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Eurovision 2013: Das erste Halbfinale

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Ich weiß nicht, wann ich zuletzt so desinteressiert am Eurovision Song Contest war. Aber es ist eine Fernsehtradition für mich, den Musikwettbewerb zu verfolgen und eine Blogtradition, vorab die Teilnehmersongs anzuhören und meine Einschätzung loszuwerden. Also ab, rein ins Getümmel des ersten Halbfinales:

1) Natália Kelly - Shine (Österreich)

Einer der besten österreichischen Beiträge seit ich jährlich zuschaue. Kein Klassiker für die Ewigkeit, aber guter, vorwärtstreibender Pop mit starker Stimme. Und eingängig ist das Stück auch.

2) Birgit Õigemeel - Et Uus Saaks Alguse (Estland)
 
Dröge 08/15-ESC-Nummer.

3) Hannah - Straight Into Love (Slowenien)

Nicht meine Musikrichtung, aber von den ganzen "Oh, eine Elektro-Dancenummer hat vergangenes Jahr gewonnen, lasst es uns dieses Jahr ebenfalls mit sowas versuchen"-Versuchen einer der besseren, da die Sängerin eine ganz gute Röhre hat und das Stück nicht all zu eintönig ist. Dennoch nichts denkwürdiges.

4) Klapa s Mora - Mižerja (Kroatien)

Dröger Schlager aus dem Osten Europas. Wäre es auf Deutsch, könnten die Jungs bei Helene Fischer und Florian Silbereisen auftreten. Und würden dort wegen der flachen Dramaturgie des Songs keinen Eindruck hinterlassen.

5) Emmelie De Forest - Only Teardrops (Dänemark)

Eine Stimme wie Shakira (die ja stimmlich nichts anderes ist als der weibliche, südamerikanische Grönemeyer, nur mit weniger Persönlichkeit im Stimmorgang) und eine sonderbare Mischung aus Standardpop, der unter einem stotternden Tempo leidet, und minimalistischen Folk-Anleihen. Irgendwie viel Halbes und nichts Ganzes.

6) Dina Garipova - What If (Russland)

Klingt wie eine dieser gierig auf eine Oscar-Nominierung zugeschnittenen Abspannballaden aus teuren Hollywoodproduktionen der späten 90er und frühen 00er. Inspirierender, nichtssagender Text über eine gute Zukunft, eine stabile, nicht aber mitreißende Frauenstimme und ein einschläfernd vorhersehbarer Songaufbau. Aber da er die üblichen emotionalen Knöpfe drückt, wird er sehr gut abschneiden.

7) Zlata Ognevich - Gravity (Ukraine)

90er-Kaugummipop, 10 Prozent langsamer abgespielt, um anspruchsvoller zu klingen, dargeboten von einer überengagierten, sich überschlagenden Sängerin, die somit sich selbst und der Nummer schadet. Live tut sowas üblicherweise noch viel mehr weh ... Mir graut es jetzt schon.

8) Anouk - Birds (Niederlande)

Was anderes und man merkt, dass die Interpretin mit Herzblut rangeht, doch es ist die Marke Musik, die mich völlig kalt lässt. Sorry. Vielleicht live auf der großen Bühne?

9) Who See - Igranka (Montenegro)

Wenn die Bühnenperformance so seltsam wie das Musikvideo ist, wird dies jedenfalls eine der denkwürdigsten ESC-Nummern des Jahres. Es ist so kakophonisch, dass man sich das Lied keinesfalls im Radio wünscht, aber als Eurovision-Albernheit ist es unterhaltsam.

10) Andrius Pojavis - Something (Litauen)

Sehr dünnes Stimmchen vor austauschbarer Musikbegleitung.

11) Alyona Lanskaya - Solayoh (Weißrussland)

Seltsam abgehackte Melodie, die Interpretin ist mehr Model denn Sängerin, aber es bleibt hängen und nervt nicht. Für den diesjährigen ESC schon eine Leistung ...

12) Aliona Moon - O Mie (Moldawien)

Der Stimme fehlt für diese Nummer an Volumen, musikalisch reißt das dringlichere letzte Drittel nur minimal etwas raus. Lahm.

13) Ryan Dolan - Only Love Survives (Irland)

Eintöniger, langweiliger, sich wiederholender Dance-Pop. Zu einem Ohr rein, zum anderen wieder raus.

14) Despina Olympiou - An Me Thimáse (Zypern)

Lässt mich völlig kalt.

15) Roberto Bellarosa - Love Kills (Belgien)

Eingängig, aber flach. Kein Feuer in der Musik, keine Emotion in der Stimme.

16) Moje 3 - Ljubav je svuda (Serbien)

Und wieder Mal ein Versuch, eine epochale ESC-Ballade aus dem Boden zu stampfen, der letztlich nur in Radiogedudel mündete.

Wer sich diese Lieder nochmal auf der großen Bühne ansehen will, schaltet am Dienstag, dem 14. Mai, um 21 Uhr EinsFestival ein.

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