaft und um Regisseur Gore Verbinski wurde es kurz danach verdächtig still. Aber so, wie sich langsam immer ambitionierte Verteidigungsreden über den Lone Ranger im Web auffinden lassen (hier eines meiner liebsten Beispiele), so hat auch Hollywood dem engagierten Filmemacher nicht den Rücken gekehrt:

Wie Deadline berichtet, ging Verbinski einen Drei-Jahres-Deal mit New Regency ein, um mittels seiner eigenen Produktionsfirma Blind Wink für das Studio Filme zu produzieren und zu inszenieren. Verbinski ist in bester Gesellschaft: Kurz zuvor ging New Regency auch Verträge mit Brad Pitts Plan B und Darren Aronofskys Protozoa Pictures ein. Brad Weston, Präsident von New Regency, kommentiert: "Aller Anfang ist, sich mit großartigen Talenten zusammenzutun. Von da an fallen alle Puzzleteile an ihren Platz. Mit Gore haben wir einen brillanten, kreativen Kopf ins Boot geholt, der mit großer Passion an seine Stoffe herangeht und den wir voller Stolz unseren Partner nennen können."

Offiziell steht noch nicht fest, was die erste Frucht dieser Partnerschaft sein wird, allerdings hält New Regency die Filmrechte an der schwarzhumorigen Graphic Novel Pyongyang, die Verbinski seit rund einem Jahr adaptieren möchte. Da bahnt sich was an ...

Entengeschnatter: Noch mehr Jahresgeplapper

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Und weiter gehen die lustigen Filmpreise beim Entengeschnatter! Antje Wessels, Stephan Ortmann und ich unterhalten uns über weitere Fehl- und Glanzleistungen des Kinojahres 2013. Viel Spaß dabei!

Brennendes Interesse (und die Heiligtümer des Todes)

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Was wäre das Dasein als Filmliebhaber ohne Vorfreude? Ohne freudig-nervöses Erwarten und Bangen, wie gelungen eine angekündigte Produktion denn nun sein wird? Das Hinfiebern auf kommende Kinoveröffentlichungen ist ein unverzichtbares Element des Lebens als Filmfans. Dabei bedeutet große Vorfreude, zumindest in meinem Fall, nicht unbedingt auch die Erwartung, dass eine Produktion extrem gut wird. Von The Wolf of Wall Street etwa habe ich etwa mehr erhofft und auch erhalten als von Machete Kills. Doch Rodriguez' Spaßstreifen hat mich hibbeliger gemacht: Eine Startverschiebung von Machete Kills um ein Jahr hätte mich mehr verärgert als das längere Warten auf den "Wird schon klasse!"-Film Wolf of Wall Street. Aber gerade um diese Fiebrigkeit geht es hier: Welche Filme hätten besser schon gestern als übermorgen starten sollen?!

Kleine Randbemerkung: Grand Budapest Hotel und Saving Mr. Banks wären unter normalen Umständen Teil dieser Liste, allerdings durfte ich sie aufrund meiner Tätigkeit als Kinokritiker bereits sehen, weshalb ich sie nicht in diesen Countdown aufgenommen habe.

Platz 20: Under the Skin
Jonathan Glazer erzählt in hypnotischen Bildern und wenigen Worten ... a) die Geschichte eines männerfressenden Aliens im Körper von Scarlett Johansson b) eine Parabel über den Unterschied zwischen Sex und Liebe c) eine Erörterung über das Gefühl der Einsamkeit d) etwas völlig anderes e) alles zusammen.

Platz 19: Transcendence
Auch wenn der zweite Trailer arg nach einem schäbigen 90er-Cyberpunk-Katastrophenthriller aussieht, bin ich bei der Kombi "Wally Pfister + Johnny Depp + Rebecca Hall + Morgan Freeman + Cillian Murphy + moralisch zwielichtige Science-Fiction-Entwicklungen" zuversichtlich.


Platz 18: Tusk
Kevin Smith dreht einen Horrorfilm über einen Menschen, der seine Untermieter in einen schäbigen Keller sperrt und dort zwingt, Walross zu spielen? Klingt total bescheuert, aber gerade diese abgefahrene Idee macht das Projekt so reizvoll. Immerhin ist die Grundidee hinter Dogma auch eher bescheuert, und dennoch führte sie zu Smiths (bislang?) besten Film!

Platz 17: Pyongyang
Gore Verbinskis erstes Projekt nach der finanziellen Enttäuschung von Lone Ranger. Es ist das Projekt, mit dem Verbinski die Kritiker wieder zurückgewinnen kann, die ihn für Rango noch in den Himmel lobten und aufgrund seines zweiten Western-Genreritts brutal fallen ließen. Und es wird eine dramatische, tiefschwarze Komödie über Ausbeuter-Trickstudios in Nordkorea. Na, halleluja, das wird ein Kinobesuch sondersgleichen!

Platz 16: Interstellar
Kaum etwas ist bekannt über Christopher Nolans intergalaktische, erste Regiearbeit seit Beendigung der The Dark Knight-Trilogie. Mit Matthew McConaughey, Anne Hathaway, Jessica Chastain und Michael Caine bietet die geheimnisumwitterte Produktion aber ein tolles Ensemble, zudem ist bestätigt, dass Hans Zimmer als Komponist tätig sein wird. Und Zimmers Arbeiten für Nolan zählen zu meinen liebsten Werken des deutschen Filmmusikers, was also schon nahezu allein Grund genug ist, auf diesen Streifen gebannt zu sein. Spannend wird es sein, zu sehen, wie sehr Interstellar den Nolan-Look beibehält, da ja nun Hoyte van Hoytema als Ersatz für Wally Pfister hinter der Kamera steht ...

Platz 15: Zero Theorem
Terry Gilliam kehrt zurück ins dystopische Fach und lässt ein absurd großes Unternehmen Christoph Waltz dazu nötigen, auf mathematischem Wege zu beweisen, dass die menschliche Existenz sinnlos ist. Hinzu eine Prise Sinnlichkeit, Gilliams patentiert wahnsinniges Gespür für surrealistische Bilder und ein Trailer, der gleichermaßen beklemmen wie zauberhaft wirkt. Da muss ich mich einfach drauf freuen, anders geht es gar nicht. Leider gibt es noch keinen deutschen Starttermin ...

Platz 14: Big Hero 6
Nachdem Die Eiskönigin Disneys Animationsstudio einen seiner größten Erfolge aller Zeiten bescherte, wäre es an der Zeit, dass ein vollkommen atypisches, geniales Werk daherkommt, auf dieser neu entfachten Disneymania mitreitet und wir einen wahren Meilenstein in der Disney-Historie bewundern dürfen. Gut, sind wir realistisch: Wahrscheinlich wird Big Hero 6 weniger einnehmen als das eisige Musical. Doch es müsste zudem außerordentlich viel schief gehen, damit mir der erste Disney-Marvel-Animationsfilm weniger gefällt als Elsas berührende Geschichte, die von zahlreichen anstrengenden weiteren Figuren verwässert wurde.

Platz 13: Avengers: Age of Ultron
Was wir bislang wissen: Scarlett Johansson befindet das Drehbuch zum zweiten Avengers-Film als düsterer und dennoch lustiger als den ersten Kinoeinsatz der Marvel-Heldentruppe, Black Widow spielt eine größere Rolle im Film als in ihren bisherigen Streifen, Ant-Man kommt noch nicht in dieser Produktion vor, dafür sind Elizabeth Olsen als Scarlet Witch und Aaron Taylor-Johnson als Quicksilver sowie James Spader als Ultron dabei. So oder so dürfte aber schon jetzt klar sein: Das wird ein Popcorn-Superspaß!

Platz 12: Sin City 2: A Dame to Kill For
Dieses Jahr ist es endlich, endlich, endlich, endlich so weit. Hoffentlich. Findet Robert Rodriguez zur Höchstform zurück oder werden wir alle entgeistert aus den Sälen trotten? Nach all der Wartezeit könnte ich kaum nervöser sein. Aber: Hey, wenigstens nähert sich der Kinostart und es besteht eine gute Chance, dass sich das Warten ja doch gelohnt hat. Ich freu mich!

Platz 11: Into the Woods
Stephen Sondheims Märchenmusical. Von Rob Marshall für Disney verfilmt. Mit Anna Kendrick, Johnny Depp, Meryl Streep, Emily Blunt und Christine Baranski in tragenden Rollen. Nuff said.

Platz 10: Ant-Man
Paul Rudd und Michael Douglas in den Hauptrollen?! Edgar Wright kategorisiert seinen launigen Marvel-Film als Heist Movie? Yeah, mehr muss ich nicht wissen!

Platz 9: Stromberg - Der Film
Eine Büro-Mockumentary im Kino? Ach, lass das mal den Papa machen, der Papa macht das gut!

Platz 8: Tomorrowland
Mir egal, wenn einige Webseiten behaupten, den Schleier gelüftet zu haben. Ich will weiterhin im Dunkeln tappen und ahnungslos bleiben, was Ratatouille-Regisseur Brad Bird und Lost-Autor Damon Lindelof mit Disneys Vergangenheit so treiben und wie das Sci-Fi-Genre und die Darsteller George Clooney und Hugh Laurie in dieser Story zu suchen haben. Ich vertraue auf Bird, wünsche ihm, dass er danach endlich 1906 drehen kann und bleibe gespannt.

Platz 7: Star Wars: Episode VII
Wird schon schiefgehen ... *Daumen drück*

Platz 6: Guardians of the Galaxy
James Gunns Teaser mitten im Abspann von Thor: The Dark Kingdom genügte, um mich zu überzeugen. Marvels bislang knalligster Kinofilm wird mit großer Sicherheit auch einer der spaßigsten. Hey, ein pistolenschwingender Waschbär, ein sprechender Baum und Benecio de Toro als "Javier Bardem in Skyfall, gekreuzt mit Michael Sheen in Tron: Legacy"! Das. wird. geil!

Platz 5: Nymphomaniac
Lars von Trier erzählt mit einer bunten Riege an talentierten Darstellern in ausgedehnter Länge von viel Körperlichkeit ohne Liebe. Klingt allein so schon sehenswert, der erste Trailer hat mich dann endgültig überzeugt.

Platz 4: Her
Spike Jonze erzählt mit einer kleinen, feinen Riege an talentierten Darstellern in angemessener Länge von viel Liebe und wenig Körperlichkeit. Klingt bereits extrem sehenswert, der Kritikerkonsens ist da fast schon nebensächlich für mich.

Platz 3: Muppets Most Wanted
Seit dieser muppettastischen Parodie der Twitterkultur und all zu getragener TV-Werbespots für filmische Kritikerlieblinge kann ich den neuen Film der liebenswerten Puppenbande nicht mehr erwarten. Chaotischer, freundlicher und dennoch anarchischer Humor, gute Songs und massenhaft Cameos, gepaart mit Seitenhieben auf die Filmwelt ... was kann da schon schiefgehen?!

Platz 2: The Return of the First Avenger
... oder, wie ich ihn stur nennen werde: Captain America: Winter Soldier. Zwar ist es gut möglich, dass Joss Whedon mit dem zweiten Avenger-Film einen vergnüglicheren Kino-Thrillride abliefert, im Moment bin ich aber viel, viel, viel heißer auf diesen so bombastisch, leicht düster wirkenden Mordsstreifen. Captain America wird von den Kinofans als Figur eh völlig unterschätzt und nachdem sein erster Film ein spaßiger Abenteuertrip im feinsten, pulpigen Indiana Jones-Stil war, bekommt die "Blaubeere" nun offenbar einen wesentlich kernigeren, ernsteren und komplexeren Fall spendiert. Die Trailer hauen mich allesamt um und ich weiß schon jetzt, dass ich am Starttag mit ner Tonne voll Popcorn im Kino auflaufen und wie gebannt die Leinwand anstarren werde. Sofern man an der Kinokasse was mit mir anzufangen weiß, wenn ich Karten für "Captain America 2" ordere!

Platz 1: Pirates of the Caribbean: Dead Man Tell No Tales
Ja, ja, ich weiß ... Echt ein Schocker, hm?! Christoph Waltz als Schurke, Gibbs und Barbossa sind wieder dabei, Rebecca Hall im Gespräch für eine zentrale weibliche Rolle ... Ich mag die Kon-Tiki-Jungs, von daher: Bisher gibt es für mich kaum Grund, nicht nach diesem Film zu dürsten. Wie also könnte er nicht mein am heißesten ersehntes Kinoprojekt sein?

Tja, manche Dinge ändern sich nie. Doch es gibt so viele Filme, die ebenfalls vielversprechend klingen und in künftigen Listen dieser Art vorkommen könnten. Kenneth Branaghs Disney-Realfilm Cinderella, Joe Wrights Peter Pan-Projekt, die nächsten Pixar-Filme und, und, und ... Ich bin schon sehr gespannt, welche Produktionen besonders gut auf sich aufmerksam machen werden und welche einfach so an mir vorbeiziehen. Auf die nächste "Brennendes Interesse"-Liste!

Frohen Valentinstag!

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Gefunden bei Next Movie: Die besten Anti-Liebesreaktionen der Filmgeschichte. Ich wünsche allen einsamen Herzen viel Spaß!

Trennung in fremden Worten

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Und wem dieses Video zu optimistisch ist, empfehle ich stattdessen diesen Kurzfilm von POYKPAC Comedy: Ein Pärchen trifft sich für ein letztes Candlelight Dinner und trennt sich, wobei es einzig und allein Filmtitel im Dialog verwendet ...


Die FFA-Zahlen 2013

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Die Filmförderungsanstalt gab vergangene Woche die Jahreszahlen zur Lage des deutschen Kinos 2013 bekannt, und wie es für mich hier im Blog Tradition geworden ist, kann ich die wirtschaftliche Entwicklung der hiesigen Lichtspielhäuser nicht unkommentiert lassen. Und die FFA-Zahlen sind wahrlich nicht erfreulich: Obwohl es 2013, anders als im Vorjahr, keine durch die EM erzwungene Dürreperiode im Kinoprogramm gab und auch keine zuschauerstarken Olympischen Sommerspiele stattfanden, gingen die Besucherzahlen um vier Prozent zurück. Statt 135,1 Millionen Kinobesuchen wurden nur noch 129,7 Prozent gezählt, was allerdings dank gestiegener Eintrittspreise geschickt kaschiert werden konnte:

Der Umsatz sank nämlich dank einer Ticketpreiserhöhung von 3,1 Prozent bloß um einen Prozentpunkt von 1,033 Milliarden Euro auf 1,023 Milliarden. Mittlerweile kostet dem deutschen Kinobesucher der Einlass im Schnitt 7,89 Euro, was zugegebenermaßen ein Witz gegen das ist, was man in Großstädten am Wochenende gegen abends für einen Blockbuster in einem Multiplex zahlen muss, dennoch aber zu hoch ist. Erst recht, wenn die Kosten für einen Kinoeintritt rascher steigen als die Inflation. Wie Mark G bei Insidekino schon betonte: Ein Plus von 3,1 Prozent beim Kinoticket erscheint gegenüber einer Inflation von 1,5 Prozent erschreckend hoch.

Die deutsche Filmwirtschaft wird 2013 dennoch feiern, immerhin stieg der Marktanteil hiesiger Produktionen
von 18,1 Prozent und 24,0 Millionen verkauften Tickets im Jahr 2012 auf 26,2 Prozent und 33,6 Millionen Besucher. Fack ju Göthe! sei Dank. FFA-Vorstand Peter Dinges kommentierte: "Der deutsche Film hat nach den eher durchwachsenen Ergebnissen von 2012 ein tolles Jahr hingelegt! Über 33 Millionen Kinobesucher und sieben Besuchermillionäre sind eine zusätzlich Bestätigung für das Urteil von Karlsruhe, in dem das Bundesverfassungsgericht dem deutschen Film eine unverzichtbare Bedeutung für das Kino zugesprochen hat." Und auch, wenn er damit recht hat, so muss dringend daran gearbeitet werden, den regulären Kinobesuch wieder attraktiver zu machen. Stattdessen wird aber die Schuld an den bestenfalls mäßigen Zahlen 2013 in Hollywood gesucht: Die Erfolgsfilme seien 2013 ausgeblieben.

Hm. Wirklich? In den USA knackten zwei Filme die 400-Millionen-Marke, zwei weitere übertrafen die Grenze von 350 Millionen Dollar Einspielergebnis. Iron Man 3 wurde weltweit einer der fünf erfolgreichsten Filme aller Zeiten, Die Eiskönigin peilt die Top 20 an.

Die Sir-Donnerbold-Zahlen

Mich trifft jedenfalls keine Schuld: Insgesamt war 111 Mal im Kino, darunter befanden sich exakt 30 Vorführungen in 3D. Ich war in zwei Double-Features und einem Triple, außerdem habe ich eine mit Orchestermusik begleitete Filmvorführung besucht und war in zwei Mitmachaufführungen der Rocky Horror Picture Show. Alles in allem haben 25 Kinos an mir profitiert.

Siehe auch:

Starttag, Kino, DVD, Oh je ... : Guardians of the Galaxy

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Heute möchte ich einmal eine mögliche neue Rubrik austesten: Starttag, Kino, DVD, Oh je ..., frei nach der Rubrik Yes, No, Maybe So im Filmliebhaber-Blog The Film Experience. Ausgewählte Trailer breche ich hier auf ihre Kernmomente herunter und frage mich, wie sehr mich diese Elemente ansprechen: Machen sie mich so heiß auf den Film, dass ich ihn am Starttag sehen will? Reicht ein Kinobesuch, sobald es passt? Reicht es mir, ihn irgendwann auf DVD nachzuholen? Oder ist das herausgestellte Trailerelement ziemlich besorgniserregend?

Bevor es losgeht, möchte ich festhalten, dass es hier weitestgehend um den Trailer geht: Eine Produktion, der ich aus anderen Gründen viel zutraue, die aber einen miesen Trailer hat, kann hier trotz meiner hohen Erwartungen auch ein Oh je ... nach dem anderen einsacken!

So. Genug der Vorrede. Auf, ins Kinouniversum der Guardians of the Galaxy!

Kino: Der Trailer bestätigt Peter Gunns Aussage, er habe bei der Erschaffung der Filmwelt zusätzlich zu Computereffekten auch sehr auf praktische Sets und handgemachte Effekte gesetzt. Womit sich wieder anbietet, dies als "Marvels Star Wars" zu bezeichnen. Fein!

Kino: Käpt'n Jack Sparrow lässt grüßen: Ihr müsst mich doch kennen?!

DVD: Ich mag Zoë Saldaña ja nicht, aber dass dies nun schon ihre dritte Hautfarbe ist, die sie im Kino zur Schau trägt, find' ich eigentlich schon ganz putzig ...

Starttag: Rocket Raccon sieht so cool aus!

Starttag: Und seine "Zimmerpflanze mit Fäusten" auch. Pluspunkte gibt es dafür, dass die Kameraeinstellung statisch bleibt und nicht dafür sorgt, Rocket oder Groot bildfüllend (und komplett) zu zeigen.

Starttag. Nein: Oh je ... , nein! Starttag:  Die Mittelfinger-Kurbelmaschine ist so ein alter Gag und bei der Trailer-Erstsichtung hatte ich die Befürchtung, Star Lord könnte mit solchen Gags eine zu anstrengende Figur werden. Andererseits: Es ist mit dieser schroffen Art ein frischer Wind für Marvel und mit der Warneinblendung auch ironisch umgesetzt. Ach, was soll's: Ich find's cool.

Starttag: Ugah Tsackka, Ugga Ugga Ugah Tschakka ...

Starttag: Können wir dem Film schon jetzt den Effektoscar 2015 geben?

Starttag: Benicio del Toro als Javier Bardem in Skyfall, gekreuzt mit Liberace und Michael Sheen in Tron: Legacy? Wer will das NICHT sehen?!

Starttag: Peter Gunn, gib's zu: Das ist kein Computereffekt, du hast wirklich einen Waschbären dazu trainiert, Knarren abzufeuern!

Starttag: "Was für ein Haufen Arschlöcher!" -"*Grins*!" Der Tonfall des Films sollte spätestens jetzt klar sein und John C. Reilly ist mal wieder richtig gut drauf. Her mit dem Film!

Und hier nochmal der gesamte Trailer auf Englisch und auf Deutsch:





Marvel hat seine Regiefavoriten für "Doctor Strange"

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Das Studio, das einen Shakespeare-Experten Thor drehen ließ und dem Elf-Regisseur Iron Manüberließ hat eine Wahl getroffen: Der Doctor Strange-Film gewinnt an Priorität für das Studio und hat möglicherweise, vielleicht, eventuell mit Johnny Depp einen namenhaften Star in der Titelrolle. Womöglich. Fehlt aber noch immer ein Regisseur, und was diesen Posten angeht, so befindet sich Marvel nun in den Verhandlungen mit seinen vier Favoriten für diesen Film. Und diese Liste liest sich überaus ungewöhnlich:

  • Mark Andrews, Co-Autor und -Regisseur von Merida 
  • Nikolaj Arcel, Regisseur von Die Königin und der Leibarzt
  • Dean Israelite, Regisseur von Project: Almanac
  • Jonathan Levine, Regisseur von 50/50 und All the Boys Love Mandy Lane
Bin ich für Andrews, damit er von Pixar wegkommt? Sollen es Arcel oder Israelite werden, weil sich Marvels kurioseren Entscheidungen bisher stets bezahlt gemacht haben? Oder hoffe ich auf die inhaltliche Stärke von 50/50 gepaart mit dem coolen Look des sonst sehr dämlichen All the Boys Love Mandy Lane?

Mein Vorschlag: Wenn Depp wirklich die Hauptrolle übernimmt, wählt man besser den Regisseur, mit dem Depp gut klarkommt. Vielleicht müssen sich bald nicht nur Burton und Verbinski, sondern auch ein dritter Filmschaffender absprechen, wann Depp mal Zeit hat ..?

Meine 30 Lieblingsfilme 2013 (Teil I)

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Ja, ja, ich weiß, welcher Kommentar einigen von euch in den Fingern juckt. Spart ihn euch: Ich weiß, dass ich mit der Aufzählung meiner liebsten Filme des vergangenen Kinojahres später dran bin als nahezu alle anderen Filmblogger dieser Welt. Doch ich möchte das Kinojahr ein wenig ruhen lassen und zu den Starts aus den späteren Monaten ein wenig Abstand gewinnen, ehe ich versuche, abzuschätzen, welche Produktion mir denn wie sehr ans Herz gewachsen ist.

Womit ich beim nächsten entscheidenden Punkt angelangt wäre. Und ich kann es wahrlich nicht oft genug wiederholen: Dies sind meine liebsten Filme 2013. Es sind nicht zwingend die meiner Ansicht nach wichtigsten Kinostreifen, es sind nicht die, die in der Filmgeschichte am ehesten einen Ehrenplatz verdient hätten. Es sind nicht meine Empfehlungen für jedermann oder den großen, geheiligten Kanon der Filmkunst. Es sind die Filme, an die ich am liebsten zurückdenke, die Werke, die mich am nachhaltigsten mit ihrem Spaß, ihrer Spannung oder ihrem Tiefsinn erfreuen. Es sind die Filme, die mein Herz höher schlagen lassen. Wenn also kein potentieller Oscar-Gewinner auf dem ersten Platz landet … lebt damit. ;-)

Platz 30: Drecksau (Regie: Jon S. Baird)
Eine Tour de Force von einem Psychodrama: James McAvoy spielt in dieser Romanadaption einen intriganten, drogensüchtigen, übellaunigen Cop, der sich zwecks einer Beförderung darin übt, seine Kollegen und Kolleginnen schlecht aussehen zu lassen. Gleichzeitig nimmt er einen schwer durchschaubaren Mordfall an, hoffend, so seinem Vorgesetzten zu beweisen, dass er das beste Pferd im Stall ist. In Wahrheit ist er aber nur eine unausstehliche Drecksau – oder doch nicht? McAvoy legt die Hauptfigur in diesem beklemmend inszenierten Psychogramm als teils mitleiderregenden, teils abscheulichen Verlierer in einem ständigen Kampf gegen innere Dämonen an. Erdrückende Musikbegleitung von Clint Mansell (seit Requiem for a Dream ein Maestro der psychotischen Filmmusik) und zunehmend albtraumhafte Bilder machen diese bittere Tragikomödie dann endgültig zu einem soghaften, schwer vergesslichen Schweinsgalopp durch das schwere Leben eines Soziopathen.

Platz 29: Prisoners (Regie: Denis Villeneuve)
Zwei befreundete Familien begehen unbedarft ihre jährliche, gemeinsame Thanksgiving-Feier. Bis plötzlich die beiden jungen Töchter der liebenden Eltern verschwinden. Einen Verdächtigen will der aufgebrachte Vater Keller Dover (Hugh Jackman) bereits ausfindig gemacht haben, aber der nervlich angeschlagen wirkende Polizist Loki (Jake Gyllenhaal) hegt mächtige Zweifel an Kellers Theorien. Regisseur Denis Villeneuve streut in seinem bedächtig erzählten, moralisch ambivalenten Kriminaldrama Indizien für beide Seiten dieser verzweifelten Suche nach Gerechtigkeit, was es zu einer intellektuell packenden, berührenden Kinoantwort auf diverse TV-Krimiserien macht. Jackman und Gyllenhaal sowie Paul Dano als Hauptverdächtiger liefern intensive, die Dramatik schürende Performances ab und Kameralegende Roger Deakins taucht das Geschehen in kühle, schattige Bilder, die zu den besten des Kinojahres zählen. Eine bewusste Publikumsirreführung weniger hätte es sein dürfen, sonst aber ein wirklich runder Vertreter eines schnell unterschätzten Genres.

Platz 28: Das ist das Ende (Regie: Seth Rogen & Evan Goldberg)
Unter den Weltuntergangskomödien des Filmjahres 2013 ist diese mein Favorit: Wirkte im direkten Vergleich Edgar Wrights The World's End auf mich zu verkrampft, zu bemüht, zu hölzern, so ist das Langfilm-Regiedebüt von Seth Rogen und Evan Goldberg in meinen Augen ein herrlich losgelöster, wilder Kinospaß. Die unaufhaltsamen Wortgefechte zwischen Seth Rogen, Jay Baruchel, Danny McBride, Jonah Hill, James Franco und Craig Robinson sind nicht nur spitzzüngig, sondern demontieren gleichermaßen Hollywood-Freundschaftsklischees. Die Darstellertruppe zieht das Image jedes einzelnen Mitglieds dieser Bande durch den Kakao und obendrein gibt es zwischen den lauten Lachern auch einige glaubwürdige Randbemerkungen über die Funktionsweise von Freundschaftskreisen zu vernehmen. Hinzu kommt eine gute Prise apokalyptisches Chaos und fertig ist eine der lustigsten Hollywood-Komödien der vergangenen zehn Jahre.

Platz 27: Kon-Tiki (Regie: Joachim Rønning und Espen Sandberg)
Eine Seefahrt, die ist lustig, eine Seefahrt, die ist schö-höön … Oder? Der Naturforscher und Entdecker Thor Heyerdahl macht es sich im Jahre 1947 zur Aufgabe, einen uralten Glauben der Geschichtsforschung zu widerlegen, wonach die ersten Einwohner Polynesiens aus Taiwan kamen. Befreundete Einwohner dieses sonnigen Paradieses erzählen in ihren Sagen nämlich von ersten Siedlern, die aus Richtung Südamerika kamen. Also trommelt der verbissene, wissbegierige Abenteurer eine eklektische Truppe zusammen, die ihm auf einem nur mit Mitteln aus der Zeit um 450 gebauten Floß auf eine Expedition begleiten, die beweisen soll, dass eine Überfahrt auf dieser Strecke tatsächlich möglich ist. Auf dieser todesmutigen Reise geraten Heyerdahl und seine Begleiter mehr als einmal in stürmische Auseinandersetzungen, während denen sich die Frage stellt, ob unverfälschte Forschungsergebnisse wichtiger sind als ein sich sicher fühlendes Forscherteam und wo der feste Glaube an wissenschaftliche These zu einem fanatischen Irrglauben wird – oder vielleicht zu einem Glauben an das Transzendentale. Sofern diese ganze Expedition nicht eh einen reinen Egotrip darstellt. Intensive Schauspielleistungen, poetisch-opulente Bilder und mit wenigen Mitteln erzeugte Hochspannung machen dieses Seefahrerdrama zu einem wahren Sehgenuss und wecken zugleich gigantische Hoffnungen auf das nächste Kinoprojekt des norwegischen Regieduos – eine weitere kleine, unabhängige Abenteuerproduktion über Seefahrer. Pirates of the Caribbean – Dead Men Tell No Tales soll sie heißen, glaub ich ...

Platz 26: Evil Dead (Regie: Fede Alvarez)
Remakes haben unter vielen Filmliebhabern einen denkbar schlechten Ruf. Dabei zählen sie einerseits fast schon seit Beginn der Kinogeschichte zum cineastischen Alltag und andererseits sind einige große Klassiker, selbst wenn viele es vergessen haben, ihres Zeichens Remakes. Das atmosphärische Splatterfest Evil Dead wird wahrscheinlich nicht eines Tages als filmischer Meilenstein gefeiert, trotzdem zähle ich es stolz zu meinen persönlichen Favoriten 2013. Völlig humorbefreit, in garstigen, hochauflösenden Bildern und mit einer Parade an handgemachten Spezialeffekten (in einer Zeit der computergenerierten Dauereffekte): Evil Dead ist eine würdige Wiederbelebung von Sam Raimis trashig-kultigem Tanz der Teufel - und einfach richtig, richtig kurzweilig.

Platz 25: Only Lovers Left Alive (Regie: Jim Jarmusch)
Autorenfilmer und Musik-Connoisseur Jim Jarmusch entzaubert mit stillem Genuss den lange Zeit romantisierten, nun der Kommerzgier geopferten Vampirmythos und schöpft mit Only Lovers Left Aliveeine atmosphärisch dichte, melancholische Erzählung über zwei ihrer Existenz müde gewordene Unsterbliche, die mit versnobtem Blick auf die verdummende, sich selbst und ihre Umwelt zerstörende Menschheit herabblicken. Ein berührend lakonischer Tom Hiddleston und eine staubtrocken, messerscharf witzige Tilda Swinton sinnieren in dieser geistreichen, stilvoll kargen Komödie über Literatur, Musik und die Reinheit der Menschheit, hinzu kommen ein vorübergehend die Spannungsschraube aufdrehender Auftritt von Mia Wasikowska als unkultivierte, ungestüme Jungvampirin sowie ein betörend nachdenklicher Soundtrack: Jarmuschs faszinierend urbane Vampirerzählung ist ein kleiner Geniestreich des lethargisch-gewitzten Kinos.

Platz 24: Der Geschmack von Rost und Knochen (Regie: Jacques Audiard)
Rau, unbeschönigt, kühl, aber einfühlsam, frei von Betroffenheitsvoyeurismus und eindrucksvoll gespielt: Das französische Drama Der Geschmack von Rost und Knochenlässt seine Zuschauer an der berührenden, gleichwohl erschreckenden Leidensgeschichte der Waltrainerin Stéphanie (mitreißend, vielschichtig und subtil: Marion Cotillard) teilhaben, die einen grauenvollen Unfall erleidet und sich seitdem allein auf der Welt fühlt. Ausgerechnet der cholerische, alleinerziehende Hobby-Boxer Ali (einzigartig, aber einen Hauch zu schroff: Matthias Schoenaerts) nimmt sich als einziger seiner Zufallsbekannten an, die seinem mitleidigen Freundschaftsdienst aber kaum etwas abgewinnen kann. Nur allmählich tauen die beiden Außenseiter auf, was Regisseur Jacques Audiard in kunstvollen, ruhigen Sequenzen illustriert. Ein Drama, das unter die Haut geht.

Platz 23: Tore tanzt (Regie: Katrin Gebbe)
Drei Kapitel, eine Leidensgeschichte: Der einzige bei den Filmfestspielen in Cannes 2013 gezeigte deutsche Filmbeitrag Tore tanztberichtet sehr frei nach wahren Begebenheiten vom gutgläubigen wie auch strenggläubigen jungen Erwachsenen Tore (Julius Feldmeier), dessen Wege sich mit einer sozialschwachen Familie kreuzen. Tore beschließt, den von Konflikten geplagten Leuten beizustehen, nicht zuletzt auch aus Zuneigung zur heranreifenden Stieftochter des grantigen Patriarchen Benno (Sascha Alexander Gersak). Tores nicht im Geringsten korrumpierbare Seligkeit bringt diesen allerdings zunehmend aus der Fasson: Aus kumpelhaft gemeinten Hieben werden beabsichtigte Boxschläge, die Dankbarkeit für Tores unablässige Hilfsarbeiten macht Raum für kaltschnäuzigen Nachdruck, mit dem vom „Jesusfreak“ Handwerksdienste verlangt werden. Eine Spirale des Psychoterrors beginnt, der Tore nicht zu entfliehen gedenkt. Katrin Gebbe hält dokumentarisch auf Tores zermürbende Lage drauf, nahezu ohne inszenatorischen Kommentare und befreit von voyeuristischer Gier nach Leid. Lediglich die Überschriften der drei Akte dieses abgründigen Dramas und vereinzelte, doppelbödige Musikuntermalungen liefern Interpretationsansätze – ob die Regisseurin mit ihrem an frühe Arbeiten Lars von Triers erinnernden Film nun aussagen möchte, wie erfolgsversprechend das Prinzip der christlichen Nächstenliebe in unserer heutigen Gesellschaft ist oder ob sie eine emotional nachhallende Variante des Torture Porn beabsichtigte, ob sie Tore in rein positivem Licht zeichnet oder nicht … das kann der geneigte Zuschauer in diesen Momenten selber entscheiden.

Platz 22: The ABCs of Death (Diverse Regisseure)
Viele Episodenfilme sind ziemlich deutlich einem Genre zuzuordnen: Tatsächlich … Liebe etwa ist wenig überraschend ein Liebesfilm, Movie 43 eine grauenhafte Komödie und V/H/S ein Horrorstreifen. Und es liegt nahe, die unabhängig produzierte, wild zusammengewürfelte Episodenzusammenstellung The ABCs of Deathebenfalls ins Horrorfach zu stecken. Immerhin handeln die 26 Kurzfilme davon, auf welche Arten und Weisen der Tod einen Menschen heimsuchen kann und mit Filmemachern wie Ti West, Marcel Sarmiento oder Jake West waren einige Veteranen der schaurigen Erzählkunst an diesem Projekt beteiligt. Jedoch ist der Aufhänger „26 Wege, die in den Tod führen“ nichts weiteres als genau das: Eine lose Themenvorgabe für die 26 Regisseure dieses Episodenfilms, die naheliegend interpretiert werden und in eine kurze Schreckensgeschichte münden kann oder auch eine tonal völlig andere Auslegung erhalten darf. Und so umfasst diese außergewöhnliche Zusammenstellung an Kurzfilmen morbiden und albernen Humor, kunstvolle handwerkliche Übungen, psychisches Grauen, Splatter und Groteskes. Mehr als alle Mainstream-Episodenfilme ist The ABCs of Death ein kleines Happening der Filmkunst und weniger ein kohärenter Genrevertreter mit einer Vielzahl an Plotlines. Nicht jede Episode trifft ins Schwarze, aber dies ist unterm Stich leicht zu verzeihen. Hoffentlich bleiben sich die Produzenten treu und erschaffen mit The ABCs of Death 2eine weitere Wundertüte an Episoden unterschiedlicher Ausrichtungen – und nicht etwa plötzlich einen reinen Horror-Episodenfilm.

Platz 21: Die Monster Uni (Regie: Dan Scanlon)
Pixar befand sich für einige Jahre auf einem absoluten Durchmarsch. Ratatouille, WALLEund Toy Story 3 zählen für mich zu den besten Filmen aller Zeiten und sind mir unfassbar eng ans Herz gewachsen, Oben, Die Unglaublichen, Findet Nemo finde ich ungeheuerlich stark und Die Monster AG sowie selbst der Original-Cars-Film gefallen mir sehr. Aber keine Glückssträhne hält ewig. Cars 2 zählt mit seinem tönenden Humor, seinen flachen Charakterisierungen und einer extrem fehlgeleiteten Moral für mich zum schlechtesten, was unterm Disney-Label je ins Kino entlassen wurde, 2012 folgte mit dem Schottenmärchen Merida – Legende der Highlandseine fehlgeleitete, frustrierende Produktion, die mich allmählich heftig an Pixar zweifeln ließ. 2013 fand Pixar aber zum Glück ein Stück weit zu seiner früheren Größe zurück: Dieses Prequel ist visuell in seinem Einfallsreichtum überaus beeindruckend und der Score von Randy Newman macht mit seiner spielerischen Adaption klischeehafter Collegefilm-Musik viel Spaß. Das Duo Mike Glotzkowski & James P. Sullivan ist viel zu sympathisch, als dass dieser Streifen enttäuschen könnte und die Monsterwelt, die Pixar hier ausbaut, ist erstaunlich fantasiereich. Hinzu kommt, dass Die Monster Uni für mich klar ein Film ist, der ab dem zweiten Mal Anschauen mehr Spaß macht als beim ersten Mal – denn die bei der Erstsichtung stets den Sehspaß bremsende Befürchtung, dies sein schlichtweg einfach irgendeine Uni-Komödie, verfliegt dank des Vorwissens, wie Pixar die Brücke zur Ausgangslage von Die Monster AG schlägt. Wieso es trotzdem nicht für meine Top 20 genügte? Der tonale Richtungswechsel kommt mir einfach etwas zu spät und so ist dies für mich lange „nur“ eine spaßige Komödie und erst gen Schluss ein wirklich, wirklich denkwürdiger Animationsfilm.

Fortsetzung folgt ...

Meine 30 Lieblingsfilme 2013 (Teil II)

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Interessant, wie sich ein Filmjahr nach einigen Monaten wandeln kann: Noch im April war ich überzeugt, dass 2013 ein mieses Kinojahr darstellt. Bis dahin starteten zwar einige gute Filme, der Löwenanteil der Produktionen, die ich bis dahin sah, waren allerdings Enttäuschungen. Bis Ende Dezember mauserte sich 2013 aber zu einem wahrlich umwerfenden Filmjahr. Nach Platz 30 bis 21 möchte ich euch nun Platz 20 bis 11 meiner liebsten Werke dieser zwölf Kinomonate vorstellen:

Platz 20: Das hält kein Jahr...! (Regie: Dan Mazer)
Diese atypische Romantikkomödie hat eine mich enorm verärgernde Sequenz: Die obligatorische, idiotische Hochzeitsansprache des peinlichen besten Freundes des Bräutigams. Hier mit großen Grimassen und viel zu viel verbalem Fäkalhumor dargeboten von Stephen Merchant alias Danny. Im Kino musste ich mich durch diesen Monolog durchbeißen. Bis Danny den Brautjungern sexuelle Avancen macht – und ein Umschnitt auf die verblüfften jungen Damen folgt, der klar macht, das Dan Mazer in seiner originellen Brit-Komödie genüsslich mit Klischees und Genrekonventionen jongliert. Es folgt die mal staubtrockene, mal spritzige Chronik des ersten Ehejahres zwischen Nat (liebenswert: Rose Byrne) und Josh (ebenso: Rafe Spall), einem Pärchen, an deren Beziehung niemand, aber auch gar niemand glaubt. Die Folgen sind dramatische Momente, in denen ich als geneigter Zuschauer dem Umfeld des jungen Paars aufgrund dieser alle Probleme erschwerenden Einstellung an den Hals springen will, süffisante Verballhornungen sonst so kitschiger Rom-Com-Sequenzen, tragikomische Szenen, in denen dann plötzlich Nat und Josh die Dummen sind, weil sie an dieser Beziehung festhalten, und, und, und … Leichtgängig und doch vielschichtig, mit toll aufgelegten Darstellern (in denkwürdigen Nebenrollen: Simon Baker, Anna Faris und Minnie Driver) und großartigen, aus dem Leben gegriffenen, wohlgemerkt wunderbar überspitzten Kommentaren über Liebesirrungen. Ein herzlicher, toller und aufgeweckter Filmspaß. Wenn der nervige Einstieg überwunden ist.

Platz 19: Liberace – Zu viel des Guten ist wundervoll(Regie: Steven Soderbergh)
Szenen einer Liebesbeziehung: Der 17-jährige Scott Thorson (Matt Damon) lernt Mitte der 70er-Jahre den weltberühmten, extravaganten Pianisten und Entertainer Liberace (Michael Douglas) kennen. Dieser lädt den aus einfachen Verhältnissen stammenden Scott in seinen Kreis engster Vertrauter ein und alsbald beginnen sie eine außergewöhnliche Beziehung. Liberace überhäuft Scott mit Luxusgütern und liebt ihn über alles, hält ihn jedoch aufgrund seiner Machtbesessenheit und seiner Angst, öffentlich geoutet zu werden, an der kurzen Leine. Scott wiederum belastet die Beziehung mit Drogeneskapaden, glaubt alsbald aber zudem, guten Grund zu haben, eifersüchtig zu sein … Matt Damon und Michael Douglas begeistern mit extravaganten Performances, denen dennoch subtile Zwischentöne innewohnen, das Drehbuch von Richard LaGravanese brilliert mit komplexen Charakterisierungen und Regisseur Steven Soderbergh erschafft mit raffiniert eingesetzten, kleinen inszenatorischen Kniffen ein rundes Bild einer schwierigen Beziehung, bei der beide Seiten gleichermaßen sympathisch wie makelbehaftet sind.

Platz 18: Unterwegs mit Mum (Regie: Anne Fletcher)
Anne Fletchers herzensgute Roadmovie-Komödie Unterwegs mit Mum versprüht mit ihrer unaufgeregten Art, ihren charismatischen Witzen und ihrer zarten Dosis von süßlich-melancholischer Dramatik das Flair einer wenig bekannten, jedoch mit Herzblut gemachten Disney-Produktion, die sich in den 90ern oder frühen 2000ern zu einem gern gesehenen Standardfilm der sonntagnachmittags laufenden Disney Filmparadegemausert hat. Klingt wie ein doppelbödiges Kompliment? Aus dem Munde manch eines Filmkritikers mag dies so sein, aber ich als passionierter Disney-Liebhaber könnte wahrlich schlimmere Urteile fällen. Drehbuchautor Dan Fogelman, der für Disney Rapunzelschrieb und mit Crazy, Stupid, Love. den besten Touchstone-Film der vergangenen zehn Jahre verfasste, der leider nicht aus dem Hause Touchstone kam, bleibt seinem Stil treu. Er schuf eine Story, die Genrekonventionen genau beobachtet, jene erfüllt, die zu den zentralen Figuren passt und alle anderen sanft verdreht. Somit liefert diese „Sich von seiner überfürsorglichen Mutter abschottender Sohn sieht sich gezwungen, mit ihr viel Zeit auf engem Raum zu verbringen“-Geschichte all dies, was man erwartet, garniert dies aber mit genügend kleinen Überraschungen, um frisch zu wirken. Seth Rogen und Barbara Streisand agieren wunderbar zusammen und der leise, freundliche Witz dieses Films sowie die leicht karikierten, dennoch gefühlvollen Charakterisierungen der Hauptfiguren machen Unterwegs mit Mum zu einem idealen Film für den Sonntagnachmittag. Er stammt zwar nicht aus dem Hause Disney, fühlt sich aber so an – und versetzt mich beim Anschauen zurück in frühere Zeiten, in denen ich im elterlichen Wohnzimmer in eine Wolldecke eingekuschelt auf den Fernseher starrte, um die Disney Filmparade zu verfolgen. Kurzum: Liebenswürdiges Feel-Good-Kino, das stilistisch und moralisch den richtigen Nerv bei mir trifft!

Platz 17: Lincoln (Regie: Steven Spielberg)
Steven Spielbergs Passionsprojekt setzt dem 16. Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika ein ausführliches, filmisches Denkmal, das dank seiner überraschenden humorvollen Passagen (wer hätte gedacht, dass Lincoln solch ein Scherzkeks war?) und spannender Charakterbögen trotz seiner ausgedehnten Länge sehr kurzweilig ist. Daniel Day-Lewis legt eine seiner größten schauspielerischen Leistungen hin, Janusz Kamiński hüllt die Geschichte in wunderschöne, kerzenbeleuchtete Bilder und John Williams komponierte einen zurückhaltenden, dennoch eingängigen Score, der Spielbergs Historiendrama stimmig begleitet. Ein kluger, trotzdem unterhaltsamer und darstellerisch fantastischer Film nahezu ohne Längen.

Platz 16: Rush (Regie: Ron Howard)
Ron Howard ist ein Regisseur, aus dem ich bislang noch nicht so richtig schlau geworden bin: Er beherrscht es, Spannung zu erzeugen. Man denke nur an Kopfgeld oder Apollo 13, dennoch geraten einige seiner Filme sterbenslangweilig (wie etwa The Da Vinci Code). Wohl auch deswegen hatte ich keine guten Erwartungen an Rush, und dies, obwohl Howard mit Frost/Nixon den Film geschaffen hat, den ich aus den fünf Oscar-Nominierten aus der Sparte bester Film 2009 am besten finde. Denn das Politjournalismusdrama Frost/Nixon handelt wenigstens von einem Duell zweier Menschen, das auf einem mich interessierenden Feld stattfand – Howard musste da also bloß eine mich reizende Geschichte gelungen umsetzen. Rush hingegen handelt von den Formel-eins-Legenden Niki Lauda (Daniel Brühl) und James Hunt (Chris Hemsworth), und somit von einem Sport, der mir nicht gleichgültiger sein könnte. Doch Howard, seine großartigen Darsteller, das starke Drehbuch von Peter Morgan, ein rasanter, dennoch nicht zu aufdringlicher Score von Hans Zimmer sowie tolle Kameraaufnahmen von Anthony Dod Mantle verwandelten eine mir unwichtige Sportanekdote in ein packendes Drama mit zwei sympathischen Charakterschweinen in der Hauptrolle. Im Zentrum des Films steht nicht die Filmadaption einer Rennsaison, sondern ein mitreißender Vergleich zweier Lebensphilosophien. Spannend, lustig, nachdenklich.

Platz 15: Der Schaum der Tage (Regie: Michel Gondry)
Der französische Kino-Surrealist Michel Gondry kehrt nach der meiner Ansicht nach von der Kritik zu hart angepackten Superheldenkomödie The Green Hornet zurück zu einer Thematik, die er meisterlich beherrscht: Fantasievolle, tragikomische Liebesgeschichten. Basierend auf dem gleichnamigen Romanklassiker unterbreitet Gondry hier seinem Publikum eine mit kindlicher Naivität durchzogene, wundersame Welt voller kurioser Erfindungen, in der sich der Tüftler Colin (Romain Duris) in die zurückhaltende Chloé (Audrey Tautou) verliebt. Als sich diese jedoch in den Flitterwochen mit einer seltenen, lebensbedrohlichen Krankheit ansteckt, droht Colins heitere, unbeschwerte Welt zusammenzubrechen. Mit überbordender Gestaltungsfreude umgesetzt, malerischer Musikuntermalung und betörenden Bildern fabriziert Gondry eine lustige, verwundernde, berührende Romanze der vollkommen anderen Art. Wer Gondrys visuellen Stil nicht mag, sollte großen, großen Abstand nehmen, wer sich auch auf verschrobene Weise verzaubern lassen will, ist hier dafür genau richtig …

Platz 14: Die fantastische Welt von Oz (Regie: Sam Raimi)
Es geht fantasievoll weiter: Sam Raimi entführt in dieser Effektextravaganza in eine opulente Vision von L. Frank Baums Zauberreich Oz und schafft, insbesondere in der liebevoll-pompösen 3D-Version, ein überwältigendes Märchenland, das sich redlich darum bemüht, das Publikum völlig aufzusaugen. Doch der wundervolle Look und Danny Elfmans grandioser Score sind längst nicht alles, womit dieser Disney-Blockbuster lockt: Mila Kunis, Michelle Williams und Rachel Weisz spielen mit ansteckendem Spaß die drei Hexen dieser Wunderwelt, James Franco macht als kaum belehrbarer Macho mit Charisma Laune, die Nebenfiguren sind witzig und der Tonfall des Films berückend verworren: Raimi zeigt hier sowohl Liebe zum Kitsch, als auch zum schaurigen Unterboden des Oz-Mythos sowie zu Ironie und Familienmärchen-tauglicher Dramatik. Was eine tonale Katastrophe hätte ergeben können, ist nicht zuletzt wegen Raimis schmissiger Inszenierung ein klarer Pluspunkt. Kurzum: Visuell berauschendes, eigensinniges Popcornkino voller Einfälle. Feine Sache.

Platz 13: Die Tribute von Panem – Catching Fire(Regie: Francis Lawrence)
So abwertend einige Kinogänger auch auf Fortsetzungen blicken mögen: Immer wieder taucht ein Sequel auf, das seinen Vorgänger übertrifft. Darunter etwa die Jugendbuchadaption Die Tribute von Panem – Catching Fire, die den durchaus klugen, spannenden aber zwischendurch sein Potential nicht ausschöpfenden ersten Part in praktisch allen Belangen aussticht: Auf intelligente Weise schaffen die Filmemacher eine dystopische Zukunftsvision einer von einem abscheulichen Regime unterjochten Gesellschaft, die sich kurz vor einer blutigen Revolution befindet. Einfühlsam schildert Regisseur Francis Lawrence, welche seelischen Narben die Hauptfiguren durch die Ereignisse im ersten Film davontrugen, Jennifer Lawrence zeigt anders als im Vorläufer zahlreiche Emotionen, die Medien- und Politsatire ist beißend und scharfsinnig und denkwürdigere Nebenfiguren mit einem guten Sinn für Humor vergrößern bei den unvermeidlichen Todesspielen die Fallhöhe. Auch wenn die Action übersichtlicher geraten ist als noch bei Die Tribute von Panem – The Hunger Games, stellt diese dennoch den weiterhin schwächsten Part des Films dar, weshalb auch eine clevere Arena mit spielerisch-genialem Twist diesen Film für mich hauchdünn hinter Platz 12 zurückfallen lässt …

Platz 12: Iron Man 3 (Regie: Shane Black)
Verliert Die Tribute von Panem – Catching Fireausgerechnet mit dem Beginn der Hungerspiele an Zugkraft, beginnt Shane Blacks Iron Man 3 mit hohem Tempo als erster Post-Avengers-Film des Marvel-Universums, wechselt dann schlagartig den Stil und wird zu einem unverschämt coolen Pseudo-80er-Actionstreifen mit rauen Figuren in einer urbanen Umgebung, um dann im packenden Finale beide Herzen, die in dieser Brust schlagen, zu vereinen. Anders gesagt: Der meiner Ansicht nach mit Abstand beste Teil der Iron Man-Saga beginnt schon toll und wird ab dann nur noch besser. Da darf er gern trivialer als Die Tribute von Panem – Catching Firesein, es ist dennoch das launigere, temporeichere und mit stärkerem ''Will ich sofort nochmal sehen!''-Faktor ausgestattete Stück Blockbusterkino. Robert Downey jr. ist fantastisch aufgelegt, Shane Black unterläuft den Marvel-Tonfall mit seiner herrlich schroffen Art und Ben Kingsley gibt den wohl besten Schurken des Kinojahres. Geschliffene Dialoge, energetische Actionszenen und eine gesunde Dosis Selbstironie: Was besseres gab es 2013 in Sachen Superhelden nicht zu sehen!

Platz 11: Die Jagd (Regie: Thomas Vinterberg)

Der frisch geschiedene, unauffällige Kinderbetreuer Lucas (Mads Mikkelsen) gibt aus Freundschaft zu seinen eine schwierige Phase in ihrer Ehe durchmachenden Nachbarn besonders acht auf deren fünfjährige Tochter Klara (Annika Wedderkopp): Wann immer sich ihre Eltern streiten, lenkt er sie mit Spaziergängen ab und wenn es ihr in der Kindertagesstätte einmal schlecht geht, muntert er sie liebevoll auf. Aufgrund dieser Fürsorge, die sie von ihm erhält, fängt Klara allmählich an, den gutmütigen Lucas zu bewundern. Doch als sie ihm beim Spielen einen Kuss auf den Mund gibt, weißt er sie vehement ab, was Klara zutiefst verärgert. Alsbald löst die schmollende Klara mit ihren Aussagen eine Hexenjagd aus, die Lucas' das Leben in seinem Heimatdorf zur Hölle macht … Regisseur Thomas Vinterberg gelang mit diesem Drama mehr als nur eine beklemmende Erzählung über die Brisanz eines Pädophilieverdachtfalls, sondern eine vortreffliche, packende Parabel über die Rasanz, mit der sich Gerüchte verbreiten und in den Köpfen der Menschen zu Fakten erhärten. Eine unter die Haut gehende Darstellung Mads Mikkelsens und makellose Regieführung Vinterbergs lassen das eh wichtige Filmthema noch länger nachhallen und machen Die Jagdzu einem unvergesslichen, dramatischen Seherlebnis. 

Fortsetzung folgt ...
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